Wilhelm Haacke

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Wilhelm Haacke

Johann Wilhelm Haacke (* 23. August 1855 in Clenze; † 6. Dezember 1912 in Lüneburg) war ein deutscher Biologe und Vererbungsforscher.

Haacke studierte an der Universität Jena Zoologie, wo er 1878 bei Ernst Haeckel promoviert wurde. Danach war er Assistent in Jena und Kiel und ging 1881 nach Neuseeland. 1882 bis 1884 leitete er das South Australian Museum in Adelaide, bevor er 1886 nach Deutschland zurückkehrte. Er war von 1888 bis 1893 wissenschaftlicher Direktor des Frankfurter Zoos. 1890 habilitierte er sich an der TH Darmstadt, war Privatdozent in Darmstadt und später Gymnasiallehrer, u. a. von 1906 bis 1907 am Gymnasium Georgianum (Lingen), dann Gymnasium Emden.

Er arbeitete unter anderem über Quallen und Korallen und unternahm Kreuzungsexperimente mit Mäusen, die Gregor Mendels Gesetze bestätigten. 1884 entdeckte er unabhängig, dass der Ameisenigel Eier legt. Er verfolgte lamarckistische Ideen und prägte den Begriff Orthogenese. Gemeinsam mit Friedrich Wilhelm Kuhnert als Illustrator verfasste er das 1901 erschienene Tierleben der Welt. Er war Mitarbeiter an der 3. Auflage von Brehms Thierleben.

Im Jahr 1893 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Uschmann: Haacke, Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 367 (Digitalisat).
  • Hermann, K.: Königliches Gymnasium Georgianum zu Lingen, Schul-Nachrichten für das Schuljahr 1905/1906. Lingen 1906
  • Jahresbericht des Königlichen Wilhelms-Gymnasiums zu Emden für das Schuljahr 1907 bis 1908. Emden 1908, Link zur dortigen Kurz-Vita auf S. 21 f.
  • Andreas W. Daum: Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert. Bürgerliche Kultur, naturwissenschaftliche Bildung und die deutsche Öffentlichkeit, 1848–1914. 2., erg. Aufl., Oldenbourg, München 2002, ISBN 978-3-486-56551-5, S. 412, 458, 489f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitgliedseintrag von Wilhelm Haacke bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 6. Juli 2022.