UEFA-Europa-Conference-League-Finale 2024

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
UEFA-Europa-Conference-League-Finale 2024
Austragungsort Agia-Sofia-Stadion, Nea Filadelfia (nahe Athen), Griechenland
Mannschaften Griechenland Olympiakos Piräus
Italien AC Florenz
UEFA-Europa-Conference-League-Finale 2023

Das UEFA-Europa-Conference-League-Finale 2024 war das Endspiel der UEFA Europa Conference League 2023/24 zwischen Olympiakos Piräus und der AC Florenz. Es wurde am 29. Mai 2024 im Agia-Sofia-Stadion in Nea Filadelfia (nahe Athen) ausgetragen.[1]

Olympiakos Piräus gewann das Spiel mit 1:0 nach Verlängerung durch das entscheidende Tor von Ayoub El Kaabi. Damit gewann erstmals eine griechische Mannschaft einen Europapokal.[2] Mit dem Sieg hat sich Piräus für die UEFA Europa League 2024/25 qualifiziert. Unterdessen verlor AC Florenz ihr zweites Finale der Europa Conference League in Folge und ist damit das erste Team seit Benfica Lissabon in den Endspielen der UEFA Europa League 2013 und 2014, das zwei europäische Endspiele in Folge verlor.[3]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum ersten Mal nahm Olympiakos Piräus an einem europäischen Endspiel teil. Zum zweiten Mal war eine griechische Mannschaft in einem europäischen Finale seit Panathinaikos’ Niederlage im Finale des Europapokals der Landesmeister 1970/71. AC Florenz war der erste Verein, der an zwei Endspielen der UEFA Europa Conference League teilnahm und der erste, der diese nacheinander bestritt. AC Florenz wollte ihren ersten großen Pokal seit dem Gewinn der Coppa Italia 2000/01 und den ersten Europapokal seit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1960/61 gewinnen. Beide Manager strebten ihren ersten Titel in der Europa Conference League an, wobei José Luis Mendilibar von Olympiacos der Erfahrenere in Europapokalen war, nachdem er im Vorjahr das Europa-League-Finale mit Sevilla gewonnen hatte. Mit einem Sieg wäre Mendilibar der erste Trainer, der in aufeinanderfolgende Saisons zwei verschiedene große europäische Trophäen gewinnt seit sein spanischer Landsmann Rafael Benítez den UEFA-Pokal 2003/04 mit Valencia und die UEFA Champions League 2004/05 mit Liverpool gewann.

Austragungsort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Agia-Sofia-Stadion in Athen, aus Sponsorengründen OPAP-Arena genannt, ist die Heimspielstätte von AEK Athen, einem der Lokalrivalen von Olympiakos Piräus. Das Stadion wurde im September 2022 eröffnet und hat eine Kapazität von 31.100 Zuschauern.[4][5] Das Spiel war das achte einteilige UEFA-Pokalfinale, das in Griechenland ausgetragen wurde, nachdem dort bereits drei Europapokal der Landesmeister-/Champions-League-Endspiele (1983, 1994 und 2007) und drei Endspiele des Pokals der Pokalsieger (1971, 1973 und 1987) ausgetragen wurden.

Wahl für den Austragungsort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. Juni 2022 eröffnete die UEFA das Bewerbungsverfahren für das Endspiel, das parallel zum Endspiel 2025 stattfand. Interessierte Bieter konnten sich für eines oder beide Endspiele bewerben. Die vorgeschlagenen Austragungsorte mussten über Naturrasen verfügen und als UEFA-Stadien der Kategorie 4 eingestuft sein, wobei eine Bruttokapazität zwischen 30.000 und 50.000 bevorzugt werden sollte. Der Zeitplan für die Ausschreibung war wie folgt:

  • 21. Juni 2022: Bewerbungen wurden offiziell abgegeben
  • 31. August 2022: Anmeldeschluss für die Angebotsabsicht
  • 7. September 2022: Angebotsanforderungen werden den Bietern zur Verfügung gestellt
  • 3. November 2022: Einreichung der vorläufigen Angebotsunterlagen
  • 23. Februar 2023: Einreichung der endgültigen Angebotsunterlagen
  • 28. Juni 2023: Ernennung des Gastgebers

Das UEFA-Exekutivkomitee ernannte bei seinem Treffen am 28. Juni 2023 in Nyon in der Schweiz das Agia-Sofia-Stadion zum Austragungsort. Da das Stadion neu ist und noch nie vom Verein für internationale Wettbewerbe betrieben wurde, unterlag der Austragungsort einer Beobachtungsfrist bis November 2023 für Spiele in UEFA-Klubwettbewerben und der Qualifikation für die Fußball-EM 2024.

