Tom Gorman

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Tom Gorman Tennisspieler
Nation: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag: 19. Januar 1946
(78 Jahre)
Größe: 180 cm
Gewicht: 75 kg
1. Profisaison: 1966 (als Amateur)
1968
Rücktritt: 1981
Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand
Preisgeld: 10.000 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 416:292
Karrieretitel: 9
Höchste Platzierung: 10 (1. Mai 1974)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 207:169
Karrieretitel: 9
Höchste Platzierung: 53 (2. Januar 1978)
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Tom Gorman (* 19. Januar 1946 in Seattle, Washington) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Tennisspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Tom Gorman sechs Jahre alt war, erhielt er von seinem Großvater seinen ersten Tennisschläger und er hatte die Möglichkeit, auf einem Tennisplatz zwei Häuser vom Elternhaus zu trainieren. Später spielte er im Team der Seattle University.[1]

Im Jahr 1971 konnte Gorman bei den French Open zum ersten und einzigen Mal ein Grand-Slam-Finale erreichen. Im Doppel verlor er mit Stan Smith das rein US-amerikanisch besetzte Finale gegen Arthur Ashe und Marty Riessen in vier Sätzen. Als persönlichen Durchbruch empfand Gorman seine Teilnahme an den Wimbledon Championships im selben Jahr. Nachdem er im Einzel unter anderem Cliff Drysdale, Ion Țiriac und Ross Case geschlagen hatte, besiegte er im Viertelfinale den Weltranglistenersten Rod Laver in drei Sätzen. Gorman bezeichnete dies später als das beste Match seiner Karriere.[1] Die anschließende Halbfinalpartie verlor er gegen seinen Landsmann Stan Smith.

Im Jahr 1972 erreichte Gorman das Halbfinale der US Open. Auf dem Weg dorthin schlug er Nikola Pilić, Dick Stockton und Roscoe Tanner. Das Halbfinalmatch verlor er gegen den Rumänen Ilie Năstase in vier Sätzen. Für Aufsehen sorgte er, als er am Ende des Jahres in der Halbfinalpartie des Masters gegen seinen vorjährigen Doppelpartner Stan Smith aufgeben musste. Im Match verletzte er sich am Rücken. Kurz vor Ende der Partie wurde ihm klar, dass er am nächsten Tag beim Finale nicht würde antreten können. Beim Stand von 7:6, 6:7, 7:5, 5:4 und bei eigenem Matchball gab er das Spiel auf und verzichtete somit auf das höhere Preisgeld, das ihm im Falle des Finaleinzugs zugestanden hätte. Diese sportliche Geste wurde in den Nachrichten auf nationaler Ebene thematisiert.[1]

Im Jahr 1973 erreichte er unter anderem nach Siegen über Onny Parun und Jan Kodeš das Halbfinale der French Open. Im Halbfinale musste er sich dem späteren Turniersieger Ilie Năstase geschlagen geben. Das nach eigener Aussage beste Turnier seiner Karriere spielte Gorman im selben Jahr in Stockholm, als er im Finale den Lokalmatador Björn Borg besiegen konnte.[1] 1974 erreichte er mit Platz 10 seine höchste Platzierung in der Weltrangliste.

Gorman wurde zwischen 1972 und 1975 in sieben Begegnungen der US-amerikanischen Davis-Cup-Mannschaft eingesetzt. Er gewann 8 seiner 13 Partien. Obwohl Gorman im Finale des Davis Cups 1972 seine beiden Einzelpartien verlor, besiegte das Team die rumänische Davis-Cup-Mannschaft und holte den Davis Cup; dies war Gormans einziger Titel bei dieser Veranstaltung.[2]

Nach seiner aktiven Karriere war er von 1986 bis 1993 Teamkapitän der US-amerikanischen Davis-Cup-Mannschaft. In dieser Zeit gewann die Mannschaft zweimal den Davis Cup, 1990 und 1992, und erreichte 1991 ein weiteres Mal das Finale. 1988 und 1992 war er zudem der Trainer des olympischen Tennisteams der USA.[1] Das Team gewann bei beiden Spielen zusammen acht Medaillen.

