Wikipedia:Kurier/Ausgabe 7 2015

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WLM-Countdown denkmalwürdig in Weimar eingeläutet

Nach einem gelungenen WLM-Kickoff in Wiesbaden im März, wo die Horizonte und Ziele des diesjährigen Fotowettbewerbs abgesteckt wurden, fand nun am vergangenen Wochenende in Weimar – und damit einer zweiten W-Stadt – ein sehr erfolgreiches, kreatives und harmonisches WLM-Netzwerktreffen statt. Insgesamt nahmen daran 20 Wikipedianer teil; am Vorabend trafen sich zum Stammtisch 19 und zum Workshop selbst 17 Teilnehmer.

Die Reihe überregionaler Stammtischtreffen in Thüringen, die in Erfurt im August letzten Jahres während der WLM-Fototour begann und in Eisenach im März fortgesetzt wurde, fand mit diesem Treffen von Wikipedianern aus 5 Ländern (Thüringen, Hessen, Sachsen, Bayern und Berlin) einen Höhepunkt. Als Nebeneffekt fördert das WLM-Projekt so sowohl den Prozess des „Community-Buildings“ in Thüringen als auch die Vertiefung der länderübergreifenden Kooperation.

Bevor es mit dem eigentlichen Workshop begann, standen Fototouren auf dem Vorprogramm. Die Lücken in den neuen Denkmallisten Weimars bildeten für einige den Ausgangspunkt ihrer Bummel durch die Altstadt. Andere fuhren gemeinsam zum Schloss Belvedere oder besuchten das Wohnhaus Henry van de Veldes. Der größte Teil der Gruppe – 7 Teilnehmer – fuhr zur Gedenkstätte Buchenwald. Auf die zahlreichen Fotos im September darf man gespannt sein.

Der Workshop selbst verlief arbeitsintensiv, konzentriert, kreativ und in freundlicher Atmosphäre. Die Teilnahme einiger neuer WLM-Aktivisten hat den Erfahrungsaustausch und die Ideensuche sehr bereichert. Nun gilt es, in den verbleibenden Wochen eine Reihe von Schularbeiten zu machen, damit auch im fünften Jubiläumsjahr der Fotowettbewerb WLM 2015 erfolgreich durchgeführt werden kann. Dazu gehört insbesondere die Aktualisierung der Wikipedia-Projektseite und der externen Webseite. Ein jeder kann daran gerne auf konstruktive Weise mitwirken.

Auf einige Aufgaben sei hier besonders hingewiesen:

  • Die Erstellung von weiteren Denkmallisten verdient große Aufmerksamkeit. Schließlich sind diese wichtiger Ausgangspunkt für erfolgreiche Fototouren, aber auch Zielpunkt für die Einbindung der Fotos. Beispielhaft sei auf die zahlreichen neuen Denkmallisten für Sachsen-Anhalt oder Hessen hingewiesen.
  • Die Organisation von Fototouren in unterschiedlichem Format, ob individuell oder in Gruppen, hilft bei der gezielten Projektarbeit und bietet auch die Möglichkeit der Einbeziehung von Neulingen. Einige Touren sind in Vorbereitung, darunter in Nordhessen mit Unterstützung durch den Landkreis Kassel. Wer noch Ideen und Wünsche hat, kann gerne bei WMDE eine Förderung kurzfristig beantragen.
  • Ein verbesserter Upload-Assistent trägt nicht unwesentlich zum Gelingen bei. Es ist erfreulich, dass die Software-Entwickler von WMDE aktuell sich dieser Aufgabe angenommen haben. Dabei soll auch die Möglichkeit einer automatisierten Einbindung der Fotos geschaffen werden, sofern die Listen ID-Nummern der Denkmale beinhalten.
  • Erstmalig werden wir versuchen, die Community breit in die Jury-Arbeit einzubeziehen. In Weimar wurde ein Konsens erreicht, die jahrelangen positiven Erfahrungen aus Österreich zu nutzen und deren Tool einer Online-Vorjury einzusetzen. Dank an WMAT für die bereits zugesagte Unterstützung.
  • Wie in den Vorjahren wird WMDE Preisgelder für Foto- und Buchgutscheine zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wollen wir aber Sachpreise einwerben. Hier kann jeder helfen. Erste Zusagen gibt es auch hierfür von Harald Schmitt, der Bücher spendet.

Hinsichtlich der quantitativen Ziele streben wir eine gleiche Größenordnung von rund 35.000 Fotos an. Aber bei den Teilnehmern wollen wir einen deutlichen Schritt nach vorne tun: 1000+ sollte hier die Zielmarke sein.

Insgesamt kann festgestellt werden, dass mit diesem WLM-Netzwerktreffen erfolgreich der Countdown für WLM eingeläutet wurde. Dazu hat auch die denkmalwürdige Atmosphäre in Weimar beigetragen, die diese Projektarbeit auf besondere Weise stimuliert. Allen Teilnehmern dieses Netzwerktreffens sei herzlich gedankt.

Ein schöner Höhepunkt war die Führung durch den Rokokosaal der Anna-Amalia-Bibliothek. Hier konnten wir erfahren, dass Anna Amalia in gewisser Weise zu den Wegbereiterinnen für Freies Wissen zählt, denn diese Bibliothek entstand durch die Auslagerung eines einst nur dem Adel vorbehaltenen Bibliotheksbestandes, der damit dem Volk geöffnet wurde.

Und schließlich sei auf unseren kürzlich errungenen Erfolg beim Erhalt der Panorama-Freiheit hingewiesen, der uns nachhaltig motivieren sollte, – „jetzt erst recht!“ – die Kulturdenkmale zu erfassen und in der Wikipedia zu dokumentieren. Ich wünsche uns allen dabei viel Erfolg und vor allem Spaß. Brücke 30.07.

Erste Fotos vom Weimarer Treffen

Content Translation Tool im Selbstversuch, Teil 2

Vor einigen Wochen hatte ich an dieser Stelle erste Eindrücke bei der Verwendung des Content Translation Tools (ab jetzt: CTT) geschildert. Nun ist es Zeit, einen zweiten Blick darauf zu werfen. Das CTT können angemeldete Benutzer über den Reiter „Beta“ aktivieren, und es stellt eine passable Oberfläche zum händischen Übersetzen von Artikeln in anderen Sprachversionen zur Verfügung. Für die Endbearbeitung kurz vor dem veröffentlichen bringt es allerdings nur lausige Funktionen mit sich.

Es ist nicht möglich, Kategorien zu setzen oder gesetzte Kategorien zu ändern, auch die Korrektur von Einzelnachweisen ist nicht möglich, was insbesondere in Hinsicht auf Datumsformate mehr als lästig ist. Das CTT hat allerdings keine Probleme, in EN vorhandene Zitiervorlagen zu verarbeiten, wenn (Ausrufezeichen!) diese Zitiervorlage hierzupedia existiert. Existiert diese Zitiervorlage nicht, verhält sich das CTT ziemlich zufällig in einer von zwei Weisen:

  • es läßt den Einzelnachweis völlig weg
  • es verstümmelt den Einzelnachweis völlig

Beides ist dumm und insbesondere ein Pech für Benutzer, die Artikel übersetzen wollen, die die Vorlage:Citation verwenden, die es hierzupedia aufgrund des Beschlusses des Kollegen Perfektes Chaos nicht geben darf.

Fehlende Vorlagen sind überhaupt ein Problem. Infoboxen und Navigationsleisten werden weggelassen, wobei letzteres kein Problem ist, doch gerade Infoboxen sollten dann doch im Quelltext zumindest auskommentiert enthalten sein, das würde mindestens zwei Arbeitsgänge einsparen (nämlich den Aufruf des Quellartikels im Bearbeiten-Modus und das Copy+Paste des Infoboxen-Quelltextes in den inzwischen veröffentlichten Artikel hierzupedia zur Anpassung auf die hiesige Vorlage).

Ein Problem anderer Qualität sind die vielen in EN verwendeten Inline-Vorlagen, die es hierzupedia nicht gibt. Beim Übersetzen sieht man durch den WYSIWIG-Look nicht, dass ein unverfängliches 10 miles (16 km) in Wirklichkeit erzeugt wird durch die Vorlage:Convert, und der Benutzer wird die Meilen herauslöschen und die Kilometer behalten, und völlig unerwartet setzt das CTT dann beim Veröffentlichen jede Menge HTML-Tags, die sich gegenseitig aufheben, und geschützte Leerzeichen werden nicht im gewohnten Format   gesetzt, sondern in hexadezimaler Schreibweise. Das CTT erzeugt derzeit leider jede Menge Datenmüll, die dann womöglich als Spitzenleistung des übersetzenden Benutzers aufgefaßt werden.

Ich hatte auch Gelegenheit zu analysieren, wie sich das CTT verhält, wenn ein Benutzer gesperrt ist – im Dienste der Enzyklopädie ist kein Aufwand zu gering ;-). Gesperrte Benutzer können das CTT benutzen, allerdings mit der Einschränkung, dass ihre Bearbeitungen nicht zwischengespeichert werden und konsequenterweise nicht veröffentlicht werden können. Nach Ablauf der Sperre kann ein solcher Artikel dann problemlos veröffentlicht werden, wenn, ja wenn man das Browser-Tab nicht zwischenzeitlich geschlossen hat. Eine Möglichkeit, vor der Veröffentlichung an den Quelltext der Übersetzung zu kommen, habe ich bislang nicht gefunden. Aufpassen müssen auch Benutzer, bei denen sich die IP regelmäßig ändert. Nach der IP-Änderung funktioniert die automatische Abspeicherung nicht mehr, sodass diese Arbeit verloren ist, wenn man den Browser-Tab vor dem Veröffentlichen schließt. Das halte ich für einen schweren Bug. MaB, 22.7.

Erfahrungen als „Neuling“ auf en.

Um ehrlich zu sein:

Ich bin eigentlich ein reiner de.-Wikipedianer (nicht: ein de.-Wikipedianer namens Reiner), der auch die Commons weitgehend auf de.-Belange beschränkt.

Trotzdem dürfte ich seit 2006 so einige 100 en.-Edits gesammelt haben – meistens halt Fixe und Foxis sowie Bildeinbindungen. Aber da es bis April 2015 (SUL-Finalisierung) einen etwa gleich alten, aber mit 160 knapp editschwächeren „Elop“ auch noch auf en. gegeben hatte – vielleicht ja diesen, mit dem mich selbst Maupre mal irrtümlich verwechselt hatte – konnte ich dort nur als IP editieren (nervig genug die Autoausloggerei) oder aber per Hilfsaccount (was nach dem Autoausloggen je Einloggen, Wiederausloggen und Wiedereinloggen implizierte).

Aber jetzt bin ich ja der Elop. Keiner darf sich weltweit auf WP so nennen, wow!
Hat nur den Nachteil, dass der nominell „Neuling“ ist. Was schon insofern interessant ist, als manche Kollegen offen die Frage stellen, ob "Neulinge" nicht einfach das Maul zu halten hätten.

Nunja, über derlei Dinge hatte ich mir nie einen Kopf gemacht. Bis ich heute auf en. editierte.
Ich ersetzte nämlich in einem Artikel, dessen deutsche Version ich gestern geschrieben hatte (und zwar eher widerwillig – ist nicht mein Gebiet – damit eine renommierte Musicalsängerin wenigstens einen kleineren Artikel habe), tote Weblinks durch lebende. Natürlich schön brav mit ausführlicher Zusammenfassung.
Trotzdem mußte ich eine automatische Abfrage, in der ich in einem Bild eine schwachsinnige Zweiwortkombination erkennen und nochmals als Text eingeben mußte, über mich ergehen lassen. Man kann ja nu wirklich nicht wissen, ob meine Artikelerstellungen und vor allem meine endlos langen Laberbeiträge auf de. vielleicht einem externen Zertrollungsbot entstammen (und auf de. sei das vielleicht noch nicht aufgeflogen)!

