Larribar-Sorhapuru

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Larribar-Sorhapuru
Larribarre-Sorhapürü
Larribar-Sorhapuru (Frankreich)
Larribar-Sorhapuru (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Bayonne
Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 18′ N, 1° 1′ WKoordinaten: 43° 18′ N, 1° 1′ W
Höhe 54–245 m
Fläche 10,65 km²
Einwohner 183 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 17 Einw./km²
Postleitzahl 64120
INSEE-Code

Blick auf Larribar

Larribar-Sorhapuru (baskisch Larribarre-Sorhapürü)[1] ist eine französische Gemeinde mit 183 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre (bis 2015: Kanton Saint-Palais).

Die Bewohner werden Larribartar oder Sorhapütar genannt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Larribar-Sorhapuru liegt ca. 60 km südöstlich von Bayonne im historischen Landstrich Pays de Mixe (baskisch Amikuze) der historischen Region Nieder-Navarra im französischen Teil des Baskenlands.

Umgeben wird Larribar-Sorhapuru von den Nachbargemeinden:

Saint-Palais Béhasque-Lapiste Domezain-Berraute
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Uhart-Mixe Lohitzun-Oyhercq

Larribar-Sorhapuru liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Zuflüsse, die Bidouze, durchquert das Gebiet der Gemeinde zusammen mit ihrem Nebenfluss, dem Izpaxuriko Erreka.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dörfer Larribar und Sorhapuru wurden im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt. Im Mittelalter hatte der Grundherr von Sorhapuru das Recht auf Zugang zur Ständeversammlung ebenso wie die beiden Grundherrenfamilien Ilharre und Picassarry von Larribar. Vermutlich hatten beide Dörfer bis zur Französischen Revolution eine Pfarrgemeinde gebildet, bevor die Neueinteilung der Territorien zu Beginn des 19. Jahrhunderts sie wieder trennte. Am 12. Mai 1842 schlossen sich die ehemaligen Gemeinden Larribar und Sorhapuru zur Gemeinde Larribar-Sorhapuru zusammen.[3]

Toponyme und Erwähnungen von Larribar waren:

  • Sancta Maria de Larreivare (1160),
  • Larrayvat (1304),
  • Larrayvar (1309 und 1350),
  • Larraybar (1413),
  • Nostre-Done de Larribar (1472, Notare von Labastide-Villefranche),
  • Larriba (1513, Urkunden aus Pamplona),
  • Larribarre (1750, Karte von Cassini) und
  • Larribar (1793 und 1801, Notice Communale bzw. Bulletin des lois).[4][5][6][7]

Toponyme und Erwähnungen von Sorhapuru waren:

  • Sanctus-Martinus de Sorhapuru (12. Jahrhundert, Manuskriptsammlung von André Duchesne, Band 114, Blatt 32),
  • Soharpuru in Mixia und Soarpuru (12. Jahrhundert, Kopialbuch der Abtei Saint-Jean de Sorde),
  • Sorharpuru (1119),
  • Soarpuru und Sorhapuru (1150),
  • Sanctus Martinus de Sorhapuru und Sorhaburu (1304),
  • Sorhapure (1472, Notare von Labastide-Villefranche),
  • Sorhaburu (1665, Manuskriptsammlung von 11 Bänden von Beschlüssen zwischen 1606 und 1789 der Ständeversammlung von Navarra),
  • Sorhapuru (1750 und 1793, Karte von Cassini bzw. Notice Communale),
  • Sorhapura (1801, Bulletin des lois) und
  • Sorhapuru (1863, Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées).[4][5][6][8]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Höchstständen von rund 450 Einwohnern in der Mitte des 19. Jahrhunderts fiel die Einwohnerzahl mit kurzen Erholungsphasen bis zur Jahrtausendwende auf ein Niveau von rund 200 zurück, das bis heute gehalten wird.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 248 214 235 230 242 186 192 190 183
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Bis 1836 nur Einwohner von Larribar, ab 1841 von Larribar-Sorhapuru
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[7] INSEE ab 2006[9][10]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pfarrkirche von Larribar, gewidmet Mariä Himmelfahrt. Sie liegt auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela, der auch in der heutigen Zeit regelmäßig von Pilgern beschritten wird. Umgeben von einem traditionellen Friedhof mit den für das Baskenland charakteristischen scheibenförmige Grabstelen, Hilarri genannt, ist das kleine Gotteshaus mit einer nüchternen Fassade ausgestattet, aus der ein viereckiger Glockenturm emporragt. Der Eingang befindet sich unter einem niedrigen Vorbau. Die Kirche bewahrt eine aus Holz gefertigte Statue im gotischen Stil.[11]
  • Pfarrkirche von Sorhapuru, Martin von Tours geweiht. Sie datiert vermutlich aus dem Mittelalter, was an der Bauweise des Glockenturms abzulesen ist. Es handelt sich um einen Clocher trinitaire, bei dem der Glockengiebel drei Spitzdächer als Symbol für die Dreifaltigkeit aufweist, das mittlere etwas höher als die beiden anderen. Wenn auf den Spitzdächern Kreuze angebracht sind wie im Fall dieser Kirche, so spricht man auch von clochers calvaires, weil die Form an die Kreuzigung von Jesus Christus mit den beiden Dieben auf dem Berg Golgotha erinnert. Auch diese Kirche ist umsäumt mit einem Friedhof, auf dem sich scheibenförmige Grabstelen befinden, von denen eine die Silhouette eines Menschen zeigt.[12]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ossau-Iraty

Die Landwirtschaft ist traditionell ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.[3] Larribar-Sorhapuru liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[13]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[14]
Gesamt = 26

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule.[15]

Logo des Jakobswegs

Sport und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fernwanderweg GR 65 von Genf nach Roncesvalles führt durch die Gemeinde. Er folgt der Via Podiensis, einem der vier historischen Jakobswege.[16]

Ein Rundweg mit einer Länge von 11 km und einem Höhenunterschied von 190 m führt vom Rathaus von Larribar-Sorhapuru durch das Tal der Bidouze und am Lac de Behasque entlang, anschließend durch waldiges Gebiet zurück zum Ausgangspunkt.[17]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Larribar-Sorhapuru wird durchquert von den Routes départementales 242 und 933 (ehemalige Route nationale 133).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Larribar-Sorhapuru – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lieux - toponymie: Larribarre-Sorhapürü (Amikuze). Königliche Akademie der Baskischen Sprache, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  2. Ma commune : Larribar-Sorhapuru. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  3. a b Larribar-Sorhapuru. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. a b Jean-Baptiste Orpustan: Nouvelle toponymie basque. Universität Bordeaux, 2006, S. 62, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  5. a b Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 95, 162, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  6. a b David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 15. Juli 2017 (englisch).
  7. a b Notice Communale Larribar-Sorhapuru. EHESS, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  8. Notice Communale Sorhapuru. EHESS, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  9. Populations légales 2006 Commune de Larribar-Sorhapuru (64319). INSEE, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  10. Populations légales 2014 Commune de Larribar-Sorhapuru (64319). INSEE, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  11. Conseil régional d’Aquitaine: Église Notre-Dame-de-l’Assomption. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Martin. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  14. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Larribar-Sorhapuru (64319). INSEE, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  15. École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  16. GR® 65, le chemin de Compostelle via le Puy. Fédération française de la randonnée pédestre, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  17. Circuit Quinquil á Larribar. Tourismusbüro von Nieder-Navarra, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).