Taake

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Taake

Hellfest 2009
Allgemeine Informationen
Herkunft Bergen, Norwegen
Genre(s) Black Metal
Gründung 1993 als Thule
1995 als Taake
Website taake.svartekunst.no
Aktuelle Besetzung
Ørjan „Ulvhedin Hoest“ Stedjeberg
V’Gandr (nur live)
Thurzur (nur live)
Skagg, Dragon (nur live)
Gitarre
Skrubb (nur live)
Gitarre
Aindiachai (nur live)

Taake (von tåke, norw. ‚Nebel‘) ist eine norwegische Black-Metal-Band aus Bergen. Sänger Ørjan Stedjeberg, Künstlername „Hoest“ (von høst, norw. ‚Herbst‘), ist das einzige dauerhafte Mitglied der Band.

Bandgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst trug die Anfang 1993 gegründete Band den Namen Thule, bevor Sänger Hoest sie 1995 in Taake umbenannte. Er hoffte, dieser Name würde den Geist der Liedtexte widerspiegeln, die in einem alten norwegischen Dialekt und einer Stabreimform verfasst wurden und vor allem die Natur Norwegens behandeln. Zugleich sei der Name, so Hoest, ein Tribut an den Nebel, welcher stets die Berge in seiner Heimatstadt Bergen umgibt.

Das zweite Album der Band, Over bjoergvin graater himmerik, sorgte durch den teilweisen Einsatz genre-unüblicher Mittel (etwa die Maultrommel) sowie einen allgemein progressiveren Anstrich für Aufsehen. Auf dem dritten Album der Band, Hordaland doedskvad, kam es zu Gastauftritten von anderen Künstlern, etwa Nattefrost und Nordavind von Carpathian Forest. Nach dem Album legte Hoest die Band zeitweise auf Eis und spielte unter anderem in der Black-Metal-Band Ragnarok.

Im September 2008 endeten die Aufnahmen für das vierte Album Taake, welches Ende des Jahres veröffentlicht wurde.

Taake auf dem Party.San Open Air 2011
Taake auf dem Party.San Open Air 2016

2011 erschien das Album Noregs vaapen, auf dem Nocturno Culto von Darkthrone, Attila Csihar von Mayhem, Demonaz von Immortal, Bjørnar Nilsen von Vulture Industries, Lava von Amok und Skagg von Gaahlskagg als Gastmusiker mitwirkten.

Musikstil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hoest versucht, bei Taake eine Balance zwischen Elementen des norwegischen Black Metal, 1980er-Jahre-Black-Thrash und nordischem Folk zu erreichen. Außerdem versucht er, seine eigenen progressiven Ideen einzubringen, um Taake eine eigene Identität zu verleihen, ohne dabei zu sehr aus dem traditionellen Black-Metal-Rahmen zu fallen.[1]

Texte und Ideologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Konzeptalbum Nattestid ser porten vid handelt, wie im Titel des Albums angedeutet, von der Nacht[2] und Over bjoergvin graater himmerik vom Tod.[2] Die ersten drei Alben Nattestid ser porten vid, Over bjoergvin graater himmerik und Hordalands doedskvad, die im selben Zeitraum entstanden, ähneln sich daher musikalisch und textlich und sind durch die Themen Tod, Norwegen und Teufel im Menschen miteinander verbunden.[1]

Hoest ist nach eigenen Angaben „zum Großteil“ an Ásatrú interessiert und fühlt sich „dem nordischen Götterglauben verbunden […]. So wie es auch in den norwegischen Volksliedern zum Ausdruck kommt.“ Er möchte sich jedoch „nicht selbst in irgend ein ideologisches Spektrum einordnen“; er sei nur er selbst und „bestrebt, meine Ansichten der Welt kund zu tun. Ich möchte mich durch meine Musik ausdrücken.“[3] Er gab jedoch auch an, an keine Götter zu glauben und nicht religiös zu sein.[2]

Kontroversen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 20. März 2007 trat Hoest im Essener Club Turock mit einem auf die Brust gemalten Hakenkreuz auf[4], bespuckte und bewarf das Publikum mit Glasflaschen und glimmenden Zigaretten. Das Konzert wurde zu Ende gespielt. Als Konsequenz wurden alle Festivalauftritte der Band in Deutschland seitens der Veranstalter abgesagt.

Auf der offiziellen Website äußerte sich Hoest zu den Ereignissen und beteuerte, dass Taake keine Band mit nationalsozialistischem Gedankengut sei, sondern das Konzept der Band auf Provokation aufbaue. Er beschimpfte jedoch den Clubbesitzer anschließend als „Untermenschen“.[5]

In einem Statement im Metal Hammer (Ausgabe vom Dezember 2008) beteuerte Hoest, in keiner Weise rechtsradikalem Gedankengut anzuhängen. Hoest wurde mit folgenden Worten zitiert: „Es gibt üble Missverständnisse über mich und meine Band Taake, an denen ich zum Teil selbst schuld bin und die ich ausräumen möchte. […] Ich hatte nicht mit derart gravierenden Folgen und heftigen Reaktionen gerechnet. […] Ich habe niemals Kontakt zur rechtsradikalen Black-Metal Szene unterhalten oder mich auch nur dafür interessiert. Erst als ich plötzlich dort reingesteckt wurde, wurde mir das Problem bewusst. Mit dieser Szene will ich nichts zu tun haben.“[6]

