St. Walburgen

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St. Walburgen (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
St. Walburgen (Österreich)
St. Walburgen (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Eberstein  (KG St. Walburgen)
Koordinaten 46° 46′ 11″ N, 14° 32′ 57″ OKoordinaten: 46° 46′ 11″ N, 14° 32′ 57″ Of1
Höhe 589 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 258 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 94 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01296
Bild
St. Walburgen
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
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258
Pfarrkirche St. Walburgen
Pfarrhof St. Walburgen
Kernmaier-Kreuz

St. Walburgen ist eine Ortschaft in der Gemeinde Eberstein im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 258 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023[1]). Die Ortschaft umfasst auch den Weiler Micheldorf sowie das ehemalige Grafendorf.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt im Südosten des Bezirks Sankt Veit an der Glan, im Görtschitztal, auf dem Gebiet der Katastralgemeinde St. Walburgen, zwischen den Gemeindehauptorten Eberstein und Brückl.

Im Bereich der Ortschaft werden folgende Hofnamen geführt: Laschizer (Nr. 1), Lassnig (Nr. 2), Kramer (Nr. 6), Oberer Grafenschuster (Nr. 7), Konig (Nr. 8), Zink (Nr. 10), Mügge (Nr. 11), Käfer (Nr. 13), Koglnig (Nr. 14), Kollerkeusche (Nr. 16), Kaspar (Nr. 17), Unterberger (Nr. 18), Grumeter (Nr. 19), Preglitzer (Nr. 22), Sellmann (Nr. 24), Göschl (Nr. 25), Hanslbauer (Nr. 28), Wirth (Nr. 32), Anetter (Nr. 33), Moosrader (Nr. 42), Kreuter (Nr. 57), Jandl (Nr. 58) und Markolin-Säge (Nr. 59).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Römersteine, die an der Kirche eingemauert wurden, belegen eine römerzeitliche Besiedelung. Die Pfarre wird als ad sanctam Walpurgam schon zwischen 1060 und 1088 erwähnt.

Auf dem Gebiet der Steuergemeinde St. Walburgen liegend, gehörte der Ort St. Walburgen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Eberstein. Bei Gründung der Ortsgemeinden im Zuge der Reformen nach der Revolution 1848/49 kam St. Walburgen zunächst an die Gemeinde Eberstein. 1865 kam St. Walburgen an die Gemeinde Brückl, seit 1888 gehört es wieder zur Gemeinde Eberstein.

1858 wurde im Ort eine Schule errichtet; sie wurde 1975 aufgelassen.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1849: 257 Einwohner[2]
  • 1869: 32 Häuser, 266 Einwohner[3]
  • 1880: 32 Häuser, 293 Einwohner (davon Micheldorf 5 Häuser, 53 Einwohner)[4]
  • 1890: 31 Häuser, 289 Einwohner (davon Micheldorf 6 Häuser, 44 Einwohner)[5]
  • 1900: 31 Häuser, 272 Einwohner (davon Micheldorf 5 Häuser, 45 Einwohner)[6]
  • 1910: 50 Häuser, 316 Einwohner (davon Micheldorf 9 Häuser, 44 Einwohner)[7]
  • 1923: 51 Häuser, 255 Einwohner (davon Micheldorf 8 Häuser, 43 Einwohner)[8]
  • 1934: 282 Einwohner[9]
  • 1961: 51 Häuser, 263 Einwohner (davon Micheldorf 4 Häuser, 16 Einwohner)[10]
  • 2001: 93 Gebäude (davon 83 mit Hauptwohnsitz) mit 102 Wohnungen und 97 Haushalten; 291 Einwohner und 22 Nebenwohnsitzfälle[11]
  • 2011: 94 Gebäude, 275 Einwohner[12]

In der Ortschaft gibt es 17 Arbeitsstätten (Stand 2011;[12] 2001: 7[11]) und 26 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001)[11].

Grafendorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1299 wurde Graevendorf urkundlich genannt. Diese noch im Franziszeischen Kataster als Grafendorf verzeichnete Siedlung lag etwa 600 m nordwestlich der Pfarrkirche St. Walburgen.[13]

Micheldorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa 1,3 km nördlich der Pfarrkirche St. Walburgen liegt der Weiler Micheldorf, der schon 1299 als Muenchendorf (1629 Michendorf) genannt wird.[13] Der Weiler wurde im 19. und 20. Jahrhundert als Ortschaftsbestandteil geführt, so dass Volkszählungsergebnisse für Micheldorf veröffentlicht wurden.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermine Liska (geb. Obweger; * 1930 und aufgewachsen in St. Walburgen), vom Bildungsministerium anerkannte Zeitzeugin, die die Geschichte ihrer Verfolgung als Zeugin Jehovas unter dem NS-Regime vor insgesamt mehr als 150.000 Schülern erzählt hat.[14]
  • Hans Peschetz, Großimker und Bienenzüchter. Urzüchter der Linie K-Peschetz 332 (Peschetzbiene). Peschetz betrieb eine Bienenzucht- und Lehranstalt im Ort.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Landes-Regierungsblatt für das Kronland Herzogthum Kärnten. Jahrgang 1854, 2. Abteilung, IV. Stück. Klagenfurt 1854. S. 26.
  3. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 61.
  4. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 49.
  5. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 49.
  6. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 64.
  7. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 32.
  8. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 12.
  9. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 12.
  10. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 253.
  11. a b c Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 97.
  12. a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
  13. a b Walter Wohlfahrt: Abgekommene Ortsnamen im Görtschitztal. in: Carinthia I, 1983. S. 145ff.
  14. Verein Lila Winkel: Hermina Liska.