Alemayehu Bezabeh

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Alemayehu Bezabeh


Alemayehu Bezabeh bei seinem Sieg
bei der Crosslauf-EM 2009

Nation Spanien Spanien
Geburtstag 1. Januar 1986 (38 Jahre)
Geburtsort Addis Abeba, Äthiopien
Größe 175 cm
Gewicht 60 kg
Karriere
Verein Club Atletico Bikila
letzte Änderung: 4. April 2020

Alemayehu Bezabeh (* 1. Januar 1986 in Addis Abeba) ist ein ehemaliger spanischer Langstreckenläufer äthiopischer Herkunft.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurz nach Erlangung der spanischen Staatsbürgerschaft startete er bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking und belegte im 5000-Meter-Lauf den elften Platz. Bei den Crosslauf-Europameisterschaften in Brüssel wurde er Siebter und gewann mit Spanien die Mannschaftswertung. Zum Abschluss der Saison wurde er Zweiter bei der San Silvestre Vallecana.

Bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften 2009 in Amman erreichte Bezabeh den 31. Rang. Er nahm an den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin teil, schied jedoch über 5000 Meter in der Vorrunde aus. Im selben Jahr feierte er mit dem Sieg bei den Crosslauf-Europameisterschaften in Dublin den bis dato größten Erfolg seiner Karriere. Dabei schlug er unerwartet die beiden Favoriten Mohammed Farah aus dem Vereinigten Königreich und Serhij Lebid aus der Ukraine. Spanien gewann erneut die Mannschaftswertung.

Bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften 2010 in Bydgoszcz belegte Bezabeh den 14. Platz. Anfang Juni erzielte er bei den Bislett Games in Oslo mit einer Zeit von 12:57,25 min einen spanischen Rekord über 5000 Meter. Acht Wochen später wurde er bei den Europameisterschaften in Barcelona über dieselbe Distanz in 13:43,23 min Siebter.

Dopingsperre 2010[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei Tage vor den Crosslauf-Europameisterschaften in Albufeira wurde Bezabeh von der Guardia Civil beim versuchten Blutdoping auf frischer Tat ertappt. Bei der gleichzeitig durchgeführten Operación Galgo wurde sein Trainer Manuel Pascua ebenso wie dreizehn weitere Personen, unter ihnen der Sportarzt Eufemiano Fuentes, unter dem Verdacht des Handels mit Dopingsubstanzen festgenommen. Der spanische Leichtathletik-Verband RFEA strich Bezabeh daraufhin kurzfristig aus dem Aufgebot für die Crosslauf-Europameisterschaften.[1][2] Ende März 2011 berichteten spanische Medien, die RFEA habe ihn aus Mangel an Beweisen freigesprochen.[3][4] Der spanische Hohe Rat für Sport (Consejo Superior de Deportes, kurz CSD) focht das Urteil an und forderte eine vierjährige Sperre für den Athleten. Schließlich legte das spanische Sportdisziplinarkomitee (Comité Español de Disciplina Deportiva, kurz CEDD) als Kompromiss eine zweijährige Sperre fest.[5]

Im August 2015 bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften lief er in Peking die 5000 m in 13:54,13 min. Bei den Crosslauf-Europameisterschaften 2015 gewann er im Dezember die Silbermedaille und die Goldmedaille mit dem spanischen Team in der Teamwertung. 2017 kündigte Bezabeh an, dass er 2018 auch im Marathonlauf starten wolle.[6]

Sein älterer Bruder Sisay Bezabeh (* 1977) besitzt die australische Staatsbürgerschaft, war ebenfalls als Langstreckenläufer aktiv und ist zweifacher Olympionike (2000, 2004).

Persönliche Bestzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. El País: „¿Por qué no puedo correr el domingo?“ (spanisch), 12. Dezember 2010.
  2. Der Standard: Operación Puerta und die Büchse der Pandora, 13. Dezember 2010.
  3. Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Aus Mangel an Beweisen“, 31. März 2011.
  4. Süddeutsche Zeitung: Doping-Freispruch für Bezabeh – Nur ein Versuch, 30. März 2011.
  5. El Mundo: El informe de la Agencia Estatal Antidopaje, clave en la sanción a Bezabeh (spanisch), 10. Juni 2011.
  6. Bezabeh anuncia que en 2018 correrá pruebas de maratón y no hará pista (5. November 2017)