Deshalb kam auch kein fleischlicher Hirni, der die Neulingsänderungen reflexhaft revertierte. Nein, dies tat ein Bot! Aber zumindest ein "umgänglicher"!
Auf meiner Disk teilte mir der freundlich, aber bestimmt (und natürlich zusammen mit voll netten Begrüßungsbausteinen) mit, dass er aus Verdachtsgründen meine Änderung komplett getonnt habe. Er entschuldigte sich – höflich und freundlich, wie er numa ist – auch für den (nicht anzunehmenden) Fall, dass er falsch gelegen habe, und ermutigte mich, so es wirklich kein übler Vandalismus gewesen sein sollte, ihn einfach zu revertieren.
Ob er dann wieder nach 2(!) Minuten reflexhaft revertieren würde? Und ob ich dann als Querulant infinit gesperrt würde?
Keine Ahnung, das ließ der Botkollege offen.

Da meine letzte Infinitsperre eh gut achteinhalb Jahre her ist, war ich mal mutig und revertierte den „Kollegen“ dreist. Sie ahnen es natürlich, dass ich hierzu erneut irgendein zweiteiliges Nonsenswort auf einem Bild erkennen mußte – das letzte Erkennen hätte ja ein Zufallstreffer sein können. Als Farbenblinder ist sowas eh spannend, da man zuweilen auch nicht erkannte Bilder per Reload ersetzen muß.

Da kam mir dann die glorreiche Idee, ich könnte mir doch einfach anmaßenderweise das rare „Confirmed“-Recht beantragen. Tat ich auch gleich. Wobei klar ist, dass ich abermals eine Zweiwortnonsenskombi auf einem Bild erkennen mußte – sicher ist sicher!

Und, was soll ich Euch sagen:
ICH BIN CONFIRMED, JUCHHUUU! Ep, abends am 20.07.2015

Bleibt noch zu ergänzen, dass es einen solchen Immer-Revert-Bot auch auf der französischen Wikipedia gibt oder gab, und dass der dortige Bot Ruhe gibt, wenn man ihn revertiert, ohne zur Mutti-Hilf-Stelle zu laufen. Ob es eine geheime Wartungsliste gibt, die dann händisch überprüft wird, ist hier unbekannt. MaB, 22.7.

Pures Naturerlebnis online – WLE-Erfahrungen aus Österreich

Der oberste Naturschützer in Österreich; Foto: WOKRIE

Die Natur in ihrer Pracht und Vielfältigkeit bei herrlichem Sommerwetter zu erleben ist sicherlich einer Bildschirmbetrachtung vorzuziehen. Aber wenn der Tag sich neigt oder zum Kennenlernen fernerer Gegenden, dann kann dies schon eine gute Ergänzung sein. Die Rede soll sein von der Jury-Tätigkeit in Österreich, an der sich jeder beteiligen kann. Zu den Jurys in Deutschland und der Schweiz hat es ja in den zurückliegenden Wochen bereits heftige Meinungsäußerungen gegeben.

Ende Juni endete nach einer zweimonatigen Periode auch in Österreich der Fotowettbewerb Wiki Loves Earth (WLE). 208 Teilnehmer haben 3637 Fotos hochgeladen. Setzen wir die Ausbeute ins Verhältnis zur Bevölkerungszahl, so hat man gegenüber Deutschland das Zweieinhalbfache geschafft. Nun ist es Zeit für die Jury, die „besten Fotos“ auszuwählen. Wie in den Vorjahren hat Wikimedia Österreich (WMAT) dazu für Wiki Loves Monuments (WLM) und WLE ein anderes Konzept als in Deutschland erfolgreich entwickelt. Man nennt es „Vorjury“ und lässt sich vom „Mehraugenprinzip“ in zwei Stufen leiten.

In einer ersten Phase, die bis Ende des Monats noch läuft, kann sich jeder Benutzer mit einem Wikipedia-Konto, auch aus Deutschland, beteiligen. Seinen Wunsch kann man auf der Vorjury-Seite kundtun und dann per WikiMail an Ruben Demus eine Nachricht schicken. Kurzfristig erhält man dann ein Passwort und kann loslegen. Übrigens wurde das erste Vorjury-Tool von AleXXw entwickelt; die aktuelle Fassung hat Ruben gegenüber dem Vorjahr weiter verbessert.

Screenshot des Vorjury-Tools, WMAT

Wie sieht der aktuelle Stand aus und was unterscheidet dieses Herangehen von dem Tool in der Schweiz und der Jury-Arbeit in Deutschland? Zunächst kann jeder, anders als in der Schweiz, sehen, wer als Juror mit im Boot sitzt, wenngleich man natürlich nicht die Bewertungen der Kollegen sehen kann, wohl aber die Anzahl der getätigten Bewertungen. Die eigenen Fotos werden nicht zur Bewertung angeboten, weshalb jeder Wettbewerbsteilnehmer auch als Juror mitmachen kann. Durch die nicht beeinflussbaren Bildangebote, die das System vorgibt, wird das Bewertungsniveau gleichmäßig hochgehoben, so dass keine Diskrepanzen entstehen. Auch deshalb konnte bereits während des Wettbewerbs mit der Jury-Arbeit begonnen werden. Und im Unterschied zur Schweiz kann man auch seine Bewertungen entsprechend den fünf möglichen Niveaustufen nochmals überdenken und ggf. korrigieren. Selbstverständlich können auch die Bilder in unterschiedlicher Größe betrachtet werden, und auch Links zu Commons funktionieren. Das Gesamtsystem zeichnet sich durch eine beachtliche Schlichtheit aus, was auch einem reibungslosen Ablauf zu Gute kommt.

Aktuell sind 12 Juroren registriert, die insgesamt 18.703 Bewertungen vorgenommen haben. Pro Juror sind das also 1560 Betrachtungen. Jedem ist aber überlassen, wie viele Fotos er sehen und bewerten möchte. In Deutschland gilt für die erste Vorbereitungsphase nicht das Mehraugenprinzip, was erst bei der Jury-Team-Sitzung beginnt. Insgesamt wurden hier gut 20.000 Bewertungen vorgenommen, also 2000 pro Juror. Bezogen auf die Fotos sind es 2 Bewertungen pro Bild in Deutschland; dagegen in Österreich 5,6. Rund 300 Beiträge wurden in Österreich zwar als WLE-Beiträge eingereicht, aber zur Erleichterung der Jury-Arbeit aus dem Bewertungsprozess freiwillig herausgenommen, so dass nur 3344 Fotos maximal zu bewerten sind. Ein Kostenvergleich dürfte sich wohl erübrigen, denn gegenüber den steigenden Jury-Kosten von Jahr zu Jahr in Deutschland dürfte Österreich hier eine smarte Lösung haben, die sich insbesondere als kostengünstige Variante auch für kleine Fotowettbewerbe anbietet.

Schließlich sei die zweite Phase noch erwähnt. 500 bestplatzierte Fotos werden einer externen Haupt-Jury für die Endauswahl vorgelegt. Durch die Zusammensetzung dieser Jury dürften sich auch gute Möglichkeiten ergeben, mit hochrangigen Fachorganisationen die Zusammenarbeit zu entwickeln, sei es das Bundesdenkmalamt oder das Umweltbundesamt sowie Naturschutzorganisationen. Und wer nun in den nächsten Tagen noch dieses Herangehen unterstützen möchte und Natur-Fotos aus Österreich zu bewundern wünscht, der schreibe einfach eine Mail an Ruben. Dem Spaß am Lernen sollten keine Grenzen gesetzt sein, sofern der Wille vorhanden ist. Herzliche Grüße Brücke, 20.07.

Juryentscheidung? Von welcher Jury?

Wie ihr sicher wisst, wurde diese Jahr auch wieder Wiki Loves Earth (WLE) duchgeführt. So auch in der Schweiz. Nun möchte ich euch etwas erzählen, das so eigentlich nicht hätte geschehen dürfen. Es geht um die Jury und wie „transparent“ die gearbeitet hat. Anfang Mai trat Muriel Staub, ihres Zeichens Community Manager Deutschschweiz vom WMCH, an mich heran und fragte mich, ob ich für die Jury zur Verfügung stehen würde. Dem Anliegen sagte ich nach gewissen Rückfragen zu und nach einer gefühlten Ewigkeit begann dann auch was zu gehen. Aber eben immer noch nur Kommunikation mit Muriel, kein Mail von irgendjemand sonst. Dabei bekam ich einen Link zum Wiki-Loves-Monuments-Bewertungstool, wo ich mich anmelden und meinen Loginnamen angeben soll, damit ich freigeschaltet werden könne. So weit so gut, aber immer noch keine Bekanntgabe, wer denn sonst noch in der Jury sitzt. Geschweige denn, dass wir (die Jury) untereinander irgendwelchen Mailkontakt gehabt hätten. Dann nochmals nach einer gefühlten Ewigkeit, sprich Ende Juni, war ich dann im Tool auch freigeschaltet und habe einen ordentlichen Stapel Bilder vorgefunden. Natürlich ohne Erklärung, wie das Tool funktioniert und was dessen Schwächen sind. Diese habe ich selber herausfinden müssen, z.B. dass man eine schon abgegebene Bewertung nicht mehr ändern kann, sobald man sich aus dem Tool ausgeloggt hat. Auch dass „meine“ bewerteten Bilder dann auch nicht mehr angezeigt werden, stellte ich nachträglich fest. Nun ja, das würde soweit noch gehen, denn das könnte man ja an einer Jurysitzung besprechen und beheben. Nur, es gab nie so eine Sitzung, auch nicht online oder per Mail. Es gab NICHTS. Ich weiß bis heute nicht, wer die neun anderen Jurymitglieder sind. Stattdessen bekam ich von Muriel die Mitteilung, dass der Gewinner von WLE-CH 2015 feststehe. HALLO? Geht man so mit Jurymitgliedern um? Auch findet man auf der Seite, wo die Resultate sind [1], keinen Hinweis, dass ich da mitgemacht habe. Sorry, aber unter einem transparenten und fairen Wettbewerb verstehe ich was anderes. Ich erwarte eigentlich, dass die Gewinner von der gesamten Jury ausgewählt werden, und nicht nur von denen, die dem Leiter gerade so passen. Da sind Bilder darunter, bei denen ich versucht hätte, ein Veto einzulegen, weil sie meiner Meinung nach den Wettbewerbsbestimmungen nicht entsprechen oder technische Mängel aufweisen. Da man ja nicht fragt, muss ich es halt hier tun.Bobo11, 16.7.

Gab es Willem Wolpers?

Um die Frage der Überschrift gleich zu beantworten. Es gab Willem Wolpers – als Artikel. Fast sechs Jahre lang, bis er am 11. Juli 2015 um 16:52 Uhr in der Wikipedia starb, d.h. gelöscht wurde. Wer nun glaubt, hier kommt jetzt ein inklusionistischer Beitrag über Wissensvernichtung, der liegt falsch. Doch der Reihe nach.
Am 9. März 2007 um 18:10 Uhr erblickte Willem Wolpers in der Wikipedia als Willem Wolpers-Brakensiek das Licht. Sein Elter blieb anonym. Es war eine IP aus dem Vodafone-Deutschland-Range. Kein schlechter Artikel: ordentliche Einleitung (Willem Wolpers-Brakensiek (* 22. Mai 1876 in Pröllermoor; † 21. Januar 1937 in Wolgast) war ein katholischer deutscher Historiker und Autodidakt) und unter Literatur waren vier Werke von Georg von Below mit Seitenangabe aufgeführt. Das Geburtsgewicht betrug 3,7 kB. Aber es dauerte keine fünf Minuten, da sollte sich der Zustand von Willem deutlich verschlechtern. Benutzer DasBee stellte einen Löschantrag mit der Begründung „Gab es damals Fliesenleger? Ein relativ aufwändiges Fake, aber ein Fake. Keine europäische Bibliothek und kein Personenverzeichnis kennen andere Brakensieks als Stefan und Stephan und den Doppelnamen schomn [sic.] gleich gar nicht.“ (Anmerkung: Die spezielle Berufsbezeichnung [Fliesenleger] in Deutschland entstand im Jahre 1935.). Drei Mitstreiter melden sich in der LD zu Wort und stimmen einhellig dem LA zu. Benutzer FatmanDan stellt fest „den Geburtsort gibt's auch nicht etc.pp.“ (Anmerkung: Stimmt). Um 19:00 Uhr stellt DasBee einen SLA und drei Minuten später stirbt Willem durch die Hand von Administrator Kantor.JH.
Ist doch alles prima könnte man meinen. Ja, wirklich, ein Bilderbuchbeispiel wie gut Wikipedia funktionieren kann. Allerdings wurde am selben Tag in der englischsprachigen Wikipedia vom User Hermannus der Artikel Wolpers-Brakensiek angelegt. Ein bisschen schlampig übersetzt, aber offenbar gut genug für den ANR der en:WP, wo der Artikel merkwürdigerweise heute noch steht: en:Willem_Wolpers-Brakensiek.

