Zievericher Mühle

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Zievericher Mühle

Die Zievericher Mühle ist eine ehemalige Wassermühle im Ortsteil Zieverich der Kreisstadt Bergheim im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon seit 1243 besitzen die Jülicher Grafen eine Wassermühle in Zieverich. In ihrer heutigen Form wurde die Wassermühle 1713 erbaut. 1715 wurde der heutige Mühlenhof errichtet, der ursprünglich einen anderen Standort hatte. Damals befand er sich einige hundert Meter südlicher, um von der Burg aus einen besseren Schutz zu haben.

Um 1807 wurde die Mühle in die Tranchotkarte eingetragen und 1843 als Wassermühle in Zieverich erwähnt. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde sie 1950 stillgelegt und stellte um 1960 endgültig ihren Betrieb ein.

1999 entstand aus dem Mühlenhaus und den Hofgebäuden eine Wohnanlage. Der Mühlenteich wurde in ein so genanntes Anglerparadies mit einer Kaffee-Wirtschaft umgestaltet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mühlenhof
Hofabgewandte Seite mit Stauwehr
Oberwasserseitiges Stauwehr zum Erftflutkanal

Das zweigeschossige weiß geschlämmte Backsteinwohnhaus liegt traufständig zum Hof und zum Mühlenteich und ist mit einem Walmdach gedeckt. An der Traufseite befindet sich der eingezogene Eingang mit Werksteingewände und Treppenvorbau. Das Obergeschoss ist durch einen Scheitelstein mittig betont. Die rechte Giebelseite hat zwei Achsen und einen zweiten Eingang. Im Dachbereich befindet sich eine ehemalige Ladeluke. Ein einachsiger Vorbau mit zwei Geschossen und einem Walmdach schließt sich an. Hier befand sich vermutlich der Wirtschaftsbereich der Mühle mit dem heute nicht mehr erhaltenen Mühlrad. Aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert stammen zwei L-förmig zueinander stehende geschlämmte Wirtschaftsgebäude in Backsteinbauweise, welche den Hof der Mühlenanlage begrenzen.[1]

Die noch erhaltene 2012 restaurierte Freiarche hat acht Schiebevorrichtungen, so genannte Schütze. Sie werden mit Walzenantrieb über eine Zahnstange bewegt.[2]

Denkmalschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zievericher Mühle wurde am 7. Februar 1990 unter der Nummer 57 in die Liste der Baudenkmäler in Zieverich eingetragen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Möltgen: Wassermühlen an der Erft, Bergheim 2001
  • Joseph Sander: Die Sozialstruktur der 10 Mühlen auf dem heutigen Gebiet der Kommune Bergheim im Jahre 1799 in: Geschichte in Bergheim. Jahrbuch des Bergheimer Geschichtsvereins e.V., Bd. 10, Bergheim 2001, S. 163–199
  • Susanne Sommer: Mühlen am Niederrhein. Die Wind- und Wassermühlen des linken Niederrheins im Zeitalter der Industrialisierung (1814–1914), Rheinland Verlag, Köln, 1991, ISBN 3-792-71113-3 / ISBN 978-3-7927-1113-2, Seite 292
  • Hans Vogt: Niederrheinischer Wassermühlen-Führer 2. Auflage, Verein Niederrhein, Krefeld 1998, ISBN 3-00-002906-0
  • Jan Wiesemann: Rund um Köln. Band 1: Der Westen. Kölner und Jülicher Land. Bonn, Bouvier 1991, Seite 149
  • Josef Zimmermann: Bodenkultur und Landschaft der Erftniederung, Bonner Geographische Abhandlungen, Heft 3, Ludwig Röhrscheid Verlag, Bonn 1949.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zievericher Mühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zievericher Mühle aus rmdz.de, abgerufen am 10. Dezember 2021
  2. Zievericher Mühle mit Freiarche Website der Kreisstadt Bergheim, abgerufen am 10. Dezember 2021

Koordinaten: 50° 57′ 26,5″ N, 6° 37′ 20,4″ O