Trichlorisocyanursäure

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Strukturformel
Strukturformel von Trichlorisocyanursäure
Allgemeines
Name Trichlorisocyanursäure
Andere Namen
  • TCCA
  • TCICA
  • TCCS
  • 1,3,5-Trichlor-2,4,6-trioxohexahydro-s-triazin
  • 1,3,5-Trichlor-1,3,5-triazin-2,4,6-trion
  • Symclosen
Summenformel C3Cl3N3O3
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 87-90-1
EG-Nummer 201-782-8
ECHA-InfoCard 100.001.621
PubChem 6909
ChemSpider 6643
Wikidata Q419127
Eigenschaften
Molare Masse 232,41 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,07 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

225–230 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

wenig in Wasser (12 g·l−1 bei 20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 272​‐​302​‐​319​‐​335​‐​410
EUH: 031
P: 210​‐​273​‐​301+312+330​‐​305+351+338[1]
Toxikologische Daten

406 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Trichlorisocyanursäure (1,3,5-Trichlor-1,3,5-triazin-2,4,6-trion) ist eine chemische Verbindung, die farblose, feuchtigkeitsempfindliche Kristalle bildet.

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trichlorisocyanursäure wird durch Chlorierung von Cyanursäure bzw. Isocyanursäure hergestellt.[2]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trichlorisocyanursäure bildet mit Wasser Hypochlorige Säure. Diese zerfällt unter Disproportionierung zu Chlorsäure und Salzsäure.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trichlorisocyanursäure wird vor allem zur Langzeitchlorung des Wassers in Swimmingpools verwendet. Dazu dienen massive, bis zu 250 g schwere Tabletten. Durch die geringe Löslichkeit wird der Wirkstoff nur langsam freigesetzt, was die Langzeitwirkung ermöglicht.
Zur Stoßchlorung werden ähnliche, aber leicht lösliche und feinkörnige Substanzen verwendet.

Problematisch ist dabei die Anreicherung der Cyanursäure im Wasser, da dadurch die Wirksamkeit des Chlors vermindert wird. Bei höheren Konzentrationen der Cyanursäure im Badewasser (ab etwa 40 mg/l) muss die Dosierung von chlorbasierten Desinfektionsmitteln daher erhöht werden, um gleichbleibende Keimtötung zu erzielen.

Im Labor kann Trichlorisocyanursäure durch Zutropfen von verdünnter Salzsäure zur Darstellung von elementarem Chlor eingesetzt werden:

N-Chlorisocyanat kann durch Thermolyse aus Trichlorisocyanursäure gewonnen werden.[4]

Nachweis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trichlorisocyanursäure lässt sich aufgrund ihrer oxidierenden Eigenschaften leicht nachweisen und z. B. iodometrisch bestimmen. Dazu wird eine in Wasser gelöste Probe mit Kaliumiodid versetzt und das sofort gebildete Iod mit Natriumthiosulfatlösung und Stärke als Indikator titriert.

Verwandte Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Eintrag zu Trichlorisocyanursäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Eintrag zu Trichlorisocyanursäure. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 2. Dezember 2016.
  3. Eintrag zu Symclosene im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. E. Nachbaur, W. Gottardi: Darstellung und Eigenschaften von Chlorisocyanat. In: Monatshefte für Chemie. Band 97, Nr. 1, 1966, S. 115–120, doi:10.1007/bf00905495.