Vier Tage nach der Löschung „bei uns“ erblickt Willem erneut das Licht (13. März 13:34 Uhr). Er bekommt zunächst einen neuen Namen (Wolpers-Brakensiek) und sein Elter gibt sich als Benutzer NB Traumreisen zu erkennen. Es ist NB Traumreisens erstes Kind und überhaupt war es „das erste Mal“ für ihn, jedenfalls als angemeldeter Benutzer. Dieser Willem gleicht dem zuvor gelöschten bis aufs Haar. In der Einleitung fehlt das Wort katholischer und bei seiner Reinkarnation ist er nur 0,1 kB leichter. Keine Frage, die IP und NB Traumreisen sind identisch. Vom „Standesbeamten“ STBR bekommt Willem 36 Minuten später einen ordentlichen Namen Willem Wolpers-Brakensiek, also wie beim ersten Mal. Am Abend des nächsten Tages um 19:52 Uhr stellt Benutzer Thorbjoern einen Löschantrag: „Ich werde das Gefühl nicht los, dass es sich hier um einen Fake handelt. Gugeltreffer = 0. Das muss natürlich nichts bedeuten...“. Benutzer SV_Leschmann stellt fest: „Die Deutsche NAtionalbibliothek kennt seine Werke auch nicht - mit Verlaub - aber das stinkt geradezu nach FAKE. Löschen.“ und um 20:40 Uhr erkennt Benutzer Laben richtig „Das ist ein Wiedergänger, der schon am 9.3. als Fake gelöscht wurde. Schnelllöschen“. Um 21:54 Uhr stellt er einen SLA und vier Minuten später legt Administrator Scherben Hand an. Willem stirbt zum zweiten Mal in der Wikipedia.
Bis hierhin auch alles prima, doch merkwürdigerweise geht dieser Fake ungestraft durch. Keine Sperre, keine VM, noch nicht einmal eine Ansprache auf der Diskussionsseite von NB Traumreisen. Die ist bis heute knallrot. Und es kommt noch besser. Am nächsten Tag um 19:25 Uhr erblickt Willem zum dritten Mal das Licht im Artikelnamensraums. Diesmal unter dem Namen Wolpers. Seinerzeit noch keine BKL, Inhalt wie beim zweiten Mal und NB Traumreisen als Elter. Es gibt keinen Löschantrag, aber STBR erkennt den Wiedergänger und um 22:39 Uhr scheidet Willem zum dritten Mal aus dem ANR. NB Traumreisen kommt unbehelligt davon, macht elf Tage später noch zwei Edits und seitdem ruht sein Account.

2½ Jahre liegt Willem Wolpers unter der virtuellen Löschdecke. Dann taucht er am 26. Oktober 2009 um 00:38 Uhr wieder mit einem neuen Namen (Willem Wolpers BNR-Version für das Fake-Museum) und einem neuen Elter auf: Benutzer Westfalengeschichte. Klingt kompetent, bringt aber in seinem Erstlingswerk den nahezu gleichen Schmarrn wieder. Eigentlich noch einen Tick schlimmer. Nun ist Willems Geburtsort in der Einleitung Wettringen, der Ort aus dem auch sein Elter kommt [2]. Im Text weiter unten ist es aber wieder Pröllermoor, der Ort den es genauso wenig gibt wie die Gemeinde St. Plechelmus, in der Willem Messdiener gewesen sein soll. In der Einleitung bekommt er nun auch einen zweiten Vornamen und in der Politik war er auch tätig: Willem Aloysius Wolpers-Brakensiek (* 22. Mai 1876 bei Wettringen (Westfalen); † 21. Januar 1937 in Wolgast, Pommern) war ein deutscher katholischer Historiker und Mitglied der Zentrumspartei. Aber Willems Artikel hat nun drei Weblinks bekommen. Einer verlinkt (so wie man es nicht machen sollte) auf den Artikel nl:Plechelmus der niederländischen Wikipedia. Einer auf eine Rezension zu einer Biographie von Georg von Below und einer auf die englischsprachige Version des Artikels (so wie man es auch nicht machen sollte). In der Rezension kein Wort von einem Willem Wolpers. Doch was passiert diesmal? Der Artikel wird von mehreren Benutzern weiter wikifiziert und ausgebaut. Unter anderem auch vom damaligen Administrator STBR [3]. Das soll kein Vorwurf gegen ihn sein, ich kann mich noch nicht mal an den Mist erinnern, den ich vor einer Woche gelöscht habe. Nach 3½ Jahren bearbeitet Westfalengeschichte am 18. März 2013 den Artikel erneut und fügt zwei Einzelnachweise ein [4]. Zwei Tage später fügt eine IP, die der Uni Greifswald zuzuordnen ist, einen weiteren Einzelnachweis ein [5]. Ein Buch: A. W. Wolpers-Brakensiek: Erinnerungen. Köln (Selbstverlag) 1987, S. 133.. Eine Greifswalder Uni-IP trat bereits am 14. März 2007 bei der zweiten gelöschten Version von Willem Wolpers in Erscheinung. Damals ergänzte sie den Artikel mit Das Grab Wolpers-Brakensieks findet sich noch heute, allerdings in schlechtem Zustand, auf dem Alten Wolgaster Friedhof, nördlich der zwölfeckigen gothischen St.Getrudenkapelle nahe der Friedhofsmauer. Die kaum leserliche Inschrift des Grabsteins lautet: "Ich griff nach dem Mantel der Geschichte - nun faß' ich ihn. Hier ruhet fern der Heimat der westphaelische Historiker Willem Wolpers-Brakensiek." Friedhof und Kapelle gibt es, aber Willems Grab wohl nur in der Wikipedia. Schaut man sich die Literatur im Artikel genauer an, so fallen einige Ungereimtheiten auf. Beispielsweise soll Minnie von Belows in ihrem Buch Lebensbild für seine Freunde sich „auch an Wolpers-Brakensiek“ erinnern. In der Textsuche per Google Buch taucht kein Willem und kein Wolpers auf [6]. In den genannten Quellen/Literatur geht es überhaupt nicht um Wolpers-Brakensiek bzw. taucht er dort nicht auf. Below wird in seinen beiden Artikeln Zur Entstehung der Deutschen Stadtverfassung (1887 und 1888) wohl kaum den damals elf- bzw. zwölfjährigen Willem Wolpers zitiert haben. Auch im zitierten Werk Das Ältere deutsche Städtewesen und Bürgertum gibt es keinen Willem Wolpers [7] und das 1987 in Köln erschienene Buch Erinnerungen lässt sich nirgends finden. In keinem über Google Books zugänglichen Buch taucht der Name Wolpers-Brakensiek auf. Doch es gibt zwei Ausnahmen: Die Werke Zunftleben im mittelalterlichen Westfalen und Die Zünfte und ihr Einfluß auf die Stadtverfassung im Bistum Münster im Zeitraume des 13. und 14. Jahrhunderts sind in der Literaturdatenbank RI-Opac mit dem Autor Willem Wolpers-Brakensiek gelistet [8] [9]. Das sind die einzigen Hinweise, auf einen Willem Wolpers-Brakensiek, wenn man Wikipedia-bereinigt sucht. Keine Ahnung, wie er in diese Datenbank (1,8 Mio. Titel, so viel wie wir Artikel haben) reinkam. Naja, bei uns hatte er es ja auch geschafft.

Erschreckend, dass dieser Fake, der sich inhaltlich m.E. unterhalb der Relevanzgrenze bewegt, fast sechs Jahre im ANR war. Nur durch einen Zufall wurde er entdeckt. Der Autor dieses Beitrag suchte in alten Löschdiskussionen für seine Fakesammlung „gut gemachte“ Fakes (aus Fehlern wird man klug, das ist auch der Grund für diesen Beitrag im Kurier), fand die alte Löschdiskussion, schaute sich die gelöschte Version an, suchte nach Pröllermoor im Web und fand es wieder: im Artikel Willem Wolpers. Kurz danach die Recherche und der Löschantrag. In der LD fand Benutzer Usteinhoff einen Blog, in dem ein „Willem Wolpers“ bloggt, zusammen mit einem Kommunikationswissenschaftler der Uni Greifswald. Das dürfte kein Zufall sein.

Dass sich so ein mäßiger Fake so lange halten konnte? Gut, wenn mal die Initialphase von ein paar Tagen überstanden ist, dann überlebt ein Artikel, der beispielsweise im Januar 2015 nur siebenmal aufgerufen wurde, entsprechend lang. Der Schaden, den Fake-Biografien (Kategorie „leicht zu erstellen“) anrichten können, ist eher gering. Wer sucht schon nach einer unbekannten Person die es nie gab? Aber solche Fakes schaden unserem Image. Es gibt seit dem Bestehen der Wikipedia einige Zeitgenossen, die sich einen „Sport“ daraus gemacht haben Fake-Artikel zu schreiben. Machen wir ihnen das Leben möglichst schwer. Mit einer gewissen Grundskepsis und vor allem dem Einfordern von Belegen. ARK

Augsburger Moderationsfrieden – ein Modellprojekt für Wikipedia-Konfliktlotsen

konfessionsabhängig schwenkbare Kirchenbank-Rückenlehne in St. Anna

Wer Saluks Stadtführung miterlebt hat, dem wird die Ortswahl für das Moderationscamp vom 19.–21. Juni als äußerst passend erinnerlich bleiben: friedliches Miteinander und paritätischer Ausgleich gleich mehrfach in Stein gefasst und gar in einem gemeinsamen Kirchenraum praktisch umgesetzt – wer wollte sich davon nicht inspirieren lassen...

Auf den bisherigen Kopf und Hauptorganisator nichtadministrativer Konfliktbewältigung (NaK), AndreasPaul, der die organisatorische Vorbereitung in trockene Tücher gebracht hatte, konnten wir vor Ort zwar diesmal nicht zurückgreifen; aber Agruwie hat das Moderationsunternehmen beherzt und trefflich unterstützt von Veronika Krämer übernommen und ins Ziel gebracht: Die Startvoraussetzungen für das Moderationsprojekt sind nunmehr gegeben.

Die in der Zieldiskussion vor Ort bekräftigte Notwendigkeit dieses Moderationsangebots wurde nach Art einer Präambel in die Projektdarstellung einbezogen. In der Auslotung von Anwendungsfeldern für Moderationsbemühungen haben sich Konflikte im Artikelnamensraum (ANR) als vorläufig einzig lohnende herauskristallisiert. Bei den betreffenden ANR-Diskussionsseiten sollten Moderationseinsätze entsprechend angesiedelt werden, und zwar unabhängig davon, welche Seiten der sogenannten Meta-Ebene bereits damit beschickt wurden. Als Anlauf- und Sammelstelle für erwünschte wie für ausgewählte Moderationsangebote im Rahmen dieses Projekts dient die Seite Wikipedia:Projekt Moderation/Einzelfälle (WP:MOF).

Wichtigstes Eignungskriterium für Moderatoren im Sinne des Projekts ist die Übereinstimmung mit dem nun gemeinsam formulierten und beschlossenen Moderatorenkodex und seine Einhaltung. Moderation im Sinne dieses Projekts meint nicht Mediation, sondern ein Agieren in der Art von Konfliktlotsen. Moderator kann werden, wer sich ein positives Wirken in diesem Rahmen zutraut. Sanktionen oder der Gebrauch erweiterter Rechte vertragen sich nicht mit der Moderatorenrolle. Das gilt auch für Admins und sonstige Funktionsträger, sobald sie eine Moderation übernehmen. Empfehlenswert und zu wünschen ist im Sinne der Glaubwürdigkeit ein möglichst moderates Auftreten auch im Wikipedia-Alltag.

