St. Michael (Hillensberg)

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St. Michael in Hillensberg
Innenraum

St. Michael ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in Hillensberg, einem Ortsteil der Gemeinde Selfkant im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Die Kirche steht unter dem Patrozinium des hl. Erzengels Michael und ist unter Nummer 10 in die Liste der Baudenkmäler in Selfkant eingetragen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ältesten Teile der heutigen Kirche stammen noch aus dem 10./11. Jahrhundert. Damals wurde eine romanische Saalkirche aus Kiesel- und Mergelsteinen erbaut. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte erst viel später im 16. Jahrhundert. Damals wirkten hier als Pfarrer Stiftsherren des Klosters Aldeneik (Belgisch-Limburg). Das Kollationsrecht wechselte zwischen dem Herzog von Jülich und den Höfen von Hillensberg.

Die romanische Saalkirche erhielt 1687 eine neue Westfassade aus Backsteinen und wurde 1713 nach Osten hin um zwei Achsen erweitert. 1812 folgte eine Restaurierung und im Jahr 1840 baute man die Sakristei an und zog im Innenraum ein flaches Holztonnengewölbe ein. In dieser Form ist das Kirchengebäude bis heute weitgehend unverändert erhalten. 1992 folgte eine Umgestaltung des Altarraums nach Plänen von Architekt Ludwig Rongen.[1]

Baubeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Michael ist eine romanisch-barocke vierachsige tonnengewölbte Saalkirche aus Mergelstein und Backstein mit Dachreiter über dem Westgiebel und dreiseitigem Chorschluss im Osten.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Innenraum hat sich eine reichhaltige historische Ausstattung erhalten. Besonders zu erwähnen sind der Hochaltar in Formen des Rokoko aus dem 18. Jahrhundert, der Beichtstuhl aus gleicher Zeit und der aus Blaustein gefertigte Taufstein, ebenfalls 18. Jahrhundert. Die Buntglasfenster sind Werkstattentwürfe aus dem Jahr 1900.[2]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orgel

Auf der Orgelempore im Westen steht eine historische Brüstungsorgel, die um 1831 von einem bisher unbelannten Meister erbaut worden ist. Als Erbauer könnten entweder der Linnicher Orgelbauer Wilhelm Korfmacher oder der Tegelener Orgelbauer Franz Johann van Dinter in Frage kommen. Das Instrument hat eine mechanische Traktur und verfügt über 10 Register auf einem Manual. Das Pedal ist angehängt. Im Jahr 2004 wurde die Orgel von der Bonner Firma Johannes Klais Orgelbau restauriert und auf den Originalzustand zurückgeführt. Das Instrument hat folgende Disposition:[3]

I Hauptwerk C–f3
Bourdon 8′
Viola da Gamba 8′
Spitzflaut 8′
Praestant 4′
Flaut 4′
Gemshorn 4′
Quint 3′
Octave 2′
Mixtur III 1′
Trompet 8′
Pedal C–C0
Angehängt

Pfarrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Priester wirkten bislang als Pastor an St. Michael:[4]

von – bis Name
1918–1938 Jakob Oberreuther
1938–1950 Martin Hostenbach
1953–1967 Jakob Wirtz
1967–1973 P. Cornelius Moonen CSSR
1973–1979 P. Bruno Heunen OCD
1979–1981 P. Hubert Paalvast SCJ
1981–? P. Leonardus van Marrewijk SCJ
Seit ? Roland Bohnen

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Meulenberg, der erste katholische Bischof nach der Reformation in Island, wurde in St. Michael getauft.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Michael – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, Aachen 1994, S. 686 f.
  2. Selfkant-Hillensberg, Kath. Kirche St. Michael. In: Internetseite Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  3. Selfkant-Hillensberg, St. Michael. In: Internetseite Johannes Klais Orgelbau. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  4. Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, Aachen 1994, S. 687.

Koordinaten: 50° 58′ 51,2″ N, 5° 54′ 52,2″ O