Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung im Kanton Glarus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung im Kanton Glarus in der Schweiz sind durch die Trockenwiesenverordnung des Bundes geschützt (französisch Ordonnance sur les prairies sèches, italienisch Ordinanza sui prati secchi, rätoromanisch Ordinaziun davart ils prads sitgs).[1] Die Verordnung stützt sich auf das Bundesgesetz von 1. Juli 1966 über den Natur- und Heimatschutz.[2]

Die aufgelisteten Trockenwiesen und -weiden sind Teil des Bundesinventars der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. Die Europäische Umweltagentur (European Environment Agency) koordiniert die Daten der europäischen Mitglieder. Die inventarisierten Flachmoore von nationaler Bedeutung der Schweiz führen in der internationalen Datenbank den Code «CH06».[3]

Ziel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wesentliches Ziel ist die ungeschmälerte Erhaltung der inventarisierten Gebiete. Insbesondere zielt die Verordnung darauf ab, die spezifische Pflanzen- und Tierwelt, ihre ökologischen Grundlagen und die für die Trockenwiesen typischen Eigenart, Struktur und Dynamik in den inventarisierten Gebiete zu erhalten und nach Möglichkeit zu fördern. Dazu ist eine nachhaltig betriebene Land- und Forstwirtschaft erforderlich. Insbesondere dürfen nur Bauten und Anlagen errichtet und Bodenveränderungen durchgeführt werden, die dem Schutzziel nicht widersprechen. Neue und bestehende Nutzungen wie etwa durch die Land- und Waldwirtschaft, den Tourismus und die Nutzung zur Erholung müssen mit dem Schutzziel in Einklang stehen. Zudem sollen seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten und ihre Lebensgemeinschaften gefördert werden.[4]

IUCN-Kategorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung in der Schweiz sind in der IUCN-Kategorie IV registriert. Diese umfasst Biotop- und Artenschutzgebiete mit einem Management, das ein gezieltes Monitoring und regelmässige Eingriffe zur Erhaltung des Schutzgebietes vorsieht, wie beispielsweise zur Verhinderung der Verbuschung und Verwaldung.

Die Trockenwiesen und -weiden (TWW) entstanden während Jahrhunderten in hohem Mass dank extensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Sie sind für unsere Kulturlandschaft charakteristisch. Als Folge der Intensivierung der Landwirtschaft sind seit Beginn des 20. Jahrhunderts rund 95 % dieser besonders artenreichen Lebensräume verschwunden.[5] Entscheidend für die erfolgreiche Erhaltung dieser wertvollen Lebensräume ist es, die nachhaltig wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebe aufrechtzuerhalten und zu unterstützen.[6]