Moderatoren entscheiden von sich aus, ob sie eine Moderation anbieten und wann sie sie beenden. Nur während der Moderation verwenden sie aus Gründen der Transparenz und Erkennbarkeit einen Namenszusatz. Einen Überblick über die Grundsätze und methodischen Implikationen der nun gestarteten Initiative gibt die den Augsburger Vereinbarungen angepasste und weiter auszubauende Projektseite zur Moderation. Die Einladung zur Beteiligung in jedweder sinnvollen Form sei nochmals unterstrichen: Die besagte Präambel lautet nämlich: Wikipedia ist ein nie dagewesenes Projekt zur Sammlung freien Wissens – und es liegt in unser aller Verantwortung. Kollaboratives Arbeiten erfordert einen achtsamen Umgang. Moderation soll helfen, auftretende Konflikte methodisch zu begleiten und Lösungen anzubieten.
Mit Dankesgrüßen an alle Beteiligten! Barnos, 12. Juli 2015

Dmitri Poljakow und die deutschsprachige Wikipedia

Auch in de:WP am Werk? Der lange Arm des KGB

Ob der sowjetische Nachrichtenoffizier und Doppelagent Dmitri Poljakow eine bekannte Persönlichkeit war, ist Interpretationssache. Sicher ist, dass er der Nomenklatura seines Staates angehörte, wegen Spionagetätigkeit für die CIA 1988 verurteilt und hingerichtet wurde. 27 Jahre nach seinem Tod legt Poljakow auch in der deutschsprachigen Wikipedia Fakten offen, die aus einem Thriller von Carol Reed oder Eric Ambler stammen könnten. 8. Juli 2015: Benutzer:Pölkkyposkisolisti entfernt in dem Lemma zu Poljakow einen – im Frühjahr 2014 von einer IP eingestellten – „Lückenhaft“-Baustein. Die Bausteinentfernung setzt zunächst einmal die WP-typischen Gruppendynamiken frei. Ein User meldet den Bausteinentferner auf der VM. Der abarbeitende Admin erkennt mit scharfem Auge Smoking Guns, in dem Bausteinentferner einen notorischen Wiederholungstäter und verhängt eine – explizit als kaskadierend ausgewiesene – Sperre von 4 Tagen. In der anschließenden Sperrprüfung treffen Pro- und Contra-Bausteinargumente hart aufeinander. Ebenso in der „Verlängerungsrunde“ auf der Sperrprüfungs-Disk. Obwohl die Mehrheit der Teilnehmenden die Sinnhaftigkeit dieser Bausteine stark bezweifelt und Kaskadensperren für ein ungeeignetes Mittel hält, den Konflikt zu lösen, bleibt die Sperre via Entscheid bestehen. Fakt ist: Der Konflikt ist nicht gelöst. Vielmehr wurde eine Entscheidung getroffen, die nicht nur bei dem Betroffenen (einem langjährigen, überdurchschnittlich in der Community aktiven User) längerfristig für Missmut, Verdruss und Demotivation sorgen dürfte.

Zum Wikipedia-Krimi wird der Fall allerdings erst, wenn man den Anlass genauer unter die Lupe nimmt. Der Artikel zu Dmitri Poljakow war zweifelsohne ein Stub – das also, was der umstrittene Baustein augenscheinlich zum Ausdruck bringen wollte. Allerdings – beurteilen lässt sich der Vorfall nur noch über die Difflink-Schiene: Klickt man, ausgehend von der Bausteinentfernung am 8. Juli (nochmal: Link), auf die Buttons „Zum Vorherigen Versionsunterschied“, erschließt sich die Chronologie einer unproduktiven, bis ins Jahr 2013 zurückreichenden und nie ernsthaft in Angriff genommenen Artikelver(schlimm)besserung mit einem runden Dutzend Artikelversionen, die alle gleichermaßen trostlos daherkommen. Noch deutlicher wird wird die Artikelgenese, wenn man die kompakten Versionen zurückklickt (also die ohne Difflinkanzeige). Vorkommnisse: 25. Juni 2014: eine IP ersetzt den zuvor präsenten „Qualitätssicherungs“-Baustein durch den (zwischenzeitlich zum Stein des Anstosses gewordenen) „Lückenhaft“-Baustein. 18. Mai 2012: Einfügung des QS-Bausteins mit der hilfreichen Begründung: „Folgendes muss noch verbessert werden: Artikelwunsch **Nickname des einstellenden Users** Schreib' mir was!“ Auf der QS-Seite schaut der produzierte Aktenvorgang dann so aus. Man könnte, im Duktus von Poljakow verbleibend, die beschriebenen „Verbesserungsmaßnahmen“ auch folgendermaßen charakterisieren: Sovietsky Wikipedisty Apparitschky Bürokratsky – es geht voran. Aperçu: Wir reden im Rahmen dieser Maßnahmen nicht von einem mittelprächtigen Artikelvolumen, sondern von 200 bis 300 Zeichen, bei denen im Verlauf von drei Jahren nichts anderes passierte, als dass einzelne Zeichen und Wörter eingefügt und wieder gelöscht sowie Wikilinks hinzugefügt und ebenfalls wieder gelöscht wurden.

Der eigentliche WP-Krimi fängt hier allerdings erst an. Möchte man die beschriebenen Veränderungen in der normalen Artikelhistorie nachvollziehen, erscheint dort – Nothing! Der Artikel zu Poljakow wurde von einer Admina zwar zwischenheitlich auf solides Niveau erweitert (wobei dann – endlich, möchte man fast sagen – auch der wiedereingestellte Baustein obsolet wurde). Die Versionsgeschichte offenbart nunmehr allerdings ein weiteres Mysterium. Die beiden Bausteine, wegen denen Benutzer:Pölkkyposkisolisti 4 Tage gesperrt wurde, sind in der Versionsgeschichte spurlos verschwunden. Aufgeführt ist lediglich die Entfernung des Bausteins, nicht aber die Vorversion mit dem noch vorhandenen. Neue Vorversion nunmehr: ein Import aus en:WP, datierend vom 6. Juli 2015 – offensichtlich das Rohmaterial, auf der die aktuelle Version basiert. Offensichtlich wurde beim Import die komplette de:WP-Vorhistorie gefräst (ein Vorgang, der mir zumindest sehr ungewöhnlich erscheint – insbesondere auch in Anbetracht der Tatsache, dass keine Versionslöschungen in der Historie ausgewiesen sind und nicht gesichtete Versionen zumindest dort auftauchen müssten). Nicht gefräst wurde indess das „corpus delicti“ der Bausteinentfernung – weswegen der Artikel nunmehr die en:WP-Vorgeschichte, den Stub ohne Baustein und die seither getätigten Erweiterungen enthält.

Ob das ganze aus manipulativen Gründen passiert ist oder schlicht ein Bearbeitungsfehler war, weiß ich nicht. Klickt man sich in der möglichen Versionshistorie (also nicht der auf der gleichnamigen Liste) zur am 16. Mai 2012 erstellten Erstversion durch und anschließend auf den Nick des Users, der den Stub anlegte, stellt man fest, dass dieser – am 1. Juli 2013 unbeschränkt gesperrt wurde. Einerseits war der Artikel zu Poljakow nicht gerade eine pulitzerreife Leistung. Die Beitragsliste (hier: die 500er-Version) umfasst allerdings eine recht solide, bis ins Frühjahr 2012 zurückgehende Mitarbeit (wenn auch, möchte man Schlüsse aus der favorisierten Themenwahl ziehen: mit einem leicht russisch-nationalistischen Touch). Vorangegangenes Sperrlog: zwei Bagatellsperren. Gründe jeweils, laut Akte: „Beteiligung an einem Edit War“. Ist man unbedarft, möchte man es den Kollegen von Poljakow nachtun und sagen: Die Saboteure lauern halt an jeder Ecke.

Doch auch in der Gegenwart purzeln aus jeder Ecke dieses „Falls“ Ungereimtheiten sowie Begründungen, die einer näheren Überprüfung nicht standhalten. Als Fact etwa hingestellt wurde in der weiter oben verlinkten Sperrprüfung unter anderem die Behauptung, User:Pölkkyposkisolisti entferne chronisch-andauernd – also quasi im Dauermodus – Bausteine. Von der Faktenlage allerdings wird diese Unterstellung wenig gedeckt. Die letzte Bausteinentfernung des Users liegt – abgesehen von der Tatsache, dass bereits in diesem Vor-Fall derselbe Melder auf den Plan trat und derselbe Admin sperrte – fast vierzehn Tage zurück. Eine quasichronische Täterschaft – wie von dem sperrenden Admin unterstellt – sieht in meinen Augen anders aus. Abgesehen von der Tatsache, dass der aus dem Artikel Microsoft Lync entfernte Baustein seither auch nicht wieder eingefügt wurde – so drückend scheinen die deklarierten Artikeldefizite also nicht zu sein.

Ungereimtheiten aufgefallen sind mir in diesem Umfeld noch mehr. Zum Beispiel der Umstand, dass der Tatbestand Edit War ziemlich beliebig sanktioniert wird: In einigen Fällen wurde direkt bei einer Zurücksetzung gesperrt. Ebenso gängig praktiziert werden jedoch auch Sperren aufgrund des Gegenteils – der Zurücksetzung einer Zurücksetzung. Auch die verhängten Sanktionen wegen Bausteinentfernung scheinen – zumindest, wenn man sich den Wortlaut anschaut – durch die vorhandenen Regeln nicht gedeckt. Alles Willkür? Da bereits die Geschichte eines ziemlich stümperhaften Artikels zu jeder Menge fragwürdiger Vorfälle führt mit Sperren und allem Drum & Dran, ist die Geschichte für mich mehr als ein Artikelkrimi. Nämlich eine, die zu der alten Frage führt, wie de:WP-Administatoren mit dem überreichlich vorhandenen Menschenmaterial umgehen, dass Herrgott, Vorsehung oder darwinsche Entwicklung für die Erstellung dieser Enzyklopädie zur Verfügung gestellt haben. Und welche Mittel genau den Zweck heiligen, die Diskussion um eine umstrittene Praxis (im konkreten Fall: besagte Bausteine) zu vereiteln. rz, 10. Juli 2015

Korrektur nach einem Hinweis auf der Kurier-Disk: Die Vorversionen der de:WP-Artikelversion sind weiterhin in der Versionshistorie enthalten – wenn auch verstreut unter den weitaus zahlreicheren der importierten en:WP-Version. Erkennbar sind sie anhand der signifikant niedrigeren Zeichenanzahl. Die (m. E. defizitiäre) Nachvollziehbarkeit des Vorgangs sowie die Tatsache von zwei unterschiedlichen Versionshistories bleibt davon unberührt; allerdings trifft der von mir verwandte Begriff „gefräst“ zugegeben nicht ganz den dargestellten Sachverhalt. rz, 10 Juli 2015

War das wirklich ihr „Leben“?

In der Formatvorlage Biografie finden sich als Vorschlag nicht nur die genealogischen Zeichen, sondern auch die Abschnittsüberschrift „Leben“. Nun bin ich persönlich der Meinung, dass in den meisten Fällen der Anspruch eines Artikels in der Wikipedia, das „Leben“ eines Menschen darzustellen, anmaßend ist. Bei Sportlern etwa hört das „Leben“ oftmals mit der Beendigung der sportlichen Laufbahn auf. Das macht inhaltlich wenig Sinn.

Andererseits ist eine derartige Überschrift auch nur dann sinnvoll, wenn dem etwas entgegen steht, nämlich, wie in der Formatvorlage zu sehen z.B. „Werke“. Bei kurzen Artikeln ist es meiner Meinung nach ohnehin – mit Verlaub – Blödsinn, nach einer Einleitung, die aus einem Satz besteht, dann eine Überschrift einzuführen. Wenn ein biographischer Artikel nur 20 bis 30 Sätze hat, was sonst sollte in diesem Artikel zu lesen sein als ein kurzer Lebenslauf?