Weg ins Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkung: Die Ergebnisse werden jeweils aus Sicht der Finalisten angegeben. (H: Heimspiel, A: Auswärtsspiel)

Griechenland Olympiakos Piräus[# 1] Runde Italien AC Florenz[# 1]
Europa League Wettbewerbe Europa Conference League
Gegner Gesamt Hinspiel Rückspiel Qualifikationsphase (EL, ECL) Gegner Gesamt Hinspiel Rückspiel
Belgien KRC Genk 2:1 1:0 (H) 1:1 (A) 3. Qualifikationsrunde direkt für die Play-off-Runde qualifiziert
Serbien FK Čukarički 6:1 3:1 (H) 3:0 (A) Play-off-Runde Osterreich Rapid Wien 2:1 0:1 (A) 2:0 (H)
Gegner Ergebnis Gruppenphase Gegner Ergebnis
Deutschland SC Freiburg 2:3 (H) 1. Spieltag Belgien KRC Genk 2:2 (A)
Serbien FK TSC 2:2 (A) 2. Spieltag Ungarn Ferencváros Budapest 2:2 (H)
England West Ham United 2:1 (H) 3. Spieltag Serbien FK Čukarički 6:0 (H)
England West Ham United 0:1 (A) 4. Spieltag Serbien FK Čukarički 1:0 (A)
Deutschland SC Freiburg 0:5 (A) 5. Spieltag Belgien KRC Genk 2:1 (H)
Serbien FK TSC 5:2 (H) 6. Spieltag Ungarn Ferencváros Budapest 1:1 (A)
Dritter Gruppe A Endstand Sieger Gruppe F
Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. England West Ham United  6  5  0  1 010:400  +6 15
 2. Deutschland SC Freiburg  6  4  0  2 017:700 +10 12
 3. Griechenland Olympiakos Piräus  6  2  1  3 011:140  −3 07
 4. Serbien FK TSC  6  0  1  5 006:190 −13 01
Tabelle
Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Italien AC Florenz  6  3  3  0 014:600  +8 12
 2. Ungarn Ferencváros Budapest  6  2  4  0 009:600  +3 10
 3. Belgien KRC Genk  6  2  3  1 008:500  +3 09
 4. Serbien FK Čukarički  6  0  0  6 002:160 −14 00
Europa Conference League
Gegner Gesamt Hinspiel Rückspiel K.-o.-Runde Gegner Gesamt Hinspiel Rückspiel
Ungarn Ferencváros Budapest 2:0 1:0 (H) 1:0 (A) Zwischenrunde direkt fürs Achtelfinale als Sieger Gruppe F qualifiziert
Israel Maccabi Tel Aviv 7:5 1:4 (H) 6:1 n. V. (A) Achtelfinale Israel Maccabi Haifa 5:4 4:3 (A) 1:1 (H)
Turkei Fenerbahçe S.K. 3:3 (3:2 i. E.) 3:2 (H) 0:1 n. V. (A) Viertelfinale Tschechien Viktoria Pilsen 2:0 0:0 (A) 2:0 n. V. (H)
England Aston Villa 6:2 4:2 (A) 2:0 (H) Halbfinale Belgien FC Brügge 4:3 3:2 (H) 1:1 (A)

Anmerkungen

  1. a b Olympiakos Piräus nahm von der 3. Qualifikationsrunde bis in der Gruppenphase an der UEFA Europa League teil. AC Florenz hingegen spielte in der UEFA Europa Conference League direkt ab der Play-off-Runde.

Spielbericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel ging in die Verlängerung nach torlosen 90 Minuten. In der 116. Minute ging Olympiakos Piräus in Führung, als Ayoub El Kaabi das einzige Tor des Spiels erzielte, indem er sich nach einer Flanke von Santiago Hezze von links tief bückte und den Ball mit dem Kopf in die linke Ecke des Netzes beförderte. Nach einer langen VAR-Auswertung war das Tor schließlich für gültig erklärt und Olympiakos gewann anschließend seinen ersten europäischen Pokal.

Spieldaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiakos Piräus AC Florenz Aufstellung
Olympiakos Piräus
29. Mai 2024 um 21:00 Uhr in Athen (Agia-Sofia-Stadion)
Ergebnis: 1:0 n. V.
Zuschauer: 26.842[6]
Schiedsrichter: Artur Soares Dias (Portugal Portugal)1
Spielbericht
AC Florenz
Aufstellung Olympiakos Piräus gegen AC Florenz
Aufstellung Olympiakos Piräus gegen AC Florenz
Konstantinos TzolakisRodinei Marcelo de Almeida, Panagiotis Retsos, David Carmo, Francisco Ortega (90+1. Quini) – Santiago Hezze, Vicente IborraDaniel Podence (106. Giorgos Masouras), Chiquinho (77. André Horta), Kostas Fortounis (C)ein weißes C in blauem Kreis (73. Stevan Jovetić), Ayoub El Kaabi (120+2. Youssef El-Arabi)
Cheftrainer: Spanien José Luis Mendilibar
Pietro TerraccianoDodô, Nikola Milenković, Lucas Martínez Quarta, Cristiano Biraghi (C)ein weißes C in blauem Kreis (106. Luca Ranieri) – Arthur Melo (74. Alfred Duncan), Rolando MandragoraNicolás González (108. Lucas Beltrán), Giacomo Bonaventura (82. Antonín Barák), Christian Kouamé (82. Jonathan Ikoné), Andrea Belotti (59. M’Bala Nzola)
Cheftrainer: Vincenzo Italiano
Tor 1:0 Ayoub El Kaabi (116.)
Gelbe Karten Daniel Podence (28.), Stevan Jovetić (94.), Alexandros Paschalakis (95.), Ayoub El Kaabi (117.) Gelbe Karten Lucas Martínez Quarta (42.), Christian Kouamé (79.), Cristiano Biraghi (99.)
Spieler des Spiels: Ayoub El Kaabi
1 
Assistenten: Portugal Paulo Soares und Portugal Pedro Ribeiro, Vierter Offizieller: Schweden Glenn Nyberg, Fünfter Offizieller: Schweden Mahbod Beigi,
Videoassistenten: Portugal Tiago Martins (VAR), Deutschland Christian Dingert (AVAR), Deutschland Marco Fritz (SVAR)

Nach dem Spiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Spiel veröffentlichte der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis einen Beitrag auf der sozialen Netzwerkplattform X, in dem er Olympiakos Piräus als „wahre Legende“ bezeichnete. Dieser Sieg löste eine große Feier aus, bei der sich mehrere tausend Olympiakos-Fans in Piräus versammelten.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 2023/24 UEFA Europa Conference League: Matches, final, key dates. In: de.uefa.com. UEFA, 9. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  2. Olympiakos Piräus gewinnt die Conference League. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Mai 2024.
  3. Ben Grounds: Olympiakos 1-0 Fiorentina: Ayoub El Kaabi scores winner in extra-time to secure Europa Conference League title. In: Sky Sports. 30. Mai 2024, abgerufen am 1. Juni 2024 (englisch).
  4. Η ΑΕΚ επέστρεψε σπίτι της! Λαμπερά εγκαινία στην υπερσύγχρονη OPAP Arena – Όλα όσα έγιναν στη γιορτή της Ένωσης. In: ethnos.gr. Radiotileoptiki S. A. (OPEN Digital Group), 30. September 2022, abgerufen am 29. Mai 2024 (griechisch).
  5. AEK Athen – Stadion – OPAP Arena. In: transfermarkt.de. Abgerufen am 29. Mai 2024.
  6. Matchreport. In: UEFA. Abgerufen am 2. Juni 2024.
  7. Passionate Olympiakos fans celebrate historic victory. In: Reuters. 30. Mai 2024, abgerufen am 1. Juni 2024 (englisch).