Ein Auftritt auf dem norwegischen Karmøygeddon Festival im April 2008 wurde Taake zufolge abgesagt, da die Essener Thrash-Metal-Band Kreator Druck auf den Veranstalter ausgeübt hätte.[7]

Hoest musste bisher, darunter in den Jahren 2006 und 2007, drei Gefängnisstrafen wegen Gewaltverbrechen absitzen.[8] Ebenfalls verurteilt wurde 2006 der ehemalige Gitarrist C. Corax[9], der auf diversen Alben aushalf.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Demos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1993: Der vinterstormene raste als Thule (MC; Mosegrodd Productions)
  • 1994: Omfavnet av svarte vinger als Thule (MC; Mosegrodd Productions)
  • 1995: Manndaudsvinter (MC; Mosegrodd Productions)

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1999: Nattestid ser porten vid (CD/LP/MC; Wounded Love Records / Avantgarde Music)
  • 2002: Over bjoergvin graater himmerik (CD/LP/MC; Wounded Love Records / Avantgarde Music)
  • 2005: Hordalands doedskvad (CD/CDR/MC/LP; Dark Essence Records / Karisma Records)
  • 2008: Taake (CD/2xLP/MC; Svartekunst Produksjoner, Dark Essence Records / Karisma Records)
  • 2011: Noregs Vaapen (CD/2xLP/MC; Svartekunst Produksjoner, Dark Essence Records / Karisma Records)
  • 2014: Stridens Hus (CD/LP/MC; Svartekunst Produksjoner, Dark Essence Records / Karisma Records)
  • 2017: Kong Vinter (CD/2xLP/MC; Svartekunst Produksjoner, Dark Essence Records / Karisma Records)
  • 2023: Et Hav Av Avstand

EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1996: Koldbrann i Jesu marg (7″; Mosegrodd Productions, Wounded Love Records)
  • 2007: Nekro (CD; Karisma Records)
  • 2007: Svartekunst (7″; Dark Essence Records / Karisma Records)
  • 2011: Kveld (CD/12″; Svartekunst Produksjoner)
  • 2014: Kulde (CD/12″; Svartekunst Produksjoner)
  • 2017: Baktanker (CD/12″; Svartekunst Produksjoner)

Splits[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002: Sadistic Attack / Nordens doedsengel (Ranch Apocalypse Revisited) mit Amok (10″; Perverted Taste)
  • 2006: Dra til helvete! / Restart the Night! mit Gigantomachy (10″; Agonia Records / Wydawnictwo Agonia)
  • 2006: Men of Eight / Lagnonector mit Vidsyn (10″; Agonia Records / Wydawnictwo Agonia)
  • 2011: Swine of Hades mit Sigh, The Meads of Asphodel und Thus Defiled (CD; Godreah Records)
  • 2020: Pakt mit Whoredom Rife (10″-Vinyl, Terratur Possessions; MC, Cloven Hoof Brewing & Releasing)
  • 2020: Jaertegn mit Deathcult (10″-Vinyl/MC, Edged Circle Productions)
  • 2021: Henholdsvis mit Helheim (10″-Vinyl, Dark Essence Records)

Beiträge an Tribut-Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2005: Lamb (Original: VON) auf A Norwegian Hail to VON mit Norwegian Evil, Amok und Urgehal (2×7″; Holycaust Records)

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004: Helnorsk svartmetall (CD/LP/MC; Perverted Taste)
  • 2013: Gravkamre, Kroner og Troner (2xCD; Svartekunst Produksjoner, Dark Essence Records / Karisma Records)
  • 2021: Avvik (CD; Dark Essence Records / Karisma Records)

Boxsets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004: The Box (3xLP; Perverted Taste)
  • 2018: 7 Fjell (7xLP; Dark Essence Records / Karisma Records)

Musikvideos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2008: Umenneske
  • 2011: Nordbundet (Regie/Produktion: Torgeir Ness Sundli)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Taake – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Daniel: Taake – Apr 2005.
  2. a b c TAAKE INTERVIEW.
  3. Michael Quien: Ragnarok – Hoest und Jontho (Memento des Originals vom 26. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.metalnews.de.
  4. Photographie des Konzerts in Essen (Memento vom 23. Juli 2011 im Internet Archive).
  5. Lagnonector Hoest: STATEMENT FROM HOEST:, 23. März 2007 (Memento vom 29. März 2007 im Internet Archive) (abgerufen am 17. März 2008).
  6. Gunnar Sauermann: Taake. Der Querkopf. In: Metal Hammer. Axel Springer Mediahouse München GmbH, Dezember 2008, ISSN 1614-2292, S. 78.
  7. TAAKE Vs. KREATOR – Jan. 22, 2008 (Memento des Originals vom 16. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.roadrunnerrecords.com
  8. TAAKE Frontman Is Once Again A Free Man – Sep. 24, 2007 (Memento des Originals vom 10. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.roadrunnerrecords.com
  9. TAAKE Frontman, Guitarist Doing Time In Norwegian Prison – Mar. 29, 2006@1@2Vorlage:Toter Link/www.roadrunnerrecords.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.