Wyszowate (Miłki)

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Wyszowate
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Wyszowate (Polen)
Wyszowate (Polen)
Wyszowate
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Miłki
Geographische Lage: 53° 55′ N, 21° 53′ OKoordinaten: 53° 55′ 15″ N, 21° 53′ 7″ O
Einwohner: 197 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 11-513[2]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 63: (Russland–) PerłyGiżyckoPiszŁomżaSławatycze (–Belarus)
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Wyszowate [vɨʂɔˈvatɛ] (deutsch Wissowatten) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde Miłki (Milken) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wyszowate liegt zwischen Wissowater See (polnisch Jezioro Bycek) und Ublick-See (Jezioro Ublik Wielki) in der östlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 15 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Giżycko (Lötzen).

Blick auf den Jezioro Ublik Wielki (Ublick-See)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissowatten wurde im Jahre 1475 gegründet[3]. Zwischen 1874 und 1945 war das Dorf in den Amtsbezirk Milken[4] (polnisch Miłki) eingegliedert und gehörte zum Kreis Lötzen im Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 bis 1945: Regierungsbezirk Allenstein) der preußischen Provinz Ostpreußen. Im gleichen Zeitraum war Wissowatten mit dem Wohnplatz Ogrodtken (1938 bis 1945: Reiken, polnisch: Ogródek, nicht mehr existent) dem Standesamt Milken zugeordnet.[5]

Im Jahre 1910 waren in Wissowatten 300 Einwohner gemeldet.[6] Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 394 und belief sich 1939 auf 389.[7]

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Wissowatten gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Wissowatten stimmten 240 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[8]

In Kriegsfolge kam Wissowatten 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und trägt seither die polnische Ortsbezeichnung „Wyszowate“. Mit Sitz eines Schulzenamtes[5] (polnisch sołectwo) ist das Dorf heute eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Miłki (Milken) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1945 war Wissowatten in die evangelische Kirche Milken[9] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union und in die katholische Pfarrkirche St. Bruno Lötzen[5] im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Wyszowate zur evangelischen Pfarrkirche Giżycko in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen bzw. zur katholischen Pfarrkirche Miłki im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wyszowate liegt an der verkehrstechnisch bedeutenden polnischen Landesstraße DK 63 (einstige deutsche Reichsstraße 131) die von der polnisch-russischen Grenze bei Perły (Perlswalde) bis zur polnisch-belarussischen Grenze bei Sławatycze führt. Zwischen 1905 und 1945 war Milken die nächste Bahnstation und lag an der – kriegsbedingt 1945 stillgelegten und abgebauten – Bahnstrecke Lötzen–Arys (–Johannisburg).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1565
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Wissowatten
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Milken
  5. a b c Wissowatten
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  7. Michael Rademacher: Landkreis Lötzen (poln. Gizycko). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 82
  9. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 492