Von 2008 bis 2015 hatte er ein Tennis Resort in La Quinta geleitet, bevor er sich zur Ruhe setzte.[1]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wuchs mit zwei jüngeren Schwestern, die Zwillinge sind, in Seattle auf. Mit seiner Ehefrau Danni, mit der er in Atlanta lebt, hat Gorman zwei Töchter.[1]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legende
Grand Slam
Grand Prix (18)
ATP-Titel nach Belag
Hartplatz (7)
Sand (3)
Rasen (1)
Teppich (7)

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 15. März 1970 Venezuela Caracas (1) Hartplatz Vereinigtes Konigreich Gerald Battrick 6:2, 6:4, 3:6, 6:4
2. 1. August 1971 Vereinigte Staaten Columbus Hartplatz Vereinigte Staaten Jimmy Connors 6:7, 7:6, 4:6, 7:6, 6:3
3. 18. März 1973 Venezuela Caracas (2) Hartplatz Frankreich François Jauffret 6:3, 7:6, 6:3
4. 1. April 1973 Kanada Vancouver Teppich (i) Tschechoslowakei Jan Kodeš 3:6, 6:2, 7:5
5. 11. November 1973 Schweden Stockholm Hartplatz (i) Schweden Björn Borg 6:3, 4:6, 7:6
6. 3. August 1975 Vereinigte Staaten Cincinnati Hartplatz Vereinigte Staaten Sherwood Stewart 7:5, 2:6, 6:4
7. 16. November 1975 Hongkong 1959 Hongkong Hartplatz Vereinigte Staaten Sandy Mayer 6:3, 6:1, 6:1
8. 25. Januar 1976 Vereinigte Staaten Baltimore Teppich (i) Rumänien 1965 Ilie Năstase 7:5, 6:3
9. 25. April 1976 Vereinigte Staaten Sacramento Teppich (i) Australien Bob Carmichael 6:2, 7:6

Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 14. Juni 1969 Vereinigtes Konigreich Beckenham (1) Rasen Schweden Ove Bengtson 4:6, 5:7
2. 6. Juni 1970 Vereinigtes Konigreich Manchester Rasen Vereinigte Staaten Bob Lutz 2:6, 7:9
3. 16. August 1970 Vereinigte Staaten Columbus Hartplatz Vereinigte Staaten Bob Lutz 4:6, 6:1, 5:7, 1:6
4. 14. November 1970 Vereinigtes Konigreich London (1) Teppich (i) Australien John Alexander 7:5, 6:7, 6:7
5. 17. September 1972 Vereinigte Staaten Seattle Teppich (i) Rumänien 1965 Ilie Năstase 4:6, 6:3, 3:6
6. 18. November 1972 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich London (2) Teppich (i) Rumänien 1965 Ilie Năstase 4:6, 3:6
7. 3. Februar 1974 Vereinigte Staaten Richmond Teppich (i) Rumänien 1965 Ilie Năstase 2:6, 3:6
8. 3. März 1974 Vereinigte Staaten Miami Teppich (i) Sudafrika 1961 Cliff Drysdale 4:6, 5:7
9. 3. März 1974 Niederlande Rotterdam Teppich (i) Niederlande Tom Okker 6:4, 6:72, 1:6
10. 15. Juni 1974 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Beckenham (2) Rasen Indien Vijay Amritraj 7:6, 2:6, 4:6
11. 13. November 1977 Hongkong 1959 Hongkong Hartplatz Australien Ken Rosewall 3:6, 7:5, 4:6, 4:6
12. 22. Januar 1978 Vereinigte Staaten Baltimore Teppich (i) Sudafrika 1961 Cliff Drysdale 5:7, 3:6
13. 19. November 1978 Chinesisch Taipeh Taipeh Teppich (i) Vereinigte Staaten Brian Teacher 3:6, 3:6, 3:6
14. 25. März 1979 Vereinigte Staaten San José Hartplatz Sudafrika 1961 Bernard Mitton 4:6, 1:6, 3:6

