Unteres Murgtal und Seitentäler

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FFH-Gebiet
„Unteres Murgtal und Seitentäler“
Murg bei Forbach

Murg bei Forbach

Lage Landkreis Rastatt und Stadtkreis Baden-Baden, Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-7216-341
WDPA-ID 555521844
Natura-2000-ID DE7216341
FFH-Gebiet 20,07 km²
Geographische Lage 48° 46′ N, 8° 21′ OKoordinaten: 48° 46′ 8″ N, 8° 21′ 23″ O
Unteres Murgtal und Seitentäler (Baden-Württemberg)
Unteres Murgtal und Seitentäler (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Karlsruhe
f6

Das FFH-Gebiet Unteres Murgtal und Seitentäler ist ein im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Karlsruhe nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-7216-341) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 12. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019) wurde das Schutzgebiet festgelegt. Es umfasst Teile des Murgtals im Nordschwarzwald.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das rund 2007 Hektar große FFH-Gebiet gehört überwiegend zum Naturraum 152-Nördlicher Talschwarzwald, Randbereiche gehören zu den Naturräumen 151-Grindenschwarzwald und Enzhöhen, beide innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 15-Schwarzwald, und 212-Ortenau-Bühler Vorberge innerhalb der Haupteinheit 21-Mittleres Oberrheintiefland. Es erstreckt sich entlang der Murg und ihrer Zuflüsse zwischen Gaggenau und Forbach über die Markungen von sechs Städten und Gemeinden von der Rheinebene bis in den Schwarzwald:

Beschreibung und Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um Wiesentäler mit den für das Gebiet charakteristischen Heuhütten, artenreichen Magerwiesen frischer bis feuchter Standorte, naturnahen Bachläufen mit begleitenden Hochstaudenfluren, Brachflächen und naturnahem Buchenwald sowie Felsmassive des Granits und Rotliegende.

Lebensraumtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 12. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung Hektar
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 0,50
4030 Trockene europäische Heiden Trockene Heiden 6,00
6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Artenreiche Borstgrasrasen 1,10
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) Pfeifengraswiesen 0,90
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren 10,60
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen 378,70
8150 Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas Silikatschutthalden 0,50
8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation 2,00
8230 Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-Veronicion dillenii Pionierrasen auf Silikatfelskuppen 1,50
8310 Nicht touristisch erschlossene Höhlen Höhlen und Balmen 0,0174
9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Hainsimsen-Buchenwald 22,60
9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Waldmeister-Buchenwald 4,10
9180 Schlucht- und Hangmischwälder ((Tilio-Acerion)) Schlucht- und Hangmischwälder 2,90
91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 8,20

Arteninventar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse sind nach der Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe vom 12. Oktober 2018 (FFH-Verordnung) für das Gebiet gemeldet:

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling 1059 Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling Maculinea teleius Schmetterlinge
Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling 1061 Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling Maculinea nausithous Schmetterlinge
Spanische Flagge 1078 Spanische Flagge Callimorpha quadripunctaria Schmetterlinge
Hirschkäfer 1083 Hirschkäfer Lucanus cervus Käfer
Steinkrebs 1093 Steinkrebs Austropotamobius torrentium Krebse
Bachneunauge 1096 Bachneunauge Lampetra planeri Fische
Atlantischer Lachs 1106 Lachs Salmo salar Fische
Groppe 1163 Groppe Cottus gobio Fische
Gelbbauchunke 1193 Gelbbauchunke Bombina variegata Amphibien
Wimperfledermaus 1321 Wimperfledermaus Myotis emarginatus Säugetiere
Bechsteinfledermaus 1323 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Säugetiere
Großes Mausohr 1324 Großes Mausohr Myotis myotis Säugetiere
Grünes Besenmoos 1381 Grünes Besenmoos Dicranum viride Moose
Grünes Koboldmoos 1386 Grünes Koboldmoos Buxbaumia viridis Moose
1387 Rogers Goldhaarmoos Orthotrichum rogeri Moose

Zusammenhängende Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das FFH-Gebiet besteht aus zahlreichen Teilgebieten, es liegt vollständig im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. In Teilbereichen ist es deckungsgleich mit mehreren Landschaftsschutzgebieten. Innerhalb des FFH-Gebiets liegen ganz oder teilweise die Naturschutzgebiete

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]