Thalfröschen

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Thalfröschen
Wappen der ehemaligen Gemeinde Thalfroeschen
Koordinaten: 49° 16′ N, 7° 35′ OKoordinaten: 49° 15′ 34″ N, 7° 34′ 43″ O
Höhe: 245 m ü. NHN
Einwohner: 984 (30. Jun. 2007)
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 66987
Vorwahl: 06334
Thalfröschen (Rheinland-Pfalz)
Thalfröschen (Rheinland-Pfalz)

Lage von Thalfröschen in Rheinland-Pfalz

Denkmalgeschütztes Haus in Thalfröschen
Denkmalgeschütztes Haus in Thalfröschen

Thalfröschen (historische Bezeichnung: Alt-Fröschen[1]) ist mit knapp 1000 Einwohnern der kleinere Ortsteil der im rheinland-pfälzischen Landkreis Südwestpfalz liegenden Ortsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt am westlichen Rand des Pfälzerwalds und am linken Ufer des Schwarzbachs, der ihn vom Ortsteil Thaleischweiler abtrennt. Zu Thalfröschen gehören auch die Wohnplätze „Am Klopfholz“, „Biebermühle“, „Meisenbach“ und „Mohrenbach“.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Thalfröschen gehörte zur Grafschaft Zweibrücken-Bitsch und deren Amt Lemberg und dort zur Amtsschultheißerei Fröschen.[1]

Frühe Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1570 verstarb Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) als letztes männliches Mitglied seiner Familie. Das Amt Lemberg erbte seine Tochter, Ludovica Margaretha von Zweibrücken-Bitsch, die mit dem (Erb-)Grafen Philipp (V.) von Hanau-Lichtenberg verheiratet war. Ihr Schwiegervater, Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg, gab durch die sofortige Einführung des lutherischen Bekenntnisses dem streng römisch-katholischen Herzog Karl III. von Lothringen Gelegenheit, militärisch zu intervenieren, da dieser die Lehnshoheit über die ebenfalls zum Erbe gehörende Herrschaft Bitsch besaß. Im Juli 1572 besetzten lothringische Truppen die Grafschaft. Da Philipp IV. der lothringischen Übermacht nicht gewachsen war, wählte er den Rechtsweg. Beim anschließenden Prozess vor dem Reichskammergericht konnte sich Lothringen hinsichtlich der Herrschaft Bitsch durchsetzen, das Amt Lemberg dagegen – und somit auch Thalfröschen – wurde der Grafschaft Hanau-Lichtenberg zugesprochen.

Die Siedlung hieß zunächst „Fröschen“. Nachdem um 1685 ein Ortsteil auf dem Berg entstand, unterschied man Unter-, Alt- oder Thalfröschen von Ober-, Neu-, Berg- oder Höhfröschen. 1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Französischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Lemberg und Thalfröschen – 1794 an Frankreich. Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft kam Thalfröschen zum bayerischen Rheinkreis.[3]

Thalfröschen, Höhfröschen und Biebermühle bildeten bis 1959 die Gemeinde Fröschen. Im Jahr 1925 hatte der Ortsteil Thalfröschen 476 Einwohner und 66 Wohngebäude. Im Ort gab es eine evangelische Schule.[4]

Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde Thalfröschen am 7. Juni 1969 zusammen mit Thaleischweiler zur neuen Gemeinde Thaleischweiler-Fröschen zusammengelegt.[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sparren des Ortswappens entstammen dem Wappen der Grafschaft Hanau.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort verfügt zusammen mit dem größeren Teilort über den gemeinsamen Bahnhof Thaleischweiler-Fröschen an der Bahnstrecke Landau–Rohrbach.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungsbezirkes der Pfalz. Speyer 1870.
  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480–1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Knöpp, S. 9; Matt, S. 9.
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 167 (PDF; 2,6 MB).
  3. Beamtenverzeichniß.
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 777 (Digitalisat).
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 179 (PDF; 2,8 MB).