Uuden Musiikin Kilpailu

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Fernsehsendung
Titel Uuden Musiikin Kilpailu
Produktionsland Finnland Finnland
Originalsprache Finnisch, Englisch
Genre Musik
Länge 120 Minuten
Episoden in 12 Staffeln
Ausstrahlungs­turnus jährlich
Produktions­unternehmen ,
Produktion Anssi Autio[1]
Premiere 2012 auf Yle TV1
Moderation verschiedene

Uuden Musiikin Kilpailu (Abkürzung: UMK; finnisch für Wettbewerb für neue Musik) ist die finnische Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest. Veranstaltet wird er von der finnischen Rundfunkanstalt Yleisradio (Yle). Seit 2020 ist ebenfalls der finnische Radiosender YleX für die Produktion verantwortlich.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Finnland seine Teilnahme für den Eurovision Song Contest 2012 bestätigt hat, kündigte Yle an, dass es einen neuen Vorentscheid geben wird, nachdem vorher alle finnischen Beiträge durch den Vorentscheid Euroviisukarsinta ermittelt wurden.[3] Seitdem wählte Finnland alle Beiträge zum Eurovision Song Contest über Uuden Musiikin Kilpailu aus. Über die Jahre hinweg wurde allerdings immer wieder das Konzept der Show überarbeitet, so dass sich verschiedene Modi über die Jahre entwickelt haben.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2012 nahmen insgesamt zwölf Teilnehmer an der Vorentscheidung teil. Diese wurden zuerst in einer speziellen Sendung vorgestellt, wobei ein dreizehnter Interpret über eine Wildcard bestimmt. Dann gab es zwei Sendungen mit je sechs Teilnehmer, wovon sich jeweils vier Teilnehmer für die nächste Sendung qualifiziert haben. Das Ergebnis wurde dabei zu 100 % von einer Fachjury entschieden. In der dritten Sendung mussten dann alle acht Interpreten sowie der Wildcard-Interpret ihre Lieder in kleinen Livekonzert vorstellen. Dort entschied die Jury dann zwei Teilnehmer, die nicht die vierte Sendung erreichten. In der vierten Sendung wurde dann ein weiterer Teilnehmer ermittelt, der das Finale nicht erreichte. Im Finale traten somit sechs Teilnehmer gegeneinander an, wobei der Sieger in zwei Abstimmungsrunden zu 100 % per Televoting bestimmt wurde.

2013 und 2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für 2013 und 2014 wurde das Konzept von 2012 leicht abgeändert. So gab es zuerst drei Vorstellungsrunden, wo sich die Teilnehmer der Öffentlichkeit präsentierten. Danach folgten zwei Heats, in dem lediglich die Jury das Ergebnis bestimmte. Ein Teilnehmer schied dabei aus, während ein Teilnehmer direkt das Finale erreichte. Die verbliebenen Teilnehmer erreichten das Halbfinale. Dort entschieden dann lediglich die Zuschauer, welche Teilnehmer das Finale erreichten. Im Finale traten dann acht Teilnehmer gegeneinander an, wobei der Sieger zu 50 % per Juryvoting und zu 50 % per Televoting entschieden wurde.[4]

2015 und 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2015 wurde der Modus von UMK erstmals stärker abgeändert. Alle Sendungen waren von nun an live, fanden in den Yle-Studios statt und waren nicht mehr vorher aufgenommen, womit die Vorstellungsrunden abgeschafft wurden. Außerdem nahmen nun 18 statt zwölf Teilnehmer teil. Von nun ab gab es lediglich drei Halbfinale mit je sechs Teilnehmern. Davon qualifizierten sich jeweils drei Teilnehmer über 100 % Televoting für das Finale, so dass dort insgesamt neun Interpreten gegeneinander antraten. Dort entschieden dann zu 50 % das Televoting und zu 50 % eine speziell zusammengestellte Jury über das Endergebnis. Das Besondere an dieser Jury war, dass sie aus allen Gesellschaftsschichten Finnlands bestand und somit aus Kindern, Mitgliedern der LGBT-Community, Finnlandschweden, Medienvertretern, Musikern, Eurovision Fans und sogar Taxifahrern (2015) und Straßenbauarbeitern (2016). 2016 wurde diese Jury noch mit Parlamentsabgeordneten, YouTubern und Internet-Bloggern erweitert.

2017[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach zwei enttäuschenden Ergebnissen im Halbfinale, ohne Finalqualifikation, wurde die Sendung für 2017 vereinfacht. Die Halbfinale wurden abgeschafft und von nun an gab es lediglich eine Live-Sendung mit zehn Teilnehmern. Dort entschieden dann zu 50 % Televoting und zu 50 % eine internationale Jury den Sieger.[5]

2018 und 2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem auch 2017 das Finale nicht erreicht wurde, wurde erneut der Modus der Sendung verändert. So wählte Yle den Interpreten intern aus, dieser stellte drei Beiträge vor, womit die Sendung lediglich dazu diente das finnische Lied zu ermitteln. Erneut entschieden dann zu 50 % Televoting und zu 50 % eine internationale Jury den Sieger.[6]