Dass nun diese Überschrift in der Vorlage vorhanden ist, empfinden offensichtlich einige Benutzer als eine Vorschrift, der zu folgen sei. Da gibt es einerseits die Benutzer, die offensichtlich planvoll durch die Wikipedia streifen, um in Artikel, und seien sie auch noch so kurz, „Leben“ einzufügen, ohne den Artikel ansonsten zu bearbeiten. Aber es gibt auch Benutzer, die kleine, sinnvolle Änderungen an Artikeln durchführen und zusätzlich das „Leben“ ergänzen.

Ich wehre mich in der Regel gegen „Leben“ in Artikeln, die ich angelegt habe. Eine solche Einfügung muss meiner Meinung nach sachlich gerechtfertigt sein, was sie in der Regel nicht ist. Wenn ich „Leben“ wieder entferne, werde ich gerne darauf hingewiesen, dass diese Überschrift praktisch zwingend sei, da in der Formatvorlage so „vorgeschrieben“. Ich hingegen empfinde die Formatvorlage in diesem Punkt als Vorschlag, wie man einen Artikel gestalten könnte.

„Leben“ oder nicht Leben, das ist hier meine Frage.N. 10.7.

Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb: WLM 2015 steht vor der Tür

WLE-Uploads kumulativ
Top 100 von WLE 2015

Am diesjährigen Foto-Wettbewerb „Wiki Loves Earth“ (WLE) haben sich 26 Länder beteiligt. Circa 108.500 Fotos rund um den Naturschutz wurden hochgeladen. Mit 14.115 Fotos zu Schutzgebieten und Naturdenkmalen hat Deutschland dabei einen Anteil von 13 %.

Deutschland hat damit knapp hinter der Ukraine (14.762 Fotos), wo WLE seinen Ursprung hatte, den zweiten Platz eingenommen. Vergleichen wir uns mit WLE in Österreich, wo 3638 Fotos hochgeladen wurden, so wurden für Deutschland 174 Fotos pro 1 Mio. Einwohner und in Österreich 424 Bilder pro 1 Mio. Einwohner hochgeladen, also das 2,4-fache. Bei den Wiki Loves Monuments (WLM)-Wettbewerben der letzten Jahre erreichten unsere Freunde dort sogar das Dreifache. Nach meiner Beobachtung ist dies auf eine stets bessere „Orga“ (einschließlich Jury) zurückzuführen, von der wir viel lernen könnten, so wir wollten.

Eine Zahl verdient erneut eine stärkere Beachtung. Von den 1000 Teilnehmern verfügen 809 einen User-Account aus dem Jahre 2015, d.h. es handelt sich um sog. „Neulinge“. Mit 81 % ist dies ein sehr hoher Anteil. Und dies gilt auch für die Top-Fotos im Ranking durch die WLE-Jury. Bei den 25 Preisträgern liegt der Anteil an Neulingen bei 80 %. Im WLM-2014-Wettbewerb waren unter den 651 Teilnehmern 477 und damit 73 % Neulinge.

Sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht zeigen die Ergebnisse, dass die kleine „Schwester WLE“ vom großen „Bruder WLM“ viel gelernt hat und ein gutes Wachstum vorweist. Beide zusammen verdeutlichen ein großes Potential nicht nur für Wikimedia Commons, sondern auch mit Blick auf die Wikipedia. Nach vier großen WLM/WLE-Wettbewerben waren es 3105 Teilnehmer. An allen sechs Wettbewerben waren nun insgesamt 4391 Teilnehmer engagiert.

Beim ersten WLM-Wettbewerb 2011 wurde durch die Jury ein Foto auf Platz 32 gewählt, wo kein denkmalgeschütztes Objekt abgebildet wurde. Kann passieren; die Aufregung hielt sich in Grenzen. Seitdem legen Jurys großen Wert auf solche Überprüfungen vor einer Veröffentlichung. Aber das WLE-Bild auf Platz fünf, das nun eine heftige Diskussion ausgelöst hat, erreichte diese Platzierung auch trotz eines hochauflösenden Plasma-Bildschirms und der Anwesenheit einer Expertin für Photoshop in der Jury.

Auch daraus können wir lernen, aber keiner werfe bitte den Stein auf jene, die von anderen Fotoportalen und -wettbewerben, wo andere Regeln gelten, mit guten Absichten zu uns finden und unsere Fotowettbewerbe als attraktive Angebote zur Mitwirkung verstehen. Es ist nach sechs Wettbewerben an der Zeit, dass wir uns mehr um diese Neulinge kümmern und Sorge dafür tragen, dass sie auch bei kommenden Wettbewerben wieder dabei sind. Die teils heftige Diskussion der letzten Tage nötigt mir – der an allen 6 bisherigen WLM/WLE-Wettbewerben an vorderster Stelle als Fotograf und Orga dabei war – manches Schmunzeln ab angesichts der klugen Ratschläge. Dass diese Fotowettbewerbe eine solche große Diskussion auslösen, spricht aber für diese nun etablierten Projekte, denen ja so mancher „Super-Fotograf“ schon längst den Rücken gekehrt hatte.

Und was liegt unmittelbar vor uns?

Zum fünften Mal wird sich Deutschland im September am Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments beteiligen. Denken wir an die rund 900.000 denkmalgeschützten Objekte in Deutschland, so dürften wir bislang erst die Hälfte listenmäßig in der Wikipedia erfasst haben. Hinsichtlich einer bildlichen Darstellung dürften wir bei weniger als einem Drittel liegen. Eine exakte Analyse steht immer noch aus, wenngleich wir zügig Fortschritte machen. Seit Beginn dieses Jahres sind viele Listen erstellt worden, so für Sachsen, Hessen,… und in den letzten Wochen für Sachsen-Anhalt. Diese weitgehend noch leeren Listen laden zu einer Bebilderung ein und rufen zu gezielten Fototouren auf.

Die kommenden Wochen bieten viele Möglichkeiten für individuelle oder organisierte Gruppen-Fototouren sowie auch für den Erfahrungsaustausch. Auf drei Projekte, wo wir gezielt neue „Formate“ ausprobieren, sei hier hingewiesen. Wer sich diesen Veranstaltungen noch anschließen möchte, sollte kurzfristig ein Zeichen geben.

  • In Fortsetzung des WLM-Kickoff-Workshops in Wiesbaden, wo wir mit dem Gespräch mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen ein Zeichen gesetzt haben, findet vom 24. bis zum 26. Juli in Weimar ein WLM-Netzwerktreffen statt. Nachdem wir in Wiesbaden die Zielhorizonte abgesteckt haben, geht es nun um die konkreten Vorbereitungsarbeiten für den September. Der Erfahrungsaustausch zur Erstellung von Denkmallisten, die Organisation von Fototouren und die Unterstützung von Neulingen sind besondere Schwerpunkte. Ferner lädt ein Rahmenprogramm zu interessanten Orten ein.
  • Eine Foto- und Kochtour mit zehn Teilnehmern zum Thema „Kräutergarten und Klosterküche“ führt in zwei denkmalgeschützte Klosteranlagen Sachsens. Unter den Teilnehmern sind sieben Neulinge, davon fünf WLE-Neulinge, unter ihnen zwei Preisträger.
  • Anfang September werden wir mit zwei Schülergruppen im Rahmen des Projektes „Umgebinde Online“ in der Oberlausitz auf Tour gehen und Umgebindehäuser fotografieren. Schüler wollen wir als neue Wikimedianer gewinnen.

Bereits jetzt ist vielerorts das Programm des Tages des offenen Denkmals am 13. September veröffentlicht, wo Wikipedianer einzigartige Möglichkeiten zum Fotografieren von Kulturdenkmälern haben.

Seid alle herzlich willkommen zum fünfjährigen Jubiläum von Wiki Loves Monuments. Brücke (6. Juli 2015)

Quartierspiegel der Stadt Zürich unter CC-by-sa

Quartierspiegel Wollishofen 2015

Die Quartierspiegel der Stadt Zürich,[Anm 1] herausgegeben von Statistik Stadt Zürich, wurden nun unter CC-by-sa veröffentlicht. Zu finden sind sie in dieser Commons-Kategorie: Quartierspiegel 2015. Sie sind entstanden aus der Zusammenarbeit von Wikipedia-Fotografen und der Statistik Stadt Zürich. Es ist das erste Mal in der Schweiz, dass ein statistisches Amt vollumfänglich ihre Publikationen unter eine freie Lizenz stellt. Es ist sehr zu hoffen, dass dies nun Schule macht.

Diese Quartierspiegel sind statistische Publikationen, die regelmässig produziert werden. Sie sind in der Bevölkerung sehr beliebt. Allerdings ist für die Beschaffung von Fotos ein hoher personeller und monetärer Aufwand nötig. Die Halbwertszeit dieser Publikationen ist sehr klein, da statistische Angaben schnell veralten. Die gedruckten Publikationen landen deshalb bald auf dem Altpapier, dabei hat es darin geschichtliche Informationen, die zeitlos sind. Für Wikipedia interessant ist ein umfangreicher geschichtlicher Abschnitt in jedem Quartierspiegel, der von einem Historiker des Stadtarchivs verfasst wurde. Die Artikel hier in der Wikipedia über diese Quartiere sind sehr schlecht ausgearbeitet und meistens fehlt da ein solider geschichtlicher Abschnitt. Und das ist der Stand seit Jahren und es war bisher auch nicht absehbar, wann sich das ändert. Markante Beispiele sind Quartier Rathaus, Quartier Hochschulen oder Quartier Werd.

Die Idee wurde an einem Open-Data-Stammtisch in Zürich geboren, dass für die Quartierspiegel freie Bilder genommen werden sollten und als Gegenleistung werden die Quartierspiegel zur Weiterverwendung komplett unter CC-by-sa gestellt (die tabellarischen Rohdaten darin sind übrigens per Open-Data-Portal unter CC0 erhältlich). Commons hatte bereits viele Bilder aus den Quartieren, aber leider nicht vollständig und manchmal war die Auswahl ein wenig dürftig. Damit auch sämtliche Quartierspiegel eine gute Bebilderung haben, wurden durch Wikipedianer gezielt Bilder erstellt. In Gruppen und einzeln sind wir auf Fototouren gegangen und haben etliche Tausend Motive vor die Linse genommen. Dabei entstanden sowohl enzyklopädische Bilder, wie auch einige mit eher künstlerischem Anspruch. Gebraucht wurden schliesslich für die Quartierspiegel 190 Bilder (davon 96 von Micha L. Rieser, 50 von Roland Fischer, 21 von Martin E. Walder, 11 von Bobo11, 4 von Port(u*o)s und 8 von fünf weiteren Fotografen).

Was nun folgt ist ein Projekt zur Überarbeitung der Quartierartikel hier in der Wikipedia. Damit Texte übernommen werden können, wurde speziell ein rechtlicher Zusatz in den Quartierspiegeln vermerkt, so dass die nötigen Angaben auch "(…) in der Versionsgeschichte (bei Wikis)" aufgeführt werden können. Die Idee dabei ist, dass eine Quellenangabe in der Zusammenfassungszeile bei einer wörtlichen Übernahme bereits ausreicht. Damit sollen allfälligen rechtlichen Bedenken, sofern sie überhaupt existieren, entgegengewirkt werden. Dass der Inhalt unkompliziert in Wikis übernommen werden kann, ist tatsächlich erwünscht.

Eine Bemerkung zur aktuellen Politik in der EU: Viele Quartierspiegel zeigen Kunstwerke und neue Gebäude. Eine solche Zusammenarbeit und solche Produktionen wären mit einer fehlenden Panoramafreiheit undenkbar. Die Quartierspiegel sind zudem kommerzielle Produkte. Das PDF ist zwar kostenlos, die gedruckte Version wird aber für Fr. 5.- verkauft. Eine Einschränkung der Panoramafreiheit auf nichtkommerzielle Wiederverwendung oder auch nur NC-Lizenzen auf den Fotos hätte dieses Produkt und diese Zusammenarbeit verhindert. MLR 5.7.

  1. „Quartierspiegel“ sind der Name und die Eigenbezeichnung von kleinformatigen quartierbezogenen statistischen Pubikationen der Statistik Stadt Zürich.

