Wolfgang Graf Yorck von Wartenburg

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Wolfgang Yorck von Wartenburg

Hans Ludwig David Viktor Wolfgang „Wolf“ Graf Yorck von Wartenburg (* 9. September 1899 in Schleibitz; † 12. September 1944 bei Bonnal, Doubs, Frankreich)[1] war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Graf Yorck von Wartenburg stammte aus dem alten preußischen Adelsgeschlecht der Yorck von Wartenburg. Er war der älteste von drei Söhnen von Hans Ludwig David Hasso Graf Yorck von Wartenburg (1863–1916) und dessen Gattin Berta, geborene Gräfin von Bassewitz (1874–1951). Nachdem er 1917 das Kriegsabitur an einem Gymnasium in Liegnitz abgelegt hatte, nahm er von Sommer 1917 bis Herbst 1918 mit dem Leib-Kürassier-Regiment „Großer Kurfürst“ (Schlesisches) Nr. 1 am Ersten Weltkrieg teil und wurde nach Kriegsende als Leutnant verabschiedet. Anschließend studierte er Landwirtschaft und Rechtswissenschaften in München, Königsberg und Berlin.

Am 3. Oktober 1923 heiratete er Anna von Sivers (* 1903), eine Tochter des August von Sivers auf Popraggen und Raiskum und der Clara Gohs. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor: Berta Clara Sigrid (1924–1972), Hasso (* 1926), Erika Catharina (* 1927), Claus-Peter (* 1930) und Wolf-Dieter (* 1935). Mit seiner Ehefrau war der Graf Mitglied der Deutschen Adelsgenossenschaft.

Am 1. Juli 1930 trat Yorck von Wartenburg in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 269.306), in der er zunächst das Amt eines Kreisleiters in Oels übernahm und auch als SA-Führer galt.[2] Später wurde er Hauptabteilungsleiter für Ostfragen beim Gau Schlesien. Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ im Frühjahr 1933 wurde Yorck von Wartenburg Landesgruppenführer[3] des Bundes Deutscher Osten in Schlesien. Hinzu kamen öffentliche Ämter als Kreistagsabgeordneter für Oels, als Provinziallandtagsabgeordneter für Niederschlesien sowie – von November 1933 bis März 1936 – als Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis 9 (Oppeln). Bei der Reichstagswahl am 29. März 1936 kandidierte er erneut für ein Mandat auf dem NSDAP-Wahlvorschlag unter Nummer 1005, erhielt jedoch kein Mandat mehr. Er war aber Vertreter von AO-Gauleiter Bohle im Volksdeutschen Rat.[4]

1937 umfassten seine landwirtschaftlichen Begüterungen, ein alter Fideikommiss, in seltenerer Form der Sekundogenitur, seit 1818 in Familienhand, insgesamt drei Güter: Schleibitz mit 347 ha, Dörndorf (inklusive Vorwerk Peterhof) mit 388 ha, Pühlau mit 416 ha. Den Gutsbetrieb leiteten Inspektoren.[5]

Yorck von Wartenburg starb 1944 als Angehöriger der Wehrmacht im Rang eines Majors bei Kampfhandlungen in Frankreich.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matthias Graf von Schmettow, Ines von Schmettow: Gedenkbuch des deutschen Adels. in: Aus dem Deutschen Adelsarchiv; Band 3, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1967, S. 386. ISBN 3965280368.
  2. Stephan Malinowski: Vom König zum Führer. Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS-Staat. In: Elitenwandel in der Moderne. 3. Teil V. Auflage. Band 4. Akademie Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-05-004070-X, S. 580 (google.de [abgerufen am 3. Februar 2023]).
  3. Ingo Haar: Historiker im Nationalsozialismus. Deutsche Geschichtswissenschaft und der "Volkstumskampf" im Osten. In: Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 143. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-35942-X, S. 160 (google.de [abgerufen am 3. Februar 2023]).
  4. Frank-Rutger Hausmann: Ernst-Wilhelm Bohle. Gauleiter im Dienst von Partei und Staat. Online-Ressource Auflage. 4. Reichsdeutsche und Volksdeutsche. Duncker & Humblot, Berlin 2009, ISBN 978-3-428-52862-2, S. 79 (google.de [abgerufen am 3. Februar 2023]).
  5. Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter sowie der größeren Landgüter der Provinzen Nieder- und Oberschlesien. 1937. In: GAB Schlesien. 15. Reprint Klaus D. Becker Potsdam Auflage. Niederschlesien. Regierungsbezirk Breslau, Kreis Ohlau. 1369-1371. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1937, ISBN 978-3-88372-245-0, S. 201 (google.de [abgerufen am 3. Februar 2023]).