2020 und 2021[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Finnland 2018 nur den vorletzten Platz belegte und 2019 Letzter im Halbfinale wurde, veröffentlichte Yle im Sommer 2019 eine Umfrage, inwiefern das Format von UMK wieder abgeändert werden sollte. Nach einer Umfrage unter 1617 Zuschauern entschieden sich 53 % für eine Rückkehr zum ursprünglichen Konzept des Uuden Musiikin Kilpailu, einer Auswahl aus zehn Interpreten mit eigenen Liedern. Am 3. Juni 2019 gab Yleisradio bekannt, dass sie UMK 2020 zusammen mit dem Radiosender YleX produzieren würden. Unter der Leitung von Tapio Hakanen, dem Musikdirektor von YleX, fand eine Auswahl von bis zu zehn Interpreten und deren Liedern statt.[7] Am Ende nahmen sechs Interpreten mit ihren Liedern an der Vorentscheidung teil. Erneut entschied zu 50 % das Televoting und zu 50 % eine internationale Jury den Sieger. Während der spätere Sieger Aksel Kankaanranta mit dem Lied Looking Back das Juryvoting gewann, belegte die spätere zweitplatzierte Erika Vikman mit ihrem Lied Cicciolina Platz 1 im Zuschauervoting. Auch 2021 griff Yleisradio wieder auf das Konzept von 2020 zurück. Dieses Mal nahmen allerdings sieben Interpreten an der Vorentscheidung teil.[8]

Erfolg beim Eurovision Song Contest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erfolg der Sendung für Finnland beim Eurovision Song Contest ist relativ überschaubar. So erreichten lediglich vier der zehn UMK-Sieger überhaupt das Eurovision-Finale, der Sieger des UMK 2020 dagegen kann keine Platzierung vorweisen, da der ESC in dem Jahr nicht stattfand. Zwei UMK Siegerinnen landeten aber nur auf dem drittletzten (2013) bzw. vorletzten Platz (2018) im Finale. Die Sieger von 2014 erreichten mit Platz 3 im Halbfinale und Platz 11 im Finale eine Platzierung in der linken Tabellenhälfte. Das beste Ergebnis erreichten 2021 Blind Channel, die sowohl das Finale erreichten und dort Platz 6 holten. Es war das zweitbeste Ergebnis Finnlands beim Eurovision Song Contest. Ein Ergebnis innerhalb der ersten Fünf durch UMK gibt es nicht. Allerdings ist dabei anzumerken, dass, abgesehen von Lordi im Jahre 2006, kein finnischer Interpret seit ihrer ersten Teilnahme 1961 eine Platzierung unter den ersten Fünf erreichen konnte. Außerdem landeten zwei Sieger des UMK auf dem letzten Platz im Halbfinale (2015, 2019).

Austragungsorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uuden Musiikin Kilpailu (Finnland)
Uuden Musiikin Kilpailu (Finnland)
Bisherige Austragungsorte des Uuden Musiikin Kilpailu

UMK fand bisher in drei verschiedenen Städten statt. Die Halbfinale, Heats und Vorstellungsrunde fanden dabei allesamt in Helsinki statt, jedoch an sechs verschiedenen Orten in der Hauptstadt Finnlands. Das Finale hingegen fand dabei in insgesamt vier verschiedenen Austragungsorten statt.

Halbfinale, Heats und Vorstellungsrunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl Stadt Austragungsort Jahr
7 Helsinki M1 Studios 2012
Club Dom 2012
Helsingin Jäähalli 2012
Club Circus 2013
Peacock Theater 2014
Yle-Studios 2015, 2016

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl Stadt Austragungsort Jahr
4 Espoo Espoo Metro Areena 2013, 2014, 2017, 2018
3 Helsinki Helsingin Jäähalli 2012
Yle-Studios 2015, 2016
Turku Logomo 2019, 2022, 2023
2 Tampere Mediapolis Television Studio 2020, 2021

Moderation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krista Siegfrids, die 2013 selber UMK gewann, war von 2016 bis 2020 Moderatorin des Wettbewerbes

Insgesamt vierzehn Personen moderierten bisher mindestens eine Ausgabe des UMK. Mit vier Einsätzen ist Krista Siegfrids die häufigste Moderatorin des UMK.

Jahr Moderatoren
2012 Anne Lainto Joona Kortesmäki
2013 Ile Uusivuori
2014
2015 Roope Salminen Rakel Liekki
2016 Krista Siegfrids
2017 Niina Lahtinen (Greenroom)
2018 Mikko Silvennoinen
2019 Christoffer Strandberg
2020 Ville „Viki“ Eerikkilä & Juuso „Köpi“ Kallio (Greenroom)
2021 Antti Tuisku
2022 Paula Vesala
2023 Samu Haber

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Yleisradio: Avoimeen kilpailuun palannut UMK avaa vuoden 2021 kilpailubiisien haun 1. syyskuuta. In: yle.fi. 15. Mai 2020, abgerufen am 20. Oktober 2020 (finnisch).
  2. Yleisradio: UMK ja YleX yhdistävät voimansa: avoin kilpailu tekee paluun Euroviisuihin. In: yle.fi. 3. Juni 2019, abgerufen am 3. Juni 2019 (finnisch).
  3. Pernilla Karlsson winner of UMK in Finland. 25. Februar 2012, abgerufen am 15. November 2022 (englisch).
  4. eurovision.tv: Finland brings UMK back. In: eurovision.tv. 4. November 2013, abgerufen am 19. Januar 2019 (englisch).
  5. Samuel Deakin: Finland: Krista Siegfrids to Host Uuden Musiikin Kilpailu 2017. 12. November 2016, abgerufen am 15. November 2022 (britisches Englisch).
  6. Saara Aalto valittiin suoraan Suomen euroviisuedustajaksi: ”Lapsuuden unelmani toteutuu”. Abgerufen am 7. November 2017 (finnisch).
  7. Stratos Agadellis: Finland: UMK to return with open selection in 2020; YleX joins the project. In: esctoday.com. 3. Juni 2019, abgerufen am 3. Juni 2019 (englisch).
  8. Robyn Galagher: Finland: YLE promises versatile lineup as seven acts selected for UMK 2021. In: wiwibloggs.com. 20. Oktober 2020, abgerufen am 20. Oktober 2020 (englisch).