Das lange Schwitzen in der Nacht

Als wir gestern nach 24:00 Uhr die Technischen Sammlungen Dresden verließen, sagte Conny: „Das war die heißeste Lange Nacht der Wissenschaften“. Er muss es ja wissen, denn diese Traditionslinie hatte maßgeblich Conny im Jahre 2006 eröffnet. Seither beteiligten Dresdner Wikipedianer – sehen wir von kleinen Unterbrechungen mal ab – fast jährlich mit Informationsständen bzw. Vorträgen zu Wikipedia und deren Schwesterprojekten am Veranstaltungsprogramm der Langen Nacht der Wissenschaften am Standort der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW). Und auch in diesem Jahr war es am 3. Juli wieder so weit, auch wenn die HTW nicht infrage kam und als Alternative die Technischen Sammlungen als Standort gewählt wurden.

Mehr als zehn Wikipedianer und OpenStreetMapper (OSM) stellten ihre Projekte vor, angefangen mit dem Schreiben von Artikeln über das Fotografieren und Bebildern bis hin zum Erstellen von OSM-Karten. Die Entstehungsgeschichte des Artikels zu Dresden, der von Unukorno am 3. April 2002 mit 235 Bytes eröffnete wurde und an der sich in den letzten 13 Jahren 1962 Benutzer an 54 Seiten mit 240.952 Bytes zu schaffen gemacht haben, war mit einem A0-Poster ein besonders einladender Blickfang. Darüber hinaus wurden aktuell die Top-100-Fotos vom Fotowettbewerb Wiki Loves Earth 2015 vorgestellt. Auch die Wiki-Loves-Monuments-Kalenderposter mit den Fotos von 2014 wurden von den Besuchern gerne mitgenommen.

Hinsichtlich der personellen, räumlichen, materiellen, informellen sowie technischen Ressourcen waren wir reichlich ausgestattet. Wikimedia Deutschland stellte mehr als reichlich Drucksachen und Souvenirs zur Verfügung, in den besten Räumlichkeiten der Technischen Sammlungen konnten wir ein „Wikimedia-Klassenzimmer mit 6 Laptops“ zur Nutzung durch die Besucher aufbauen. Im Ernemann-Turm war im Ansatz ein Vortragsraum nutzbar. Das Turm-Cafe übernahm für uns die Versorgung insbesondere mit Eis. Wir hätten also mit Leichtigkeit eine doppelte oder gar dreifache Besucherzahl verkraften können, wenn nicht die Biergärten bei über 30 Grad mit uns im Wettbewerb standen. Dennoch, die Ergebnisse der letzten Jahre konnten getoppt werden.

Zu den Neuigkeiten gehörte auch ein auf Wikimedia zugeschnittenes Quizspiel. Daran beteiligten sich immerhin 17 Besucher, die sich danach stolz ein T-Shirt oder einen Wikipedia-Beutel o.a. aussuchen konnten. Von 23 Fragen wurden im Schnitt 13 richtig beantwortet. Zu den größten Fallen im Fragebogen zählte das Wort „Wiki“, was die meisten als Abkürzung für „world internet knowledge initiative“ ansahen und nicht als hawaiisches Wort für schnell verstanden. Ein jeder Teilnehmer war danach an einem Auswertungsgespräch sehr interessiert, was durchschnittlich 10 Minuten dauerte und die Neugier aller auf Wikipedia verdeutlichte, auch wenn nur einer zum Ausdruck brachte, dass er gerne aktiv mitmachen möchte.

Typisch war auch, dass Wikipedianer und OSMler ein deutliches Interesse haben, sich untereinander über ihre Projekte auszutauschen. Auch ein Wikipedianer aus Oxford mit einem Wikidata-Poster war dabei. Es war kein geringerer als Markus Krötzsch, der Hauptentwickler des Semantic MediaWiki und nun ein Akteur von Wikidata, der einst im Team von Logik-Professor Steffen Hölldobler an der Technischen Univerität Dresden (TUD) brillierte, seit über einem Jahr wieder in Dresden lebt und an der TUD die nächste Generation von „Knowledge Machines“ entwickelt. Keiner aus der DD-Community hat ihn bislang dort gesehen, aber seine Teilnahme an künftigen DD-Stammtischen ist fest vereinbart. Übrigens kamen auch unsere Freunde vom Stadt-Wiki Dresden vorbei. Und Didi43 aus Bayern.

Insgesamt zeigte dieser Abend, dass die Lange Nacht der Wissenschaften, ähnlich den Museumsnächten, auch für Wikipedianer eine gute Gelegenheit ist, Wikipedia publik zu machen. In einigen Städten hat diese Nacht schon stattgefunden, wie in Magdeburg, Halle oder Leipzig. In Berlin und Potsdam steht sie am kommenden Wochenende (13.7.) bevor, mancherorts aber erst zum Ende des Jahres, so in Nürnberg am 24. Oktober und in Hamburg am 7. November. Vielleicht können die regionalen Wikipedianer noch ähnliche Initiativen ergreifen. Nicht zuletzt sei unserem Gastgeber, den Technischen Sammlungen Dresden für die großzügige Gastfreundschaft gedankt. Es war ein Auftakt für eine engere Zusammenarbeit und sicherlich nicht der letzte Besuch von Wikipedianern in diesem sehenswerten Technik-Museum, wo auch historische Wurzeln unserer Wikimedia-Projekte liegen.

Allen Teilnehmern, Mitwirkenden und Unterstützern sei herzlich gedankt. Brücke 5.7.

Wiki Loves Earth 2015 Deutschland: Ice Ice Birdy

WLE 2015 Deutschland: Top 5
1. Platz: Ein Eisvogel (Alcedo atthis) im Schwebflug im Naturschutzgebiet „Berkelaue II“ in Vreden. Foto: Joefrei
2. Platz: Eistobel im Winter 2009 bei −18 °C durchgehender Tagestemperatur. Foto: NorbertWLang
3. Platz: Dachshöhle bei Wackersberg, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Foto: Rolandphoto
4. Platz: Rotkehlchen (Erithacus rubecula) aus ca. einem Meter Entfernung im Naturschutzgebiet „Berkelaue II“ in Vreden. Foto: Joefrei
5. Platz: Heidentor bei Egesheim, Landkreis Tuttlingen. Foto: Jürgen.Erdmann

Die 10-köpfige Jury hat sich vor paar Tagen in Fulda für die besten 100 Bilder in einer anonymen Wahl entschieden. Wie geplant wurden auch Sonderpreise vergeben.

Insgesamt 14.115 Bilder wurden eingereicht, das ist grob die gleiche Anzahl an Fotos wie vergangenes Jahr. Nur ein wenig anders … Dieses Jahr hatte der motivierte Teilnehmer nur einen Monat um seine Fotos hochzuladen, 2014 waren es zwei Monate.

Die fotografierten Objekte waren auch dieses Jahr weit gestreut. Eine Vielfalt mit Breite und Tiefe, an der sich die Jury sehr erfreut hatte. Aus enzyklopädischer Sicht wurden wertvolle Beiträge zur Artikelbebilderung und Dokumentation unserer Natur erbracht.

Topografisch ist alles vertreten was man sich vorstellen kann, angefangen im flachen Norden, hinein in das Mittelgebirge und hinauf auf die Gipfel der Alpen. Auch die Flora und Fauna war dieses Jahr gut dabei. Schließlich schafften es auch elf(!) Tierfotos, allesamt Geflügel und Krabbelvieh, unter die besten 100 Fotos. 14 von 16 Bundesländern sind in den Top 100. Es fehlen Berlin und Bremen. Das Gros mit 23 Fotos macht Bayern aus, darauf folgt Niedersachsen mit 17 Bildern und Sachsen (11). → Mehr zu den Ergebnissen.

Die Professionalität der Beiträge kann sich sehen lassen: Tieraufnahmen wurden offensichtlich nicht aus der Ferne geschossen, sondern aus nächster Nähe. Der Fotograf wies herbei auf die Nutzung eines Tarnzelts hin. Die bei vielen deutschen Wikimedia-Fotografen verurteilte HDR-Technik wurde gekonnt und technisch makellos eingesetzt.

Daher muss das nachhaltige Ziel „numero uno“ sein, diese überwiegend neuen Fotografen im Projekt zu halten, auch wenn gar kein Fotowettbewerb läuft.

Im besten Fall läuft dies in der direkten Umgebung eines langjährigen Wiki[p/m]edianers ab:

Siehst Du unter den Top 100 Fotos aus deiner Umgebung?
Ja?
Dann nimm doch Kontakt mit dem Fotografen auf, lade ihn zum nächsten Wikipedia-Treffen ein, und Ihr lernt euch kennen!

Das ist der beste Weg um unserem Projektziel treu zu bleiben. Und eine Bitte: Verzichtet hierbei auf das Wort „Stammtisch“, es hört sich viel zu altherrenmäßg und politisch an. Das schreckt ab.

Mal gucken, ob sich unsere Top-10-Auswahl auch im internationalen Wettbewerb behaupten kann. Wenn ja: Der Kurier wird berichten. H&M, 3.7.

Nachtrag: In einer nachträglichen, internen Jurybesprechung am Abend des 7. Juli 2015 wurde das bisherige Bild Nr. 5 disqualifiziert. Der Grund ist unter anderem die nicht deklarierte Bildmanipulation. Der Preis wurde aberkannt. Alle darauffolgenden Preisträger wurden aufgestockt. Der 100. Platz wurde dementsprechend frei und mit einem Foto aus dem Bayerischen Wald ersetzt. Die Jury dankt den wie immer aufmerksamen Bildbetrachtern. H&M, 7.7.

Konzept „Technische Wünsche“ veröffentlicht

Technische Wünsche – Wunschwege, Zusammenarbeit, Kommunikation

Welchen technischen Bedarf haben Autoren, Fotografinnen oder freiwillige Entwickler? Wie können technische Wünsche — also Wünsche an die Software in den Wikimedia-Projekten — strukturiert aufgenommen und angegangen werden? Mit diesen Fragen startete Tech on Tour im März 2015 in Köln. Nach fünf Stationen, einer AG, vielen Gesprächen und Diskussionen gibt es jetzt den ersten Entwurf für das Konzept Technische Wünsche: Eine Einladung zum Ausprobieren und gemeinsam Weiterentwickeln.

Im Zentrum des Konzepts stehen Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen den Aktiven aus den Communitys und den Teams der Software-Entwicklung bei Wikimedia Deutschland: Was ist überhaupt „der“ technische Bedarf der Communitys und wie kann dieser gemeinsam herausgefunden werden? Welche Wünsche sollten zuerst behandelt werden? Wie können unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer der Software erreicht werden? Wie sieht eine gute Zusammenarbeit aus, welche Kommunikation und welche Absprachen sind notwendig?

Zwei unterschiedliche „Wunschwege“ sollen noch in diesem Jahr weiter ausprobiert werden: Mit Raymonds Umfrage „Technische Wünsche“ ist „Umfrage“ als Weg bereits erprobt worden und soll unter Einbezug des Feedbacks von Tech on Tour in modifizierter Form fortgeführt werden. Als Erweiterung sind zudem themen- bzw. nutzerspezifische Workshops geplant: Ziel ist es, den oft sehr unterschiedlichen und speziellen Bedarf in den Blick zu nehmen und gemeinsam herauszufinden, was z. B. für Mentorinnen, Autoren oder für das Support-Team hilfreich wäre. Mit einem Schwerpunkt auf Benutzerfreundlichkeit ist für ein Wochenende im Oktober ein erster Workshop angedacht – Benutzerfreundlichkeit war eines der größeren Themen bei Tech on Tour und beinhaltet sowohl das Thema „Informationsstrukturen in der Wikipedia“ als auch die Frage, was die Software-Entwicklung tun kann, um die Wikipedia benutzerfreundlicher zu machen.

Auf WP:Technische Wünsche finden sich alle Informationen rund um das Konzept und das geplante weitere Vorgehen. Feedback und Fragen sind auf der dortigen Diskussionsseite herzlich willkommen. bm (wmde), 2.7.

