Treskow (Neuruppin)

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Karte von Treskow (1992)

Treskow ist ein Wohnplatz der Stadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg) am Ruppiner See. Der Burgwall Treskow, der Neuruppiner Gutspark, das Gutshaus Treskow und die Treskower Dorfkirche liegen im Ort.

Der Gutsbezirk Treskow wurde 1928 von der Stadt Neuruppin eingemeindet.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Treskow liegt rund 3 km südlich der Neuruppiner Altstadt und rund 12 km nördlich von Fehrbellin. Der Ort liegt am Ufer des Ruppiner Sees. Nördlich schließt die Fehrbelliner Straße Treskow an Neuruppin an, während die Nauener Straße den Ort mit der Bundesautobahn 24 verbindet. Mehrere Buslinien verkehren zwischen Treskow und Neuruppin.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gutshaus Treskow
Dorfkirche Treskow

Die Siedlung wurde 1356 als Kathe de Treskow erstmals urkundlich erwähnt, archäologische Befunde lassen jedoch ein Bestehen seit dem 11. Jahrhundert vermuten.[3][4]

Im Jahre 1395 wird die wüst gefallene Feldmark des alten Erbzinsdorfes Treskow, auch historisch Treschow genannt, von den Grafen Günther V. und Ulrich IV. der Herrschaft Ruppin an den Magistrat von Neuruppin für vierzig Mark Silber veräußert. Der Magistrat verpachtete das fruchtbare Land an Bauern und Bürger und errichtete eine Schäferei. So entstand Ende des 16. Jahrhunderts ein Vorwerk mit 17 freien Hufen. 35 weitere Hufen verpachtete er an Bürger, die damit die Kämmerei Neuruppin, Hospitäler und die Kirche finanzierten. Einige Wiesen des Gutes gehörten Herrn Jacobs, die am so genannten langenschen Luch am Fehr-Damm lagen.

Das Vorwerk wurde im Jahre 1569 durch einen Brand vollkommen zerstört.

Unter den Einwohner befanden sich im Jahre 1798 ein Leineweber, Schäfer, Kreisgärtner und ein Ziegelbrenner, dessen Ziegelei am Ufer des Ruppiner Sees lag.[5]

Bis 1849 gehörte Treskow zur Patrimonial-Gemeinde unter Fehrbellin, von 1849 bis 1878 Kreis-Gemeinde Neuruppin und von 1879 bis 1952 zur Amts-Gemeinde Neuruppin.[6]

Am 12. September 1880 begann der Regelverkehr der Paulinenaue-Neuruppiner Eisenbahn auf der Linie Neuruppin-Berlin. Im Jahr 1970 endete der Personenverkehr auf dieser Strecke.

Im Jahre 1925 Gutsbezirk und Gut mit einem Fischerhaus, ein Fährhaus und Mühle.

Einwohnerentwicklung in Treskowe[7][8]
Jahr 1766 1785 1798 1800 1817 1840 1858 1895 1925
Einwohner 66 88 95 82 79 144 171 156 383

Historische Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aussaat und Tierbestand Gut Treskow im Jahre 1798[9]
Aussaat Roggen Gerste Hafer Erbsen Linsen Wicken Kartoffeln Leinsamen
Menge 15 Winspel 4 Scheffel 10 Winspel 16 Scheffel 6 Winspel 10 Scheffel 2 Winspel 12 Scheffel 1 Scheffel 4 Scheffel 3 Winspel 16 Scheffel 13 Scheffel
Tierbestand Pferde Rinder Schweine Schafe
Stück 16 84 85 678

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Treskow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johannes Schultze: Geschichte der Stadt Neuruppin. Stapp, Berlin 1995, ISBN 3-932565-23-1.
  2. Linienübersicht | Ostprignitz-Ruppiner Personenverkehrsgesellschaft. Abgerufen am 8. März 2022.
  3. Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil II, Ruppin. Haym, Potzdam 2021, ISBN 978-3-88372-302-0, S. 268 bis 269 (google.de).
  4. B. Jungklaus, M. Neumann, C. Niemitz: Lebenserwartung und Arbeitsbelastung im Mittelalter in der Mark Brandenburg - Untersuchungen an der Skeletserie aus Treskow/Neuruppin. In: Michael Schulz (Hrsg.): Homo - Unsere Herkunft und Zukunft. Cuvillier Verlag, Göttingen 2000, ISBN 3-89873-228-2, S. 299.
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Die Grafschaft Ruppin in historischer, statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg. Haym, Berlin 1799, S. 556 bis 557 (google.de).
  6. Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil II, Ruppin. Haym, Potzdam 2021, ISBN 978-3-88372-302-0, S. 268 bis 269 (google.de).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Die Grafschaft Ruppin in historischer, statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg. Haym, Berlin 1799, S. 557 (google.de).
  8. Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil II, Ruppin. Haym, Potzdam 2021, ISBN 978-3-88372-302-0, S. 269 (google.de).
  9. Friedrich Wilhelm August Bratring: Die Grafschaft Ruppin in historischer, statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg. Haym, Berlin 1799, S. 556 bis 557 (google.de).

Koordinaten: 52° 53′ 34,6″ N, 12° 47′ 47,2″ O