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartner Finalgegner Ergebnis
1. 2. Mai 1971 Frankreich Paris Sand Vereinigte Staaten Stan Smith Frankreich Pierre Barthès
Frankreich François Jauffret
3:6, 7:5, 6:2
2. 7. November 1971 Schweden Stockholm Hartplatz (i) Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Stan Smith Vereinigte Staaten Arthur Ashe
Vereinigte Staaten Bob Lutz
6:3, 6:4
3. 17. Februar 1973 Danemark Kopenhagen Teppich (i) Vereinigte Staaten Erik van Dillen Vereinigtes Konigreich Mark Cox
Vereinigtes Konigreich Graham Stilwell
6:4, 6:4
4. 16. Juni 1973 Vereinigtes Konigreich Nottingham Rasen Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Erik van Dillen Australien Bob Carmichael
Sudafrika 1961 Frew McMillan
6:4, 6:1
5. 16. September 1973 Vereinigte Staaten Seattle Teppich (i) Niederlande Tom Okker Australien Bob Carmichael
Sudafrika 1961 Frew McMillan
2:6, 6:4, 7:6
6. 7. Oktober 1973 Japan Osaka Sand Vereinigte Staaten Jeff Borowiak Japan Jun Kamiwazumi
Australien Ken Rosewall
6:4, 7:6
7. 21. Juli 1974 Vereinigte Staaten Chicago Teppich Vereinigte Staaten Marty Riessen Vereinigte Staaten Brian Gottfried
Mexiko Raúl Ramírez
4:6, 6:3, 7:5
8. 21. Juli 1974 Vereinigte Staaten Washington Sand Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Marty Riessen Chile Patricio Cornejo
Chile Jaime Fillol
7:5, 6:1
9. 25. April 1976 Vereinigte Staaten Sacramento Teppich (i) Vereinigte Staaten Sherwood Stewart Vereinigte Staaten Mike Cahill
Vereinigte Staaten John Whitlinger
3:6, 6:4, 6:4

Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartner Finalgegner Ergebnis
1. 4. Oktober 1970 Vereinigte Staaten Berkeley Hartplatz Vereinigte Staaten Roy Barth Vereinigte Staaten Bob Lutz
Vereinigte Staaten Stan Smith
2:6, 5:7, 6:4, 2:6
2. 6. Juni 1971 Frankreich French Open Sand Vereinigte Staaten Stan Smith Vereinigte Staaten Arthur Ashe
Vereinigte Staaten Marty Riessen
6:4, 3:6, 4:6, 9:11
3. 1. April 1973 Kanada Vancouver Teppich (i) Vereinigte Staaten Erik van Dillen Frankreich Pierre Barthès
Vereinigtes Konigreich Roger Taylor
7:5, 3:6, 6:7
4. 22. April 1973 Vereinigte Staaten Charlotte Sand Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Erik van Dillen Niederlande Tom Okker
Vereinigte Staaten Marty Riessen
6:7, 6:3, 3:6
5. 26. August 1973 Vereinigte Staaten South Orange Rasen Vereinigte Staaten Pancho Gonzales Vereinigte Staaten Jimmy Connors
Rumänien 1965 Ilie Năstase
7:6, 3:6, 2:6
6. 18. August 1974 Vereinigte Staaten Columbus Hartplatz Vereinigte Staaten Bob Lutz Indien Anand Amritraj
Indien Vijay Amritraj
kampflos
7. 19. Januar 1976 Vereinigte Staaten Indianapolis Teppich (i) Vereinigte Staaten Vitas Gerulaitis Vereinigte Staaten Bob Lutz
Vereinigte Staaten Stan Smith
2:6, 4:6
8. 20. Februar 1977 Vereinigte Staaten San José Teppich (i) Australien Geoff Masters Sudafrika 1961 Bob Hewitt
Sudafrika 1961 Frew McMillan
2:6, 3:6
9. 26. November 1977 Chinesisch Taipeh Taipeh Teppich (i) Australien Steve Docherty Vereinigte Staaten Chris Delaney
Vereinigte Staaten Pat Du Pré
6:7, 6:7
10. 5. November 1978 Japan Tokio Indoor Teppich (i) Vereinigte Staaten Pat Du Pré Australien Ross Case
Australien Geoff Masters
3:6, 4:6

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Scott Hanson: Catching up with Tom Gorman, Seattle’s greatest tennis player who beat Bjorn Borg and coached John McEnroe. In: seattletimes.com. The Seattle Times, 25. September 2020, abgerufen am 27. Juni 2023 (englisch).
  2. Tom Gorman. In: daviscup.com. Abgerufen am 27. Juni 2023 (englisch).