Walentin Sawwitsch Pikul

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Walentin Sawwitsch Pikul (russisch Валентин Саввич Пикуль, wiss. Transliteration Valentin Savvič Pikul'; geboren 13. Juli 1928 in Leningrad, Sowjetunion; gestorben 16. Juli 1990 in Riga, Lettland) war ein sowjetischer Schriftsteller russischer Sprache. Er ist der Autor vieler historischer Romane, wobei er sich auf See- und Militärromane spezialisierte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pikul erlebte in jungen Jahren die die Blockade Leningrad, der er über die Eisstraße Straße des Lebens entkam.

Seine ersten Kurzgeschichten wurden im Almanach Junges Leningrad[1] veröffentlicht. Sein früher Roman, Ozeanpatrouille, der den Kampf gegen die Deutschen in der Barentssee erzählt, erschien 1954 und war ein großer Erfolg. Pikul wurde Mitglied des sowjetischen Schriftstellerverbands. Insgesamt schrieb er fast 30 Werke.

Das Geschehen um den Geleitzug PQ 17 wurde von ihm in seinem Roman Requiem für Geleitzug PQ 17[2] verarbeitet (geschrieben 1969–1973). Zusammen mit seinen (historischen) Miniaturen[3] (Minijatjury / Миниатюры) fand es Aufnahme in der russischen Leseempfehlungsliste „100 Bücher für Schüler“.

Zu seinen Lebzeiten wurden mehr als 20 Millionen Exemplare seiner Werke verkauft.[4]

Pikul wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet.[5]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klaus Mehnert schildert einen von ihm mitangehörten Streit zweier Russen über Pikul und sein Werk:

„Der eine nannte ihn einen zweifelhaften Charakter, gierig auf billige Sensationen, einen skrupellosen Piraten, der Ideen anderer Leute seitenweise zitiert, ohne sie zu nennen, einen Scharlatan, der, statt der Sache der Literatur zu dienen, nur dem schlechten Geschmack des Publikums nachläuft, einen wilden Nationalisten, und zu allem hin einen Antisemiten. Der andere widersprach. Dieser Autor, meinte er, leiste dem russischen Leser einen wichtigen Dienst, indem er ihn über bedeutende Ereignisse informiere, die bis vor kurzem vernachlässigt wurden, der Bevölkerung aber vertraut sein müßten, solle diese unsere heutige Zeit verstehen. Von anderen Autoren Passagen zu »borgen«, sei legitim für einen Romanschriftsteller.[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgewählte Werke (4 Bände). Moskau: Sowremennik, 1988 (russisch)
    • T. 1-2: Slovo i delo: roman-chronika vremen Anny Ioannovny.
    • T. 3: Perom i špagoj: roman-chronika; Pariž na tri časa: roman.
    • T. 4: Bitva železnych kanclerov: roman; Istoričeskie miniatjury

Sekundärliteratur

  • Vsevolod Samokhvalov: Russian-European Relations in the Balkans and Black Sea Region. Great Power Identity and the Idea of Europe. 2017 (Online-Teilansicht)
  • Klaus Mehnert: Über die Russen heute. Was sie lesen, wie sie sind. DVA, Stuttgart 1983

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Valentin Pikul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. russ. Молодой Ленинград bzw. Молодой Петербург (альманах)
  2. russisch Реквием каравану PQ-17 Rekwijem karawanu PQ-17
  3. Im Russischen zusammengefasst unter der Bezeichnung Миниатюры Валентина Пикуля.
  4. Martin Löschnigg, Marzena Sokolowska-Paryz (Hrsg.): The Great War in Post-Memory Literature and Film. 2014, S. 356
  5. vgl. Vsevolod Samokhvalov, S. 44
  6. Klaus Mehnert, S. 70 f.