Webster K. Cavenee

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Webster K. Cavenee (* 12. September 1951) ist ein US-amerikanischer Molekulargenetiker und Krebsforscher.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cavenee erwarb 1973 an der Kansas State University einen Bachelor in Biologie und 1977 mit der Arbeit Induction of hela cell 3-hydroxy-3-methylglutaryl coenzyme a reductase by glucocorticoids an der University of Kansas einen Ph.D. in Mikrobiologie. Als Postdoktorand arbeitete er am Jackson Laboratory und am Massachusetts Institute of Technology, bevor er ab 1981 für das Howard Hughes Medical Institute an der University of Utah arbeitete. 1983 erhielt er eine erste Professur für Mikrobiologie und Molekulargenetik an der University of Cincinnati. 1986 wechselte er an das Ludwig Institute for Cancer Research der McGill University, an der er Professuren für Innere Medizin, Neurologie, Pathologie und Humangenetik innehatte. Seit 1991 ist Cavenee an der University of California, San Diego Professor für Innere Medizin, von 1991 bis 2015 war er Gründungsdirektor des dortigen Ludwig Institute for Cancer Research. Sein Nachfolger wurde Richard D. Kolodner.

Cavenee ist vor allem für die Entdeckung bekannt, dass es Tumor-Suppressor-Gene gibt, womit die Knudsonhypothese („Two-Hit-Hypothese“) bestätigt werden konnte. Mutationen von Tumor-Supressor-Genen gelten als (Mit-)Ursache bei etwa der Hälfte aller Krebserkrankungen und als Ziel neuartiger Krebstherapien. Auf ihn geht der Nachweis zurück, dass der Verlust von Heterozygotie zur Krebsentstehung führen kann, erstmals am Beispiel des Retinoblastom. Spätere Arbeiten befassten sich mit dem Glioblastom und seinen genetischen Ursachen, darunter der Mutation des EGF-Rezeptors, der dadurch der gezielten Krebstherapie zugänglich wurde. Seit 2015 ist Cavenee Koordinator einer internationalen Forschungsallianz des Ludwig Institute zur Entwicklung klinischer Testverfahren zur Therapie des Glioblastoms.

Cavenee ist Autor von mehr als 300 wissenschaftlichen Publikationen.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Recessive oncogenes and tumor suppression, 1989
  • Genetics and cancer, 1995
  • The 2016 World Health Organization Classification of Tumors of the Central Nervous System: a summary. In: Acta neuropathologica 9. Mai 2016: S. 1–18

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Charles S. Mott Prize (1990–2002) (Memento vom 14. März 2007 im Internet Archive)
  2. Webster Cavenee. In: nasonline.org. Abgerufen am 17. Juli 2018.
  3. Presidents of the AACR. In: aacr.org. American Association for Cancer Research, abgerufen am 10. Februar 2023 (englisch).
  4. National Foundation For Cancer Research names UCSD's Webster Cavenee NFCR Fellow. In: eurekalert.org. 23. März 2004, abgerufen am 17. Juli 2018 (englisch).
  5. 2007 Szent-Györgyi Prize Prize: Webster K. Cavenee, Ph.D. In: nfcr.org. 11. Juli 2018, abgerufen am 17. Juli 2018 (englisch).
  6. Cavenee, Webster. In: aaas.org. 18. Februar 2017, abgerufen am 17. Juli 2018 (englisch).
  7. Mitgliedseintrag von Webster K. Cavenee bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 11. Juni 2022.
  8. Webster K. Cavenee, PhD. In: aacr.org. 17. Juli 2018, abgerufen am 17. Juli 2018 (englisch).
  9. Marietta Fuhrmann-Koch: Ehrendoktorwürde für den Molekulargenetiker Webster K. Cavenee. Universität Heidelberg, Pressemitteilung vom 17. April 2023 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 17. April 2023.