Waltersdorfer Dorfbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Waltersdorfer Dorfbach
Daten
Lage Sachsen
Flusssystem Oder
Abfluss über Lausur → Mandau → Lausitzer Neiße → Oder → Ostsee
Quelle zwischen Lausche und Sonneberg im Zittauer Gebirge
50° 51′ 6″ N, 14° 39′ 25″ O
Quellhöhe 533 m ü. NHN
Mündung in Neuschönau in die LausurKoordinaten: 50° 53′ 16″ N, 14° 39′ 4″ O
50° 53′ 16″ N, 14° 39′ 4″ O
Mündungshöhe 320 m ü. NHN
Höhenunterschied 213 m
Sohlgefälle ca. 36 ‰
Länge ca. 6 km
Linke Nebenflüsse Schwarzer Graben, Kohlflössel, Pfarrbach
Rechte Nebenflüsse Badzufluß
Gemeinden Großschönau

Der Waltersdorfer Dorfbach, früher auch Pfarrfluß genannt, ist ein rechtsseitiger Zufluss der Lausur mit einer Länge von ca. 6 km in der Gemeinde Großschönau des ostsächsischen Landkreises Görlitz.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bach entspringt nördlich des Waltersdorfer Passes in der Scharte zwischen Lausche (793 m ü. NHN) und Sonneberg (627 m ü. NHN) in der Waltersdorfer Ortslage Sonneberg im Zittauer Gebirge. Danach fließt der Bach mit nördlicher Richtung durch Neuwaltersdorf. Zwischen dem Butterberg (510 m ü. NHN) sowie dem Ottoberg (520 m ü.NN), der Sängerhöhe (497 m ü. NHN) und dem Kirschhübel (442 m ü. NHN) bildet er ein tiefes Tal, in dem Oberwaltersdorf liegt. Anschließend durchfließt der Dorfbach Altwaltersdorf und erreicht das Großschönauer Becken- und Kuppenland. Sein Unterlauf führt durch den Neuschönauer Busch nach Neuschönau. Der Waltersdorfer Dorfbach mündet in Neuschönau gegenüber der Neuschönauer Brettmühle am Fuß des Finkenhübels in die Lausur.

Der Waltersdorfer Dorfbach auf dem größten Teil seines Laufes ausgebaut und in Natursteinmauern gefasst, zahlreiche Brücken und Stege überqueren ihn. Lediglich auf dem knapp einen Kilometer langen Abschnitt durch den Neuschönauer Busch ist er naturbelassen.

Mühlen und Fabriken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wasserkraft des Dorfbaches wurde früher zum Antrieb mehrerer Mühlen genutzt.

  • Obermühle bzw. Schiefermühle: Sie entstand 1709 und stellte 1908 den Betrieb ein.
  • Mittelmühle bzw. Hähnelmühle: Die älteste der Waltersdorfer Mühlen wurde um 1400 erbaut. In den Jahren 1614/15 wurde der hölzerne Bau abgetragen und neu in Stein aufgebaut. Später wurde sie um eine Bäckerei und ein Sägewerk erweitert. Um 1930 wurde die Bäckerei aufgegeben, 1945 auch das Sägewerk. 1956 wurde die Mühle zum Volkskunde- und Mühlenmuseum umgestaltet.
  • Niedermühle : Die 1666 errichtete Mühle wurde 1890 stillgelegt und später zur Möbeltischlerei umgenutzt.

Hochwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 7. August 2010 führten Starkniederschläge in Waltersdorf und Neuschönau zur Überflutung von Grundstücken am Dorfbach. Bachmauern, Brücken und Stege stürzten ein, der Kretschamplatz in Waltersdorf wurde unpassierbar.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die südöstliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge (= Werte der deutschen Heimat. Band 16). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1970, S. 138–139.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hochwasser in Großschönau am 7. August 2010