Neue Spendenbanner

VentureBeat hat einen Artikel über die neuen Spendenbanner, die die Wikimedia Foundation derzeit testet, darunter wohl auch einige ganzseitige Designs: „Wikipedia tests full-screen ads to help drive donations.“ („Wikipedia testet ganzseitige Spendenwerbung, um mehr Spenden einzufahren.“)

Die bei VentureBeat abgebildeten Spendenbanner sprechen weiterhin davon, dass Leser sich eine Minute Zeit nehmen sollten, um Wikipedia „online und werbefrei zu halten“ – obwohl die Wikimedia Foundation derzeit Reserven in Höhe von etwa $70 Mio. hat, bei jährlichen Hosting-Kosten von etwa $2,5 Mio. Diese Diskrepanz wurde im Dezember 2014 von Wikipedianern auf der Mailingliste heftig kritisiert.

Auf Meta gibt es eine Seite, wo Mitglieder der Community Verbesserungsvorschläge einbringen können. AK, 29.07.

Reminder: Noch bis morgen Ideen zur WMDE-Arbeit 2016 vorschlagen

WMDE hat vor zwei Wochen den Jahreskompass mit den Schwerpunkten für die Aktivitäten 2016 veröffentlicht. Aktuell sammeln wir Input für die zu planenden Maßnahmen für das nächste Jahr. Auf Wikimedia_Deutschland/PP16/Ideen kannst Du Deine Ideen/Vorschläge/Kommentare/Wünsche mit eintragen - über 140 Beiträge gibt es schon. Am besten jetzt gleich, sonst bis morgen (30.7.) Abend. Sebaso_wmde, 29.07. P.S.: Bitte den Link noch weiter weiterverbreiten.

Und wieder fragt man sich … (2. Up­date)

Himmlischer Schutz für Bilder erbeten (Foto von I. Nolasco)

Was die neuen Bilder betrifft, ist das Freigabeverfahren nun durchgelaufen. Die Spenden von Isabel Nolasco und José Fernando Real beinhalten ein große Zahl von Bildern, viele mit lange gesuchten oder schwer zu findende Motive. Es wird eine Zeit lang dauern, bis alle hochgeladen UND eingepflegt sind. Einen herzlichen Dank an die Spender und ein dreifaches Hurra für sie.

Was die von Löschung bedrohten Bilder betrifft, erschreckt die Antwort desjenigen, der die Warn-Templates gesetzt hat. Er ist zwar ein „Kontrolleur“, sei aber kein OTRS volunteer und könne daher auch die Permissions nicht prüfen. Tritt hier nun die Commons-Bürgerwehr auf oder wird hier das Denunziantentum gefördert? Der lapidare Hinweis, ich solle mich an das Commons:­OTRS/­Noticeboard wenden, hat mich fast dazu bewegt Götz von Berlichingen zu zitieren. Ich habe jetzt an das Noticeboard geschrieben. Falls sich mir ein deutscher Sprache kundiger Befugter annehmen könnte, wäre ich dankbar. Ich glaube, die Sprachbarriere erschwert die Klärung, was noch zu tun ist ungemein. So geschehen bei den Bildern von JFR. JPF 28. Juli 2015

Konferenz Niederlande auch auf Englisch

Im Jahr 2015 findet die Wikimedia Conferentie Nederland am 28. November statt, einem Samstag. Dieses Mal achten wir bewusst darauf, dass es zu jedem Zeitpunkt mindestens eine englischsprachige Session gibt. Wer nicht nur nach Utrecht kommen, sondern sich auch aktiv beteiligen (englischer Text: nach unten scrollen) will, ist dazu herzlich aufgerufen. Z. 27. Juli

Literaturstipendium wächst weiter

Nach der Verlagsgruppe Random House und C.H.Beck bietet nun auch der Klett-Cotta Verlag interessierten Wikipedia-Autoren seine Bücher als Literaturstipendium zur kostenfreien enzyklopädischen Nutzung an. Neben Fachbüchern aus den Bereichen Psychologie und Pädagogik stehen somit auch Sachbücher zur Geschichte, Politik und Philosophie sowie ein breites Belletristik-Programm (Gegenwartsliteratur, Klassiker, Fantasy) zur Verfügung. Die Vergabe erfolgt zu den gleichen Konditionen wie bei den anderen Verlagsstipendien; Gespräche mit weiteren Verlagen laufen. UR 27. Juli

Footballwette 2015

Das Portal:American Football lädt ein: Wetten Sie auf die kommende NFL-Saison. Die Wikipedianer lieben das Wetten: Seit 2003 wetten sie bereits auf die Wikipedia-Artikelanzahl, seit 2006 auch auf Sportereignisse und seit diesem Jahr auch auf den Eurovision Song Contest. Um ein wenig Vielfalt in die Welt der Sportwetten zu bringen, entschieden wir uns, auch eine zu eröffnen. Deshalb ist jeder Benutzer herzlich dazu eingeladen, an der Footballwette 2015 teilzunehmen. Deadline ist am 11. September um 2:30 Uhr. (J, 26.7.)

Und wieder fragt man sich …

Traumstrand bald nicht mehr zu sehen? Schließlich sind Bildspender ja zu blöd, um zu wissen, was sie tun.

(Der Kurier missbraucht als Therapiecouch)
… ob es sinnvoll ist für Bildspender, Bilder bei Commons hochzuladen. Man denkt ja, nach mehreren Querelen hätte man herausgefunden, wie man den Willen zur Bildspende den Commons-Prüfern klarmacht. In eMails den Spender bitten, zu bekunden, dass man unter Lizenz CC-BY-SA 3.0 (Link zum Text in Muttersprache) auf "Wikipedia" hochladen darf. Dies weiterleiten an permissions-commons@wikimedia.org, wenn man nicht das Glück hat, dass der Spender gleich an Permission CC schreibt. Tja, schön wär’s. Zwei Spender haben wiedermal sogar an Permission geschrieben und da bekommt man auf einmal die Rückmeldung, es reiche nicht. Der Spender MÜSSE jetzt einen Standardtext einschicken (leider nicht in Portugiesisch verfügbar), weil er ja im Gespräch vielleicht nicht verstanden haben könnte, was mit seinen Bildern alles geschehen könnte (wird eigentlich ein Uploader selbst davor so klar gewarnt)? Eine meine beiden Spenderinnen hat sogar reagiert und nach einer Woche das Dokument gemailt. Zu neun bereits hochgeladenen Bildern werden wohl knapp 60 weitere in den nächsten Tagen dazu kommen (ckat). Der zweite Spender hat sich leider nicht mehr gemeldet. Damit liegen die 580 Bilder, teils mit lange gesuchten Motiven, erstmal auf Eis, beziehungsweise auf meiner Festplatte. Der Nachschlag kam aber gestern. Bilder, die 2012 und 2014 hochgeladen wurden und zu denen damals die Mails der Spender an permission geschickt wurden. Nur scheint das damals niemanden interessiert zu haben, denn es gab keine Bearbeitung. Den Löschanträger habe ich auf die damaligen Mails hingewiesen. Die Dame von 2012 (38 Bilder ckat) habe ich online bereits kontaktieren können und gebeten, das Formular auszufüllen. Vom Spender von 2014 (20 Bilder ckat) habe ich noch den eMail-Verkehr. Ob der aber reicht? Ich habe jetzt schon mehrmals erlebt, dass man mit vielen Leuten von Ort nur mal ein paar Wochen Kontakt hat und sie dann wieder in den Weiten des Internets verschwinden. Nun, ich warte auf die Antwort des Prüfers und frage mich währenddessen, warum ich die ganze Zeit aufwende, Leute von der anderen Seite der Welt zu bequatschen, Bilder zu spenden, die kein deutscher Tourist je bei Flickr hochgeladen hat, obwohl Wikipedia dort kaum ein Begriff ist. Dann noch den Bürokratismus Menschen zu erklären, bei denen Behörden ohnehin nicht funktionieren, grenzt schon an extraterristrische Xenolinguistik. Hier prallen Welten zusammen, wenn ein einfaches „Hier, nimm doch einfach“ plötzlich nicht reicht. Oder ist das ein Schutz gegen die erneute Ausbeutung von Eingeborenen durch europäische Freibeuter unter der Flagge der gepuzzelten Kugel? Ich will meinen persönlichen Hochlade-Freigabe-Assistenten *quengel*! Danke fürs Zuhören. JPF 23. Juli 2015

Gibt es noch Rettung für die grünen Hügel des Lariguto-Tals?

Update: Auch J. Fernando Real, der zweite Spender hat sich wieder gemeldet und brav das Formular ausgefüllt. Als URL der Bilder, die er spenden will nannte er SEINE Facebook-Gruppen, wo er die Bilder hochgeladen hat. Nun wird vom Kontrolleur gefordert, er möge die URL der auf Commons hochgeladenen Bilder angeben. Ich soll also ca. 500 Bilder hochladen, in der Gefahr, dass diese alle wieder gelöscht werden. Ich habe ja keine Probleme mit Löschungen, wenn mir zum Beispiel dann ein Fremdbild durchrutscht und will auch die Bilder in einer gemeinsamen Quellen-Kategorie hochladen, aber zumindest eine Info, dass grundsätzlich die Freigabe akzeptiert wird, wäre hilfreich. J. Fernando Real versteht die Aufforderung so, er müsse die Bilder selbst hochladen, obwohl er nicht mal weiß, welche für uns interessant sein könnten von seinen insgesamt über 1000 Bildern. Das kühlt den Spenderwillen doch deutlich ab.
Unterdessen meldet sich der Kontrolleur, der die Löschwarnungen in die alten Bilder gesetzt hat, seit dem 21. Juli nicht mehr. Auch eine Nachfrage zwei Tage später blieb unbeantwortet, obwohl andere Nachrichten auf seiner Seite von ihm beantwortet wurden. Wird jetzt solange geschwiegen, bis jemand die Bilder einfach löscht, so dass die Wiederherstellung aufwändiger wird? JPF 25. Juli 2015

Erneut: Auf zu neuen Wegen

Der stets gut informierte Kurier beschäftigt sich natürlich nicht nur mit den Nachrichten, die im Vordergrund der Bühne geschehen, sondern immer wieder und gerade auch mit den hintergründigen Personalien des Betriebs. So haben wir zwar bisher eher wenig über die diesjährige Wikimania in Mexico City erfahren – jedoch der Feedreader hält eine Nachricht bereit, die wohl nicht ganz zufällig am Rande der Wikimania platziert worden war.

Die ehemalige Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation Sue Gardner, die vor zwei Monaten erst offiziell Beraterin des Anonymisierungsdienstes Tor geworden war, setzt nunmehr ihr Engagement für Wikipedia im Bildungsbereich fort. Diesmal geht es um die Wiki Education Foundation, eine Ausgründung der Wikimedia Foundation, die seit 2013 deren Bildungsaktivitäten in Nordamerika mit einem sehr kräftigen Schuss an Drittmitteln in einer sehr ordentlichen Größenordnung betreibt. Sie hat gestern in ihrem Blog bekanntgegeben, dass Gardner in das Board der Wiki Education Foundation berufen worden sei. Sie ist dort eine von elf Board-Mitgliedern.

Der Kurier wünscht allen Beteiligten natürlich eine glückliche Hand für die zukünftigen Aktivitäten. (A, 22.7.)

Auswertung der Fußballwette 2015

Datei:FIFA Women’s World Cup 2015 Logo.svg

Knappe zwei Wochen nach dem Ende der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2015 in Kanada schuldet der Kurier dem aufmerksamen Leser noch eine Zusammenfassung der Fußballwette 2015. Um es kurz zu machen: Die gewohnt hohe Wettbeteiligung im Herrenbereich konnte der erstmalig beworbene Frauenwettbewerb nicht erreichen. Bei 17 eingereichten Tipps erwies sich nur Benutzer:Matzematik als ernstzunehmender Fachkenner, welcher den neuen Weltmeister USA richtig voraussagte. Herzlichen Glückwunsch. IP, 19.7.

