Aincille

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Aincille
Aintzila
Aincille (Frankreich)
Aincille (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Bayonne
Kanton Montagne Basque
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 9′ N, 1° 12′ WKoordinaten: 43° 9′ N, 1° 12′ W
Höhe 198–755 m
Fläche 6,26 km²
Einwohner 114 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 18 Einw./km²
Postleitzahl 64220
INSEE-Code
Website www.garazibaigorri.com/fr/le-territoire/aincille.html

Rathaus

Aincille (baskisch Aintzila;[1] auf Deutsch übersetzt Sumpfhügel)[2] ist eine französische Gemeinde mit 114 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Montagne Basque (bis 2015: Kanton Saint-Jean-Pied-de-Port).

Die Bewohner werden Aintzildars genannt.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aincille liegt circa 60 Kilometer südöstlich von Bayonne in der Nähe von Saint-Jean-Pied-de-Port im französischen Teil des Baskenlandes. Der Ort ist Teil des Pays de Cize, eines Landstrichs in Nieder-Navarra. Umgeben ist Aincille von den Nachbargemeinden Saint-Jean-le-Vieux im Norden, Ahaxe-Alciette-Bascassan im Osten, Estérençuby und Saint-Michel im Süden sowie Caro im Nordwesten.

Aincille liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour und wird durchquert von Zuflüssen der Nive, u. a. dem Laurhibar und den Bächen Sassitako erreka und Urtchipia.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf wurde im 13. Jahrhundert erstmals unter dem Namen Ancibiu erwähnt. Bekannt wurde es vor allem im 17. Jahrhundert, als 29 Familien die Saline von Ugarré errichteten und betrieben, bevor diese 1683 in den Besitz der französischen Krone fiel.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1968 1975 1982 1990 1999 2008 2013
Einwohner 123 136 113 110 103 127 124
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Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2008[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Aincille

Das Wappen ist in vier Felder unterteilt und lässt sich nach Guy Ascarat, Heraldiker und Historiker, folgendermaßen interpretieren: Das Feld links oben zeigt eine Brücke, möglicherweise römischen Ursprungs, die sich am Ortseingang befindet. Die Sterne symbolisieren die Ortsteile. Der schwarze Adler oben rechts erinnert an den König von Navarra, der im 13. Jahrhundert einen Wald aus Walnussbäumen bei Aincille besaß. Die Kuh und das Schaf links unten erinnern an die Weidewirtschaft im Laurhibartal. Die Kirche rechts unten zeigt die Dorfkirche Notre-Dame-de-l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie et Saint-Jean-Baptiste.[8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Notre-Dame-de-l’Assomption-de-la-Bienheureuse-Vierge-Marie et Saint-Jean-Baptiste
Bleiglasfenster in der Kirche mit der Darstellung des Apostels Petrus
  • Die Kirche, zu Ehren von Mariä Himmelfahrt und Johannes dem Täufer, wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert erbaut und im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts weitgehend umgestaltet. Nur das Westportal stammt aus der ursprünglichen Bauzeit. Im Innern des einschiffigen Baus erstrecken sich Emporen, wie sie in allen Kirchen des Baskenlandes anzutreffen sind. Diese sind traditionell den Männern während einer Messe vorbehalten. Zugang bieten zwei Treppen, eine im Innern, eine außen. Die Glasfenster sind Werke des Glasmeisters Henri Gesta aus Toulouse aus den Jahren 1923 und 1930.[5] Das Prozessionskreuz stammt aus dem 18. Jahrhundert.[9]
  • Kalvarienberg in Gestalt eines schlichten Steinkreuzes.[5]
  • Der Bauernhof Idiondoa ist ein typisches Beispiel einer ländlichen Siedlung im Baskenland. Der Hof wurde 1617 erbaut, wie eine Gravur auf dem Sturz des Fensters in der Mitte der ersten Etage verrät. Während des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude restauriert und aufgestockt.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaft wird hauptsächlich von der Landwirtschaft bestimmt. Aincille liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch, der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“ sowie des Weinbaugebiets des Irouléguys.[5][10]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[11]
Gesamt=11

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aincille ist angeschlossen an die Routes départementales 118 und 401.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aincille – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lieux - toponymie Aincille. Königliche Akademie der Baskischen Sprache, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  2. présentation de la commune d’Aincille. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  3. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  4. Ma commune : Aincille. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  5. a b c d e Aincille. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 28. Dezember 2016; abgerufen am 14. Oktober 2019 (französisch).
  6. Notice Communale Aincille. EHESS, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  7. Populations légales 2013 Commune d’Aincille (64011). INSEE, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  8. Guy Ascarat: Armorial Communes Basques. Archiviert vom Original am 3. Januar 2017; abgerufen am 14. Oktober 2019 (französisch).
  9. croix de procession. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 28. Dezember 2016 (französisch).
  10. Institut national de l’origine et de la qualité. Institut national de l’origine et de la qualité, archiviert vom Original am 5. Februar 2017; abgerufen am 22. März 2024 (französisch).
  11. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune d’Aincille (64011). INSEE, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Oktober 2019 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)