Was man von hier aus sehen kann (Film)

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Film
Titel Was man von hier aus sehen kann
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 109 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Aron Lehmann
Drehbuch Aron Lehmann
Produktion Uli Putz,
Jakob Claussen
Musik Boris Bojadzhiev
Kamera Christian Rein
Schnitt Ana de Mier y Ortuño
Besetzung

Was man von hier aus sehen kann ist ein deutscher Spielfilm von Aron Lehmann aus dem Jahr 2022 mit Luna Wedler, Corinna Harfouch und Karl Markovics. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Mariana Leky (2017). In Deutschland und Österreich kam der Film am 29. Dezember 2022 in die Kinos.[3][4][5] Premiere war am 12. Dezember 2022 im Arri-Kino in München.[6] Im Juni 2023 wurde die Produktion auf Blu-ray Disc veröffentlicht.[7] Auf Sky Cinema wurde der Film am 11. November 2023 erstmals gezeigt.[8]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 22-jährige Luise lebt mit ihrer Oma Selma in einem Dorf im Westerwald. Ihre Großmutter verfügt über die Gabe, den Tod vorauszusehen, denn immer wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt bald darauf jemand aus dem Ort. Unklar ist jedoch, um wen es sich handelt, sodass sich alle nach der Ankündigung fürchten und Handlungen wagen, die sie sonst nicht gemacht hätten, oder Geheimnisse gestehen.

Der Optiker ist heimlich in Selma verliebt, ihn quälen innere Stimmen, die seine Gedanken und Handlungen spöttisch kommentieren. Astrid, die Mutter von Luise, hat einen Blumenladen und ein Verhältnis mit dem Besitzer des Eiscafés. Und Luise, die sich an viele Erlebnisse mit ihrem Freund aus Kindertagen erinnert, fürchtet sich seit einem kindlichen Trauma vor weiteren tragischen Ereignissen. Denn immer, wenn sie etwas sagt, von dem sie selbst nicht überzeugt ist, fällt irgendwo etwas hinunter.[3][9][10]

Produktion und Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten fanden an knapp 40 Drehtagen von September bis November 2021 statt, gedreht wurde in Bayern und Hessen.[3][4] Drehorte waren unter anderem die Marktstraße in Ulrichstein,[11][12] der Bahnhof Bad Nauheim Nord[13] und München.[3] Der Eingang zum Buchladen im Film war ursprünglich eine Garage.[14]

Produziert wurde der Film von der deutschen Claussen + Putz Filmproduktion GmbH der Produzenten Uli Putz und Jakob Claussen, beteiligt war die ARD Degeto. Den Vertrieb übernahm die Studiocanal GmbH.[3][4] Unterstützt wurde der Film vom Deutschen Filmförderfonds, der Filmförderungsanstalt, dem FilmFernsehFonds Bayern und von HessenFilm und Medien.[3]

Die Kamera führte Christian Rein, die Montage verantwortete Ana de Mier y Ortuño und das Casting Daniela Tolkien und Franziska Schlattner. Das Kostümbild gestaltete Nicole Pleuler, das Szenenbild Eva Stiebler, den Ton Petra Gregorzewski und das Maskenbild Tatjana Krauskopf und Kerstin Wieseler. Für die visuellen Effekte zeichnete Nils Engler verantwortlich.[3][4]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Gutting bezeichnete den Film auf kino-zeit.de als „anarchische Wohlfühlkomödie“ und befand, dass die märchenhafte Szenerie an Die fabelhafte Welt der Amélie erinnere. Aber immer wenn diese zu gefühlsduselig gerate, fahre die Komödie der Kitschgefahr mit kuriosen Einfällen und Running Gags in die Parade.[9] Michael Meyns meinte auf Filmstarts.de, dass „die deutsche Antwort auf Amelié“ sich lange Zeit dem Vergleich mit dem großen Vorbild stellen müsse und erst im letzten Drittel zu eigenen Qualitäten finde.[15]

Die Redaktion von Cinema.de bewertete den Film mit fünf von fünf Punkten. Die perfekt besetzte Romanverfilmung sei skurril, liebenswert und ein absoluter Glücksfall.[16]

Ulrich Sonnenschein vergab auf epd-film.de vier von fünf Sternen, Lehmann habe den schon reichlich schrägen Roman noch weiter zugespitzt und für die sprachlichen Einfälle wunderbare Bilder gefunden. Dabei gelinge ihm ein neues Genre, zumindest aber die Variation der Komödie, die hierzulande sehr selten sei.[10]