Liste der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung im Kanton Glarus
Objekt-Nummer
(Link: Swisstopo)
Objekt­bezeichnung
Name des Gebiets
Standort-
gemeinde(n)
CDDA-Sitecode
(Link: WDPA)
Fläche
in ha
Koordinate Jahr der
Ausweisung
Bild
oder
1802 Linthkanal Glarus Nord 398770 0,43 2010
oder
1804 Tierweg Glarus Nord 398771 11,52 2010
oder
1805 Bergli Glarus Nord 398772 5,97 2010
oder
1807 Chammteil Glarus Nord 398773 1,96 2010
oder
1809 Stäfeli Glarus Nord 398774 2,18 2010
oder
1811 Ahornen Glarus Nord 555596296 1,91 2010, 2017
oder
1813 Fachtegg Glarus Nord 398775 0,79 2010
oder
1818 Schafplänggen Glarus Nord 398776 3,42 2010
oder
1820 Gumen Glarus 398778 1,00 2010
oder
1822 Alpgmach Glarus Nord 398779 11,94 2010
oder
1826 Stock Glarus 398780 0,40 2010
oder
1829 Rüchi Glarus 398781 1,35 2010
oder
1830 Vordere Planggen Glarus 398782 4,93 2010
oder
1832 Rigen Glarus 398783 4,66 2010
oder
1833 Hintere Planggen Glarus 398784 1,72 2010
oder
1835 Helgehüsli Glarus 398785 1,07 2010
oder
1836 Schlattberg Glarus 398786 0,91 2010
oder
1837 Ober Längenegg Glarus 398787 2,76 2010
oder
1838 Schwämmli Glarus 398788 5,60 2010
oder
1839 Chängelboden Glarus 398789 7,94 2010
oder
1840 Sturmigen Glarus 555596297 1,00 2010, 2017
oder
1841 Chämmenen Glarus 398790 6,29 2010
oder
1842 Ober Herberig Glarus 398791 6,55 2010
oder
1843 Widen Glarus 555596298 4,62 2010, 2017
oder
1844 Rhodannenberg Glarus 398792 1,36 2010
oder
1845 Ober Rueggis Glarus 398793 3,95 2010
oder
1846 Unter Herberig Glarus 398794 4,50 2010
oder
1847 Ochsenfeld Glarus 398795 5,42 2010
oder
1852 Bärenboden Glarus 398796 61,79 2010
oder
1855 Glattmatt Glarus Süd 398797 1,05 2010
oder
1856 Innerbergli Glarus Süd 398798 9,78 2010
oder
1857 Glattmatt Glarus Süd 398799 6,81 2010
oder
1860 Holzbort Glarus Süd 398801 2,68 2010
oder
1861 Schaft Glarus Süd 398802 4,02 2010
oder
1862 Schlattbergli Glarus Süd 398803 1,24 2010
oder
1866 Ochsenbüel Glarus Süd 398804 7,40 2010
oder
1869 Baumgarten Glarus Süd 398805 7,73 2010
oder
1873 Bruch Glarus Süd 398807 13,03 2010
oder
1877 Durlaui Glarus Süd 398808 0,56 2010
oder
1882 Bleiggen Glarus Süd 398809 0,65 2010
oder
1883 Rossboden Glarus Süd 398810 0,99 2010
oder
1885 Unter Friteren Glarus Süd 398811 4,33 2010
oder
1890 Rufiberg Glarus Süd 398812 2,48 2010
oder
1891 Trügglisrus Glarus Süd 398813 2,91 2010
oder
1892 Linthkanal Glarus Nord 398814 5,68 2010
oder
1895 Boggenberg Glarus Nord 398815 2,37 2010
oder
1897 Hintere Facht Glarus Nord 398816 1,83 2010
oder
1898 Mullerenplanggen Glarus Nord 398817 3,87 2010
Mullerenplanngen unterhalb Nüenchamm
Mullerenplanngen unterhalb Nüenchamm
1900 Grund Glarus Nord 398818 0,62 2010
oder
1901 Schlatt Glarus 398819 2,99 2010
oder
1904 Schletter Glarus 398820 2,93 2010
oder
1905 Schilttal Glarus 398821 8,35 2010
oder
1906 Stöckli Glarus 398822 4,23 2010
oder
1910 Hinter Buchs Glarus 398823 9,69 2010
oder
1911 Äschenchöpf Glarus Süd 398824 0,56 2010
oder
1914 Geisstal Glarus Süd 398825 3,72 2010
oder
1915 Bergguet Glarus Süd 398826 1,48 2010
oder
1921 Bischofbach Glarus Süd 398827 7,10 2010, 2017
oder
58 Objekte insgesamt 289,02 ha Gesamtfläche aller Objekte
Quelle: Anhang 1 der Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung, vom 29. Sept. 2017, bereinigt gemäss Version vom 21. Oktober 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesamt für Umwelt (Hrsg.): Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. Anhang 1: Liste der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung (Fassung vom 29. Sept. 2017, bereinigte Fassung vom 21. Okt. 2020), in Kraft seit. 1. Januar 2021 (admin.ch).
  2. Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz. In: Fedlex. Die Publikationsplattform des Bundesrechts. Der Bundesrat, 24. März 1995, abgerufen am 1. März 2023.
  3. Designation type: Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. European Environment Agency, abgerufen am 15. Februar 2023.
  4. Bundesamt für Umwelt (Hrsg.): Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. Anhang 1: Liste der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung (Fassung vom 29. Sept. 2017, bereinigte Fassung vom 21. Okt. 2020), in Kraft seit. 1. Januar 2021 (admin.ch).
  5. Beate Kittl: Artenreiche Trockenwiesen und -weiden im Gebirgsraum stehen unter Druck. In: Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, 17. Oktober 2019, abgerufen am 14. Februar 2023.
  6. Bundesamt für Umwelt (Hrsg.): Erläuterungen zur Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung (Trockenwiesenverordnung). 1. März 2007, S. 1/11 (parlament.ch [PDF]).
Dies ist eine Themenkategorie für Artikel, die folgendes Kriterium erfüllen: „gehört zu Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung im Kanton Glarus“. Diese Kategorie darf nur in andere Themenkategorien eingehängt werden – ihre Einordnung in eine Objektkategorie (Kriterium: „ist ein/e …“) würde zu Fehlern im Kategoriesystem führen.
Gibt es nur einen Artikel (und keine Kategorie) zu 1 Schutzgebiet (Umwelt- und Naturschutz) in der Schweiz, so gehört dieser in die Objektkategorie: