Stanislaw Nawka

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Stanislaw Nawka (obersorbisch Stanisław Nawka; * 16. Mai 1960 in Bautzen) ist ein deutsch-sorbischer Mediziner. Er praktiziert als Allgemeinmediziner in Hamburg und wurde durch sein soziales Engagement überregional bekannt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stanislaw Nawka ist Sorbe und wuchs mit zehn Geschwistern im ostsächsischen Dorf Ostro (Wotrow) auf. Er studierte Medizin in Leipzig und siedelte im März 1989 nach Hamburg über. Dort betreibt er im Stadtteil Bergstedt eine Praxis für Allgemeinmedizin.[1]

Seit 1996 beteiligt Nawka sich ehrenamtlich an einem Hilfsprojekt der Hamburger Caritas zur medizinischen Grundversorgung von obdachlosen Menschen. Er fährt jeden Mittwoch mit dem von der Caritas dazu eingesetzten Krankenmobil – einem zu einer „rollenden Arztpraxis“ umgebauten Kleinbus – mit und ist der am längsten dort tätige Mediziner.[2] Nawka behandelt bis zu 1.700 Obdachlose pro Jahr. Während seines Urlaubs behandelt er regelmäßig in Namibia unentgeltlich die Landbevölkerung, die sich ärztliche Hilfe nicht leisten kann.

Über Nawka und dessen großes soziales Engagement wurde mehrmals in regionalen und überregionalen Medien berichtet, wie in Zeitungen und Zeitschriften sowie im Rundfunk und Fernsehen. Die Dokumentarfilmerin Ute Jurkovics drehte 2009 für das NDR Fernsehen ein filmisches Porträt seiner Arbeit, das außer im NDR[3] unter anderem im WDR[4] und im MDR[5] sowie überregional in EinsPlus[6] und in Phoenix[7] gezeigt wurde.

Stanislaw Nawka ist verheiratet und hat drei Kinder.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2009 wurde Nawka für sein ehrenamtliches Engagement als „Held des Alltags“ mit dem Medienpreis Brisant Brillant des ARD-Boulevardmagazins Brisant geehrt. 2010 wurde er für sein Engagement in der Obdachlosenhilfe mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.[1]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stanislaw Nawka verfasste Beiträge für die in obersorbischer Sprache erscheinende Tageszeitung Serbske Nowiny (dt. Sorbische Zeitung).

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ute Jurkovics: Das Leben! – Der Obdachlosen-Arzt. Dokumentarfilm, 43 Minuten, NDR, 2009.[3]
  • Ute Jurkovics: Einsatz für die Ärmsten – Der Obdachlosenarzt. Dokumentarfilm, 30 Minuten, gekürzte Fassung für den WDR, 2010.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bundesverdienstkreuz für Hamburger Obdachlosenarzt. In: Hamburger Abendblatt vom 4. Dezember 2010. (Aufgerufen am 9. Dezember 2010.)
  2. Bundesverdienstkreuz an Hamburger Obdachlosenarzt der Caritas. Pressemitteilung des Caritasverbands Hamburg e. V. vom 6. Dezember 2010. (Aufgerufen am 9. Dezember 2010.)
  3. a b Das Leben! – Der Obdachlosen-Arzt, Sendung im NDR Fernsehen vom 28. März 2010. (Aufgerufen am 9. Dezember 2010.)
  4. a b Einsatz für die Ärmsten – Der Obdachlosenarzt, Sendung im WDR Fernsehen am 18. April 2010. (Aufgerufen am 9. Dezember 2010.)
  5. Der Obdachlosenarzt (Memento des Originals vom 5. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.toptv.de, Sendung im MDR Fernsehen am 3. Juni 2010; Beitrag auf toptv.de. (Aufgerufen am 9. Dezember 2010.)
  6. Der Obdachlosenarzt, Sendung in EinsPlus am 24. August 2010; Beitrag auf projekt-be.de. (Aufgerufen am 9. Dezember 2010.)
  7. Der Obdachlosenarzt (Memento des Originals vom 17. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.phoenix.de, Sendung in Phoenix am 11. September 2010; Beitrag auf phoenix.de. (Aufgerufen am 9. Dezember 2010.)