Macaye

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Macaye
Makea
Macaye (Frankreich)
Macaye (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Bayonne
Kanton Baïgura et Mondarrain
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 20′ N, 1° 19′ WKoordinaten: 43° 20′ N, 1° 19′ W
Höhe 113–892 m
Fläche 19,75 km²
Einwohner 598 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 30 Einw./km²
Postleitzahl 64240
INSEE-Code

Haus in Macaye

Macaye (baskisch Makea)[1] ist eine französische Gemeinde mit 598 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Baïgura et Mondarrain (bis 2015: Kanton Hasparren).

Die Bewohner werden Makear genannt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Macaye liegt ca. 60 km südöstlich von Bayonne in der historischen Provinz Labourd im französischen Teil des Baskenlands.

Die höchste Erhebung im Gebiet der Gemeinde ist der Mont Baïgura (892 m).[2]

Umgeben wird Macaye von den Nachbargemeinden:

Cambo-les-Bains Hasparren
Louhossoa Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Mendionde
Bidarray Ossès Hélette
Irissarry

Macaye liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Fluss Mouline, ein Nebenfluss der Nive, durchquert das Gebiet der Gemeinde.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere Cromlechs im Ortsteil Mendizabale und auf dem Pic de Mokorreta weisen auf eine urgeschichtliche Besiedelung des Landstrichs hin. 1154 kaufte Roger de Belzunce die Vicomté von Macaye vom Vicomte von Dax und wurde somit Vasall des englischen Königs seit der Heirat von Eleonore von Aquitanien mit Heinrich Plantagenet. Am Ende des Hundertjährigen Krieges beteiligten sich Arnaud IV., Grundherr von Belzunce d’Ayherre, Vicomte von Macaye und Lissague, und sein Sohn Jean an der Rückeroberung des Labourd von England unter dem Kommando von Gaston IV., Vicomte des Béarn, und setzten der englischen Herrschaft ein Ende. Im Frühjahr 1451 wurde der Friedensvertrag auf der Burg der Belzunce in Ayherre unterschrieben. In dieser Zeit entwickelte sich das Dorf auf einem Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Die Vicomté gelangte im 17. Jahrhundert in den Besitz der Castagnoles, 1719 durch Heirat in die Hände der Familie Haraneder. Nicolas de Haraneder, der letzte Vicomte von Macaye, war Abgeordneter des Adels des Labourd in den Generalständen von 1789 am Vorabend der Französischen Revolution. 1790 wurde Macaye Hauptsitz eines Kantons, der neben Macaye die Gemeinden Mendionde und Louhossoa umfasste. Während der Terrorherrschaft wurde wie viele umliegende Dörfer auch Macaye wegen der Nähe zur spanischen Grenze zur commune infâme erklärt. In Folge des Erlasses vom 3. März 1794 wurde ein Großteil der Bewohner in benachbarte Départements deportiert.[4][5][6]

Toponyme und Erwähnungen von Macaye waren:

  • Paganduru und Pagandurua (1249),
  • Maqueyagua und Maqueya (1311),
  • Macayagua (1344),
  • Maccaie (1399),
  • Maccaie (1599, Urkunden des Königreichs Navarra),
  • Maquaie und Sanctus-Stephanus de Macaye (1683, Kollationen des Bistums Bayonne),
  • Maccaye (1750, Karte von Cassini),
  • Macaye (1793, Notice Communale),
  • Maccaye (1801, Bulletin des lois) und
  • Macaye (1863, Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées).[7][6][8][9]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Höchstständen der Einwohnerzahl von rund 870 in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1980er Jahren auf rund 460 Einwohnern, bevor sich der Trend umkehrte und ein moderates Wachstum einsetzte.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 504 512 468 463 476 529 530 554 598
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[9] INSEE ab 2009[10]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Saint-Étienne in Macaye
  • Pfarrkirche, geweiht dem heiligen Stephanus. Die Kirche ist im 17. Jahrhundert inmitten eines Friedhofs errichtet, auf dem sich zahlreiche scheibenförmige Grabstelen, Hilarri genannt, befinden. Ihr Glockengiebel ist ein typisches Beispiel für Kirchenbauten im Labourd. Der Boden des Eingangsvorbaus ist mit Grabplatten belegt. Emporen auf mehreren Ebenen umlaufen innen das einschiffige Langhaus. Wie in allen Kirchen des Baskenlandes üblich, sind die Plätze auf den Emporen traditionell den Männern vorbehalten, da sich im Baskenland Männer und Frauen während einer Messe getrennt aufhalten. Die Pfarrkirche besitzt einen barocken, in bemaltem Holz gearbeiteten Altaraufsatz in ihrem Chor. Er besteht aus drei Tafeln, die Gemälde enthalten, die von Pilastern und Schlangensäulen eingerahmt werden. Das Ganze wird durch Skulpturen, Statuen und Flachreliefs komplettiert.[11][12]
  • Schloss von Macaye. Nach dem Erwerb der Vicomté ließ die Familie Belzunce im 12. Jahrhundert einen Adelssitz an dem Paganduru genannten Ort errichten. Die Region wurde auch von den Auswirkungen der Hugenottenkriege erfasst,' und 1569 wurde das Schloss durch einen Brand zerstört und anschließend aufgegeben. Nach der Übernahme der Vicomté im Jahre 1640 durch die Castagnoles wurde das Schloss neu gebaut mit einer für das 17. Jahrhundert im Baskenland typischen Architektur.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bleu des Basques

