Adolf Mordhorst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Adolf Hermann Mordhorst (* 18. März 1866 in Glückstadt; † 27. Februar 1951 in Flensburg[1]) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe, Pastor, Propst und Bischof für Holstein der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holsteins.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Kiel und Berlin wurde Mordhorst 1890 ordiniert und Provinzialvikar in Schleswig-Friedrichsberg. 1891 ging er als Hilfsgeistlicher nach Süderhastedt und wurde dort ab 1893 Pastor. 1899 wechselte er in die Pfarrstelle Schleswig-Friedrichsberg und wurde 1908 zum Propst und Pastor in Kiel ernannt. Dort war er von 1908 bis 1932 Vorsitzender der „Kieler Stadtmission e.V.“ und seit 1910 Konsistorialrat und geistliches Mitglied im ev.-luth. Konsistorium für die Provinz Schleswig-Holstein.[2]

1917 wurde er Generalsuperintendent für Holstein in der ev.-luth. Kirche der Provinz Schleswig-Holstein. 1921 erlangte er die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Kiel. Von 1923 bis 1934 war er Vorsitzender des „Ev. Landeswohlfahrtsdienstes für Schleswig-Holstein“. 1923 wurde er Ehrenmitglied des Kieler Wingolf.[3]

Mordhorst war zeitweilig Mitglied des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses und des Deutschen Evangelischen Kirchenbundesrates.

Am 16. Oktober 1924 wurde er zum Bischof für Holstein der Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins gewählt. Am 12. September 1933 wurde sein Bischofsamt (und das seines Kollegen Eduard Völkel) durch die Landessynode der schleswig-holsteinischen Landeskirche aufgehoben und Mordhorst mit sofortiger Wirkung durch den Landeskirchenausschuss beurlaubt.[4] Zum 1. Januar 1934 wurde er in den Ruhestand versetzt.

Von 1934 bis 1947 war Mordhorst Vorsitzender des Landesvereins für Innere Mission Schleswig-Holstein. Er arbeitete zeitweilig im Vorstand des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte mit.[5]

Mordhorst liegt auf dem Kieler Südfriedhof begraben.[6]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Autor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Es ist das Licht noch eine kleine Weile bei euch. Kieler Stadtmission, Kiel 1922.
  • Die Hütte Gottes bei den Menschen. H. Lorenzen, Altona 1928.
  • Denkschrift über wichtige Erscheinungen des kirchlichen Lebens in der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche seit Einführung ihrer Verfassung, der 3. ordentlichen Landessynode erstattet von der Kirchenregierung. [Landeskirchenamt], Kiel 1928.
  • Der Fackellauf des himmlischen Feuers in der Geschichte der Diakonie. Ev.-luth. Diakonissen-Anstalt, Altona 1936.

Als Mitarbeiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Früchte des Christentums, Schleswig: H. Maas [1926].
  • Friedrich Lemke: Heilige Weihnacht! Schleswig: J. Bergas 1928.
  • Johannes Hoffmann: Die ev.-luth. Diakonissenanstalt für Schleswig-Holstein in Altona 1867–1927, Altona: Selbstverlag d. Diakonissenanstalt [1928], 2. Aufl., vermehrt um die von Sr. Magnifizenz Bischof D. [Adolf] Mordhorst, Kiel, am 28. Dezember 1927 gehaltene Predigt.
  • Verwaltungsordnung für die Kirchengemeinden der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holsteins, Bordesholm i. H.: H.H. Nölke 1930.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hannelore Braun / Gertraud Grünzinger (Hrsg.): Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2006 (mit anderem Sterbeort: Sundsacker bei Kappeln).
  • Uwe Fentsahm: Völkel ist doch etwas steif, wenn man so sagen darf, etwas reaktionär, in: Jahrbuch für das ehemalige Amt Bordesholm 9 (2007) 25–47 (online auf geschichtsverein-bordesholm.de).
  • Annette Göhres / Ulrich Stenzel / Peter Unruh: Bischöfinnen und Bischöfe in Nordelbien 1924–2008, Kiel: Lutherische Verlagsgesellschaft 2008.
  • Benjamin Hein: Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins. Daten – Fakten – Materialien. Zum 150-jährigen Bestehen des Landeskirchenamtes in Kiel (Schriften des Landeskirchlichen Archivs der Nordkirche – Band 3) , Kiel 2017; im Internet zugänglich unter: http://www.archivnordkirche.de/files/landeskirchliches_archiv/downloads/schriften3_2017_web.pdf.
  • Lena Holtz: Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, Findbuch des Bestands 98.019 Nachlass Bischof D. Adolf Mordhorst, Kiel 2018, im Internet zugänglich unter: Findbuch Nachlass Bischof D. Adolf Mordhorst

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hein: Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins …, 2017, S. 34.
  2. Göhres u. a.: Bischöfinnen und Bischöfe …, 2008, S. 78 f.
  3. Gesamtverzeichnis des Wingolf 1991
  4. Zu den Vorgängen 1933 und ihre Bewertung vgl. besonders die Darstellung von Fentsahm: „Völkel ist doch etwas steif …“, 2007, S. 29 und 31–35.
  5. Braun/Grünzinger: Personenlexikon …, 2006, S. 177.
  6. Walter Arnold / Bettina Fischer: Der Kieler Südfriedhof: Bestattungskultur und Gartenkunst seit 1869. Verlagsgruppe Husum, Husum 2019, ISBN 9783898769631, S. 96.
VorgängerAmtNachfolger
Gen.-Supt. Peter Friedrich PetersenBischof für Holstein
19241933
Landesbischof Adalbert Paulsen