Wölfershausen (Grabfeld)

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Wölfershausen
Gemeinde Grabfeld
Koordinaten: 50° 29′ N, 10° 26′ OKoordinaten: 50° 29′ 28″ N, 10° 26′ 4″ O
Höhe: 334 m ü. NN
Fläche: 4,34 km²
Einwohner: 314 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2019
Postleitzahl: 98631
Vorwahl: 036947
Karte
Lage von Wölfershausen in Grabfeld
Kirche und Gemeindehaus
Kirche und Gemeindehaus

Wölfershausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Grabfeld im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen mit 175 weiblichen und 182 männlichen Einwohnern (Stand vom 31. Dezember 2017).[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wölfershausen liegt in einer hügeligen Waldlandschaft 10 km südlich der Kreisstadt Meiningen auf einer Höhe über NN von 334 m (Ortsmitte) am Bach Bibra.

Der östlich gelegene Hausberg „Ahlberg“ hat eine Höhe von 496 m über NN. Markante Landschaften mit dem Thüringer Wald im Norden, dem Kleinen Thüringer Wald im Nordosten, dem Grabfeld im Süden und der Rhön im Westen geben der Landschaft um den Ort ihr Gepräge.

Wölfershausen liegt als Ortsteil am nördlichen Rand der Gemeinde Grabfeld. An den Ort grenzen die Gemeinden Ritschenhausen im Norden und Neubrunn im Osten.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ehrenamtliche Ortsteilbürgermeisterin Katrin Hössel wurde am 4. Oktober 2007 nach dem Tod des Bürgermeisters Wilfried Weiß als Bürgermeisterin gewählt und wurde am 1. Januar 2019 zur Ortsteilbürgermeisterin. Am 22. September 2013 wurde sie mit 163 Stimmen wiedergewählt.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde als „Uulfricheshus“ 825 erstmals urkundlich erwähnt. Wölfershausen wurde in einem Steuerverzeichnis der Grafschaft Henneberg-Schleusingen von 1481 zum Amt Maßfeld gezählt.

Wölfershausen war 1600–1666 von Hexenverfolgungen betroffen: Zehn Personen gerieten in Hexenprozesse, mindestens neun Frauen wurden hingerichtet. Erstes Opfer 1600 war Anna Breuning, genannt Hoffmann.[4]

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Wölfershausen stark zerstört, die Gebäude abgebrannt, Mensch und Tier getötet oder vertrieben. Ein Teil der Kirche stammt aus der Zeit um 1530, der Wiederaufbau erfolgte um 1750. Sie ist denkmalgeschützt und besitzt eine Barockorgel.

Die Dorfgaststätte „Zur Henne“ erhielt ihre Schankberechtigung bereits im Jahre 1674 durch Ernst den Frommen, Herzog von Sachsen-Gotha.

Kirche, Gemeindehaus, Gasthaus, Backhaus, der „Wegweiser“, die Brücken und die typischen hennebergisch-fränkischen Fachwerkhäuser bestimmen das Bild des Dorfes.

Es wird noch überwiegend in hennebergisch-fränkischer Mundart gesprochen.

Am 1. Januar 2019 trat Wölfershausen freiwillig als Ortsteil der Gemeinde Grabfeld bei.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1992 – ???
  • 1993 – ???
  • 1994 – 409
  • 1995 – 415
  • 1996 – 417
  • 1997 – 425
  • 1998 – 420
  • 1999 – 418
  • 2000 – 415
  • 2001 – 421
  • 2002 – 410
  • 2003 – 430
  • 2004 – 411
  • 2005 – 390
  • 2006 – 382
  • 2007 – 377
  • 2008 – 379
  • 2009 – 375
  • 2010 – 383
  • 2011 – 366
  • 2012 – 362
  • 2013 – 343
  • 2014 – 350
  • 2015 – 352
  • 2016 – 352
  • 2017 – 357

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wölfershausen hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Schweinfurt–Meiningen. Durch den Ort führt die Landesstraße 2627, die von Ritschenhausen aus kommend, weiter nach Rentwertshausen führt. Wenige hundert Meter östlich des Ortes verläuft die A 71. Die nächstgelegenen Anschlussstellen sind die AS 22 „Meiningen-Süd“ (ca. 7 km nordöstlich) und die AS 23 „Rentwertshausen“ (ca. 5 km südöstlich).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeinde Grabfeld: Zwischen Rennsteig und Rhön: 5. Aufl., Barfuß Verlag, 2022, Online
  2. Thüringer Landesamt für Statistik (TLS)
  3. Nachweis der Wiederwahl der Bürgermeisterin auf den Seiten des Thüringer Landesamt für Statistik.
  4. Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 440 f.; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Wölfershausen, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 240–244, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wölfershausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien