Willi Grün (Theologe)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Willi Grün (* 20. August 1910 in Frankfurt am Main; † 21. März 2005 in Bad Salzuflen) war ein deutscher baptistischer Theologe und Geistlicher, Dozent für das Fach Neues Testament am Theologischen Seminar in Hamburg-Horn und ab 1965 Schriftleiter beim Oncken-Verlag in Kassel.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Willi Grün studierte nach seiner Reifeprüfung ab 1930 an der Philosophischen Fakultät der Universität Frankfurt am Main und promovierte 1934 zum Doktor der Philosophie. Das Thema seiner Dissertation lautete: Speners soziale Leistungen und Gedanken. Ein Beitrag zur Geschichte des Armenwesens und des kirchlichen Pietismus in Frankfurt a. M. und in Brandenburg-Preußen.[1] Von 1934 bis 1936 arbeitete er als Seelsorger in der Baptistengemeinde Hamburg-St. Georg, die später ihren Standort nach Hamburg-Hamm verlegte. Gleichzeitig studierte er am Theologischen Seminar der deutschen Baptisten, das damals seinen Sitz in Hamburg-Horn hatte.[2]

1936 wechselte er zur Baptistengemeinde Lübeck (Täuferstraße), wo er seine Probezeit (Vikariat) absolvierte. 1939 erfolgte die Anerkennung als Pastor des Bundes der Baptistengemeinden.[3] Im Anschluss daran wirkte Grün bis 1951 in der Baptistengemeinde Oldenburg. Von dort berief ihn die Leitung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden zum Dozenten an ihre pastorale Ausbildungsstätte in Hamburg-Horn. Schwerpunkt seiner Lehrtätigkeit war das Neue Testament. Daneben unterrichtete er auch in den Fächern Philosophie, Psychologie, Logik und Neutestamentliches Griechisch.

Nach vierzehnjähriger Dozententätigkeit ging Willi Grün 1965 zum Oncken-Verlag in Kassel, wo er die Schriftleitung der evangelisch-freikirchlichen Wochenzeitschrift Die GEMEINDE übernahm. In dieser Funktion verblieb er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1975.[4]

Neben seinem Lehr- und Schriftleiterdienst war Willi Grün in verschiedenen Leitungsgremien seiner Freikirche tätig. Außerdem verfasste er mehrere Bücher und zahlreiche Aufsätze zu vor allem praktisch-theologischen Themen.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anmerkungen für Mitchristen, Berlin 1971
  • Christ und Arbeit, Kassel 1964
  • Christ und Geld, Kassel 1963
  • Wer glaubt und getauft wird : Betrachtungen über neutestamentliche Tauftexte (gemeinsam mit Stephen F. Winward), Kassel 1962
  • Speners soziale Leistungen und Gedanken. Ein Beitrag zur Geschichte des Armenwesens und des kirchlichen Pietismus in Frankfurt a. M. und in Brandenburg-Preußen, Würzburg 1934

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rolf Sturhahn (Hrsg.): Verricht das Deine nur getreu. Festschrift zum 100. Geburtstag von Dr. Willi Grün, Einbeck 2010
  • Eckhard Schaefer: Willi Grün zum Gedächtnis, in: Theologisches Gespräch, Beiheft 6 (2005), S. 62–64

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Homepage des Theologischen Seminars Elstal: Dr. Willi Grün@1@2Vorlage:Toter Link/www.theologisches-seminar-elstal.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; eingesehen am 29. September 2013
  2. Im Jahr 1997 verlegte das baptistische Theologische Seminar seinen Standort nach Wustermark-Elstal; siehe Homepage des Theologischen Seminars: Zur Geschichte; eingesehen am 29. September 2013
  3. Der Zusammenschluss der freikirchlichen Baptisten-, Brüder- und Elimgemeinden im Jahr 1942 führte zu einer Namensänderung. Der Gemeindebund trägt seit diesem Zeitpunkt den Namen Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden.
  4. Webarchiv / Portal-Oncken.de: Oncken Verlag trauert um früheren Chefredakteur (23. März 2005); eingesehen am 17. Juli 2021