Ausgezeichnet mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung. In ihrem Gutachten hebt die Jury hervor, dass sich die Leserschaft des Erfolgsromans auf eine gelungene Verfilmung freuen kann. „Es ist eine magische Welt, in dessen (sic!) Reichtum an Erzählungen die Zuschauer:innen gerne eintauchen. Ein Lob verdient die liebevolle Ausstattung des Films, die hervorragende Kameraführung im Verbund mit der präzisen Licht- und Farbgestaltung und letztlich die sehr stimmige Orchestrierung“, erklärt die Jury.[17]

Auszeichnungen und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutscher Filmpreis 2023

Der Film wurde als einer von zwölf Bewerber für den deutschen Beitrag für die Oscarverleihung 2024 für die Kategorie des besten internationalen Spielfilms eingereicht.[19][20]

Günter-Rohrbach-Filmpreis 2023

Hessischer Film- und Kinopreis 2023

  • Nominierung in der Kategorie Spielfilm[22]
  • Auszeichnung mit dem Ensemblepreis[23]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Was man von hier aus sehen kann. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 236295).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Alterskennzeichnung für Was man von hier aus sehen kann. Jugendmedien­kommission.
  3. a b c d e f g Was man von hier aus sehen kann. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 9. Dezember 2022.
  4. a b c d Was man von hier aus sehen kann bei crew united, abgerufen am 9. Dezember 2022.
  5. Was man von hier aus sehen kann. In: film.at. Abgerufen am 9. Dezember 2022.
  6. Filmpremiere in München: Liebe ist... einen schönen Film zu machen. In: sueddeutsche.de. 13. Dezember 2022, abgerufen am 14. Dezember 2022.
  7. Review: Romanverfilmung "Was man von hier aus sehen kann" auf Blu-ray Disc getestet. In: bluray-disc.de. 6. Oktober 2023, abgerufen am 6. Oktober 2023.
  8. Was man von hier aus sehen kann. In: wunschliste.de. Abgerufen am 20. Oktober 2023.
  9. a b Was man von hier aus sehen kann (2022). In: kino-zeit.de. Abgerufen am 9. Dezember 2022.
  10. a b Ulrich Sonnenschein: Kritik zu Was man von hier aus sehen kann. In: epd-film.de. 25. November 2022, abgerufen am 9. Dezember 2022.
  11. Joachim Legatis: Nahe Gießen: Dreharbeiten für neuen Kinofilm in Hessen. In: giessener-allgemeine.de. 21. Oktober 2021, abgerufen am 9. Dezember 2022.
  12. Jörn Perske, Sonja Fouraté: Wie das kleine Ulrichstein als Filmkulisse entdeckt wurde. In: hessenschau.de. 25. Dezember 2022, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  13. Petra Ihm-Fahle: Hans-Werner Ackermann aus Bad Nauheim ist Darsteller in Film und Fernsehen. In: fnp.de. 13. Dezember 2021, abgerufen am 9. Dezember 2022.
  14. Patrick Dehnhardt: »Stadt hat einen eigenen Zauber«. In: giessener-allgemeine.de. 16. Dezember 2022, abgerufen am 17. Dezember 2022.
  15. Michael Meyns: Kritik zu Was man von hier aus sehen kann: Zwei Drittel lang die deutsche Antwort auf Amelié. In: Filmstarts.de. Abgerufen am 17. Dezember 2022.
  16. Was man von hier aus sehen kann. In: cinema.de. Abgerufen am 9. Dezember 2022.
  17. Was man von hier aus sehen kann. Abgerufen am 22. Dezember 2022.
  18. Deutscher Filmpreis: Die Nominierungen 2023. In: deutscher-filmpreis.de. Abgerufen am 23. März 2023.
  19. Oscars 2024: Diese zwölf deutschen Filme dürfen sich Chancen ausrechnen. In: weser-kurier.de/teleschau. 14. August 2023, abgerufen am 14. August 2023.
  20. Zwölf Filme in der deutschen Vorauswahl zu den Oscars. In: sueddeutsche.de/dpa. 14. August 2023, abgerufen am 14. August 2023.
  21. Tobias Kessler: Diese acht Filme sind für den Neunkircher Günter Rohrbach Filmpreis nominiert. In: saarbruecker-zeitung.de. 11. September 2023, abgerufen am 11. September 2023.
  22. Hessischer Film- und Kinopreis 2023: Ehrenpreis des MP an Alexandra Maria Lara. In: hessen.de. 5. Oktober 2023, abgerufen am 5. Oktober 2023.
  23. Hessischer Film- und Kinopreis 2023: hr-Jury vergibt den Ensemblepreis an den Cast des Films "Was man von hier aus sehen kann". In: hr.de. 18. Oktober 2023, abgerufen am 18. Oktober 2023.