Berichte von der Wikimania 2015

Wikimania 2015 Mexico City
Keine Ahnung, wie es anderen geht, die schon mal auf einer Wikimania waren. Ich jedenfalls habe recht intensiv nach möglichst aktuellen Informationen zur Wikimania 2015 gesucht. Und immerhin zwei Blog-Einträge gefunden: den hier und diesen hier. (Deutlich) weniger als das im vergangenen Jahr erschienene Extrablatt, aber immerhin. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich noch der eine oder andere Bericht hier im Kurier fände! Bitte beteiligt uns an Euren Erfahrungen! Danke! :) FCTB, 19.7.

Die WikiEulenAcademy sagt Danke

Die Nominierungsphase für die Wiki-Eule 2015 ist mit dem gestrigen Tag abgelaufen. Es sind in diesem Jahr aus der Community heraus tolle Vorschläge gekommen, die wieder interessante Projekte, einsatzfreudige helfende Hände und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins rechte Licht rücken. Nun wird sich die WikiEulenAcademy zur Beratung zurückziehen und wir freuen uns auf einen Gala-Samstag-Abend im September in Dresden, auf dem die Eulen den Preisträgern verliehen werden. Die WikiEulenAcademy dankt sehr herzlich allen Wikipedianerinnen und Wikipedianern für die eingereichten Nominierungen! WEA, 16.7.

Magna Charta (eine Stickerei)

Ein gestickter Wikipedia-Artikel

Vor 800 Jahren wurde die Magna Charta verfasst. Aus diesem Anlass zeigt die British Library den englisch-sprachigen Wikipedia-Artikel über die Magna Charta (Stand vom 15. Juni 2014) in Form einer Stickerei! Zahlreiche mehr oder weniger Prominente habe je einen Teil gestickt: Edward Snowden, Brian Eno, Julian Assange oder Jimmy Wales. Die Künstlerin Cornelia Parker bat mehr als zweihundert Menschen einen Eintrag zu sticken, der zusammengefügt dreizehn Meter lang wurde. Mehr Bilder und ein Beitrag dazu auf der Website der British Library. H, 15.7.

WikiCon 2015: Anmeldung ab sofort möglich!

Die Anmeldung zur diesjährigen WikiCon in Dresden ist gestartet. Sie erfolgt über ein Online-Portal, das unter https://wikicon.org/ zu erreichen ist. Eine Tabelle, in die sich Teilnehmer zusätzlich freiwillig eintragen können, um eine Koordination untereinander zu ermöglichen, findet sich auf der entsprechenden Unterseite zur Anmeldung. Bei Fragen zum Anmeldeprozess steht weiterhin die E-Mail-Adresse unter info@wikicon.org zur Verfügung. Pae, 13.7.

Wikimedia Deutschland veröffentlicht Jahreskompass 2016

Wikimedia Deutschland hat heute den Jahreskompass 2016 veröffentlicht, der die Schwerpunkte für die inhaltliche Ausrichtung der Vereinsarbeit im kommenden Jahr festlegt. Auf Grundlage der bestehenden Programme und der ersten Partizipationsphase Anfang Juni haben Präsidium, Vorstand und Mitarbeiter der Geschäftsstelle zehn Punkte erarbeitet.

Hauptthemen werden sein: „Neue Freiwillige für die Wikimedia-­Projekte gewinnen und halten“, „Software-­Entwicklung: Wikidata ausbauen, Community­-Bedarfe umsetzen und MediaWiki weiterentwickeln“ und „Die politische und rechtliche Arbeit für Freies Wissen stärken“. Aber auch die Verbesserung der Zusammenarbeit mit der Community, die Arbeit an der eigenen Identität und die Förderung lokaler Projekte sollen 2016 Schwerpunkt der Vereinsarbeit sein.

Der nächste Schritt ist die Planung konkreter Maßnahmen zur Umsetzung der Schwerpunkte. Bis zum 30. Juli können alle Interessierten im Rahmen einer weiteren Partizipationsphase dazu Ideen einbringen. (Gnom, 13.7.)

Eilmeldung zur Panoramafreiheit

Wie der Kurier soeben via Eilmeldung der heute-App erfuhr, hat das EU-Parlament die Einschränkung der Panoramafreiheit abgelehnt. (fred, 9.7.)
Hier kann man bald die Debatte nachvollziehen.(nf, 9.7.)

Ein kluger Marketingschachzug von Wikipedia

Wie sollte es anders sein, denn noch vor der Abstimmung erklärte der zuständige Kommissar Oettinger: die Diskussion zur Einschränkung der Panoramafreiheit war ein "Phantom", ein "Missverständnis in einem Fachausschuss"; es bleibt alles so wie in den nationalen Gesetzen, und: "was bleibt: es war ein kluger Marketing-Schachzug von Wikipedia, denen sei es gegönnt". Kann man im Video nachhören. Brücke (9.7.2015)

Wikicon 2015 in Dresden: CfP-Deadline

Von Freitag 18. bis Sonntag 20. September findet in Dresden die WikiCon 2015 statt. Während die äußeren Rahmenbedingungen immer mehr Gestalt annehmen, werden noch weitere Programmangebote gesucht. Wer gerne einen Vortrag halten, einen Workshop anbieten, eine Diskussion organisieren, einen Lighting Talk oder ein spannendes Thema in einem anderen Format anbieten möchte, ist herzlich eingeladen, sich auf der WikiCon Programm-Seite einzutragen. Bis zum 27. Juli 2015 können noch Programmvorschläge gemacht werden. Natürlich wird es auch Raum geben für Ideen, die Euch erst später oder gar spontan auf der Wikicon kommen. (H., 9.7.)

ETH-Bibliothek gibt Bilder frei

Die Bibliothek der ETH Zürich hat in der Mailingliste Inetbib bekanntgegeben, dass sie aus ihrem Bildarchiv 250.000 Bilder freigegeben habe. Davon sind 100.000 Bilder als Public Domain markiert, während die übrigen 150.000 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 stehen. Weitere 50.000 Bilder können zwar nicht heruntergeladen, aber kostenfrei bei der Bibliothek bestellt werden; sie können nur mit einer schriftlichen Einwilligung des Urheberrechtsinhabers kommerziell genutzt werden.

Die Bibliothek möchte sich damit „klar zugunsten von Open Data“ positionieren, um „Datenbestände aus Verwaltung und öffentlichen Einrichtungen im Interesse der Allgemeinheit ohne Einschränkung zur freien Nutzung, Weiterverbreitung und -verwendung frei zugänglich zu machen“, heißt es in der Ankündigung. (A, 6.7.)

Bewegung in San Francisco II

Damon Sicore

Das Rätselraten gut unterrichteter Kreise über die unbefristete Sperrung der Wiki-Konten des Vice President of Engineering der Wikimedia Foundation, das Mitte Juni 2015 auf der Mailingliste Wikimedia-l für einiges Kopfschütteln gesorgt hatte (der Kurier berichtete), hat in der vergangenen Nacht ein Ende gefunden. Die Geschäftsführerin der Stiftung, Lila Tretikov, hat betont knapp auf derselben Liste bekanntgegeben, die Tätigkeit Damon Sicores habe zum Ablauf des vergangenen Monats geendet.

In einem Post Scriptum, das ihrer Mail als „FAQ“ beigefügt war, heißt es dunkel, man könne sich zu Personalfragen nicht äußern; damit möge es sein Bewenden haben. Die Technik werde fortan von ihr gemeinsam mit dem Interims-Chief Operating Officer Terry Gilbey geleitet. Langfristig suche man einen Ersatz für Sicore, dessen Eintritt bei der Foundation erst vor einem Dreivierteljahr angekündigt worden war.

Die Nachricht kommt nur zwei Monate nach dem Weggang des langjährigen Technik-Chefs Erik Möller und dürfte ein gewisser Rückschlag bei dem Versuch sein, die Software-Entwicklung weiter zu professionalisieren. Sicore hatte vorher für Mozilla gearbeitet. (A, 3.7.)

Addendum: The WMF is hiring!

Wer sich berufen fühlt, sich auf die freigewordene Position des CTO zu bewerben, kann dies hier tun. Auf der WMF-Mailingliste mehren sich die Rufe nach einem Mitarbeiter, der bereits auf freiwilliger Basis technisch oder inhaltlich Erfahrung in der Mitarbeit bei Wikimedia-Projekten hat, um die Kluft, die zwischen der Foundation und den Freiwilligen, die für die Inhalte in den Projekten sorgen, entstanden ist, zu schließen. IP 19:30, 6. Jul. 2015 (CEST)[Beantworten]

Bamberger Wikipedistik?

Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg, von deren Mitgliedern ja einige in dieser Enzyklopädie mitwirken, hat die Ausgabe 2015 ihres Forschungsmagazins uni.vers dem Thema Ein Universum des Wissens für alle - Bamberger Perspektiven auf die Wikipedia gewidmet. Es scheint eine positive Grundstimmung zur Wikipedia zu überwiegen, das lizenzgerechte Nachweisen von Abbildungen aus Commons scheint die Redaktion allerdings heillos überfordert zu haben, und die dürften wohl kaum unter den Genehmigungsvorbehalt eines Nachdrucks gestellt werden können. H.E. 3. Juli 2015

2. KulTour: Menschen, Kabel, Datenströme

Die zweite Wikipedianische KulTour führt am 10. Oktober 2015 ins Deutsche Technikmuseum Berlin. Gemeinsam mit Ehrenamtlichen des Museums und den Kuratoren der neuen Dauerausstellung Das Netz sollen im Rahmen eines Editathons Artikel erweitert werden und Fotos entstehen. Weitere Details und Anmeldung auf der Projektseite. Cd 2. Juli 2015

Möglicher Karten-Kurs

Da hin und wieder nach einem Einführungskurs für die Landkartenerstellung gefragt wird, könnte zum Herbst im Hamburg-Kontor ein Workshop mit mir und Lencer stattfinden, wenn sich genügend Interessenten finden. An einem Wochenende würde es Gespräche und Anleitungen für das kartografische Arbeiten mit einem Vektorgrafikprogramm geben, um hinterher eigenständig zumindest einfache Karten erstellen zu können. Eine Anmeldungsliste mit zusätzlichen Informationen findet sich unter Wikipedia Diskussion:Kontor Hamburg#Karten-Kurs. N.N. 2. Juli 2015

Gehet hin und mehret Euch

Früh übt sich...

In der Kurierdiskussion kam erneut die Klage auf, dass durch Änderungen des Flugkurses der Schwarmintelligenz immer wieder so mancher Wikipedianer dem Fressfeind zum Opfer falle. Wie kann man dagegen halten? Die bisherigen Maßnahmen zur Anwerbung neuer Wikipedianer waren ja nicht sehr ertragreich. So stellte sich die Frage, ob man sich nicht den Schwarm in der Natur als Vorbild nehmen solle und durch Paarung selbst den Nachwuchs für Wikipedia zu zeugen. Probleme bei dieser Idee würden zwar erneut durch die geringe Frauenquote entstehen und die Aufzucht von Jung-Wikipedianern ist zeitintensiv, doch gibt es bereits Strukturen, die unterstützen könnten. Zur Wiki-Sozialisierung könnte das Klexikon dienen, Mentoren würden die Aufzucht der Jungen übernehmen und sie in ihre zukünftigen Arbeiten einweisen. Je nach Begabung könnte man die Ausbildung in Richtungen wie zum Beispiel Mitglieder, Admins, Software-Entwickler, der Kartenwerkstatt oder Foundationmitarbeiter lenken. Es ist aber zu bedenken, dass solche Maßnahmen auch Gefahren in sich bergen. So könnte in ferner Zukunft eine Wikipedia-Kaste entstehen, die entweder aufgrund ihrer Macht über das Wissen die Weltherrschaft übernehmen könnte oder als Büttel der Internetindustrie zu einer Klasse der Heloten verkäme, die die Arbeit der Informationsbeschaffung verrichten, ausgebeutet von den Herrscherdynastien von Google und Facebook. Und nicht zuletzt wies eine erfahrene Wikipedianerin darauf hin, dass vielleicht das Wikipedianer-Zeugen mehr Spaß mache als das Wikipedia-Editieren, was wieder zur Reduzierung der Editierzahlen führen würde. JPF 1. Juli 2015