Landwirtschaft und Dienstleistungen sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde. Die Käserei Onetik produziert Käse aus Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch, darunter den Ossau-Iraty und den bekannten Bleu des Basques. Macaye liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[13]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[14]
Gesamt = 75

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vorschule.[15]

Sport und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wanderwege führen auf den Mont Ursuya (678 m) und auf den Mont Baïgura (892 m), auf dem die Sportart Gleitschirmfliegen ausgeübt werden kann.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Macaye wird durchquert von den Routes départementales 119 und 252.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ganix de Macaye, war ein Schmuggler und im Ersten Carlistenkrieg (1833–1840) verwickelt.
  • Morton H. Levine, geboren zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kalifornien, gestorben am 1. Januar 1982, war ein amerikanischer Anthropologe. Seine Forschungen in den 1960er Jahren auf dem Gebiet der Hämatologie bezogen sich auf Besonderheiten der baskischen Bevölkerung. Seine Studien, die er in den Gemeinden Macaye und Ahetze durchführte, ergaben eine starkes Auftreten der Blutgruppe 0 mit Rhesusfaktor negativ unter der Bevölkerung.
Ramuntxo Camblong
  • Ramuntxo Camblong, geboren am 11. November 1940 in Macaye, ist ein französischer Politiker der zentristischen Parti nationaliste basque.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Macaye – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lieux - toponymie: Makea (Lapurdi Ekialdea (-a)). Königliche Akademie der Baskischen Sprache, abgerufen am 7. September 2017 (französisch).
  2. géoportail - Macaye. Institut national de l’information géographique et forestière, abgerufen am 7. September 2017 (französisch).
  3. Ma commune : Macaye. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 7. September 2017 (französisch).
  4. Macaye. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 7. September 2017; abgerufen am 7. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  5. Pierrette Bruyères: Rue de Belzunce. (PDF) Gemeinde Saint-Jean-de-Luz, archiviert vom Original am 4. Juni 2016; abgerufen am 7. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saintjeandeluz.fr
  6. a b Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 107, abgerufen am 7. September 2017 (französisch).
  7. Jean-Baptiste Orpustan: Nouvelle toponymie basque. Universität Bordeaux, 2006, S. 59, abgerufen am 7. September 2017 (französisch).
  8. David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 7. September 2017 (englisch).
  9. a b Notice Communale Macaye. EHESS, abgerufen am 7. September 2017 (französisch).
  10. Populations légales 2014 Commune de Macaye (64364). INSEE, abgerufen am 7. September 2017 (französisch).
  11. Conseil régional d’Aquitaine: Eglise Saint-Etienne. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 7. September 2017; abgerufen am 7. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  12. Conseil régional d’Aquitaine: Retable de l’église Saint-Etienne. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 7. September 2017; abgerufen am 7. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  13. Institut national de l’origine et de la qualité - Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 7. September 2017 (französisch).
  14. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Macaye (64364). INSEE, abgerufen am 7. September 2017 (französisch).
  15. École maternelle. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 7. September 2017 (französisch).