Wikipedia:Humorarchiv/Männer (Österreich)

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Der Männer als heraldisches Motiv, hier auf dem Wappen von Wien Landstraße. Die jahreszeitlich unpassende Anwesenheit des St. Niklas wird nicht etwa durch einen österreichischen Sonderweg bedingt, sondern ist auf die Umstellung auf den Gregorianischen Kalender zurückzuführen.

Historische Jahrestage
Feber · Männer · April

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Bezeichnungen für den Männer
Österreich und Südtirol:Männer
früher:Menner, Märzen, Lenzing, Lenzmond, Lenzmonat, Frühlingsmonat
Lat. Nom.:Martius
Lat. Gen.:Martii, Martij, Marty
Hinweis: Streng genommen endet der lateinische Monatsname auf ‚-ii‘. Ein ‚i‘ am Wortende kann weit nach unten gezogen sein, wodurch es teilweise zur Schreibung ‚-ij‘ kam, aus welcher wieder ‚-y‘ gelesen wurde.

Männer ist die österreichische Bezeichnung für den Monat März. In Österreich und Südtirol gilt der Name Männer als offizielle Bezeichnung für den dritten Monat des Jahres und wird auch in der Standardsprache als solche verwendet.

Begriffsgeschichte[Quelltext bearbeiten]

Wie auch die Begriffe Jänner und Feber ist der Name Männer die ursprüngliche Bezeichnung. Bereits in frühneuhochdeutscher Zeit wurde das spätlateinische mensis Martii zu Menner zusammengezogen.

Ursprünglich war der Begriff auch im in vielen Gebieten des heutigen Deutschlands verbreitet, wurde jedoch ab den 18. Jahrhundert durch den aus Martius gebildeten Begriff März zurückgedrängt und war bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch in Österreich kaum noch gebräuchlich. Lediglich in ländlichen Gegenden Innerösterreichs wurde er noch im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet.

Dies änderte sich erst mit Ende des Zweiten Weltkrieges: Vor dem Hintergrund der Abgrenzung zum nationalsozialistischen Deutschland strebte Österreich eine eigene kulturelle Identität an. Unterrichtsminister Felix Hurdes benannte nicht nur Deutsch für den Schulgebrauch zeitweilig in „Unterrichtssprache“, er versuchte auch den Sprachgebrauch in Österreich selbst zu beeinflussen, indem er die Schaffung des Österreichischen Wörterbuches veranlasste, das die Eigenständigkeit der österreichischen Varietät des Deutschen betonen sollte. Traditionelle Begriffe, die zuvor durch die Nationalsozialisten aus dem amtlichen Sprachgebrauch verschwunden waren, wurden nun wieder zu offiziellem Status erhoben. Neben Jänner und Feber betraf dies auch den Begriff Männer, der vor allem davon ablenken sollte, dass die Bürger Österreichs Adolf Hitler am 12. Männer (damals März) 1938 jubelnd auf dem Heldenplatz empfangen hatten.

Auch in Südtirol wurde der Männer aus nationalistisch-kulturellen Gründen zur offiziellen Bezeichnung erhoben: Um die Verbundenheit mit Österreich zu signalisieren, wurde im Südtirol-Paket eine Reihe von Austriazismen, darunter Männer in den amtlichen Sprachgebrauch aufgenommen.

  • Lutz J. Heinrich: Wörterbuch der Austriazismen. 7. Auflage. Eigenverlag, Linz 2006.
  • Robert Sedlaczek: Das österreichische Deutsch. Wie wir uns von unserem großen Nachbarn unterscheiden. Ueberreuter Verlag, Wien 2004, ISBN 3-8000-7075-8.
  • Jakob Ebner: Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. Hrsg.: Duden. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim 2009, ISBN 978-3-411-04984-4.