Alice Grünfelder

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Alice Grünfelder (* 16. Juni 1964 in Villingen) ist eine schweizerisch-deutsche Schriftstellerin, Übersetzerin und Herausgeberin.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alice Grünfelder machte erst eine Berufsausbildung als Buchhändlerin. Danach studierte sie Sinologie und Neuere deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin sowie an der Sichuan-Universität in Chengdu (China). In ihrer Magisterarbeit setzte sie sich mit moderner Literatur aus Tibet auseinander, u. a. mit dem tibetischen Autor Alai. Im Unionsverlag arbeitete sie als Lektorin und betreute dort u. a. die Türkische Bibliothek.

Ihr erster Roman Die Wüstengängerin spielt in der nordwestchinesischen Region Xinjiang. Darin, so die Rezensentin Manuela Kessler in der NZZ, lösen sich Klischees und Feindbilder auf.[1] Anna Gerstlacher schreibt im Frauenmagazin Virgina von der Sensibilisierung für ungelöste ethnische und geschlechtsspezifische Probleme, fernab in Chinas Westen, in Xinjiang, mitten im »Herzen von Asien«.[2] In ihrem Essay Wird unser Mut langen? setzt sie sich mit der Friedensbewegung auseinander, wie sie sich in dem Ort Mutlangen und auf der Mutlanger Heide kristallisierte. Wolken über Taiwan stand 2022 auf der Hotlist der Unabhängigen Verlage. Der Jahrhundertsommer gilt manchen Rezensenten als Gesellschafts- und Epochenroman[3]. Der Literaturkritiker Manfred Papst attestiert ihrem Schreiben einen lakonischen Stil und lebendige Figurenzeichnung,[4] die Kulturjournalistin Franziska Meister vergleicht den Roman mit Émile Zola, Gerhart Hauptmann oder Upton Sinclair.[5]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autorschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Flügelschlag des Schmetterlings. Tibeter erzählen. Herausgegeben von Alice Grünfelder. Aus dem Chinesischen und Englisch von Alice Grünfelder, aus dem Tibetischen von Franz Xaver Erhard. Unionsverlag, Zürich 2009, ISBN 978-3-293-00406-1.
  • An den Lederriemen geknotete Seele. Erzähler aus Tibet. Herausgeben von Alice Grünfelder. Aus dem Chinesischen von Alice Grünfelder und Beate Rusch. Unionsverlag, Zürich 1997, ISBN 3-293-00238-2.

Herausgeberschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manuela Kessler: "Die Wüste im Kopf", NZZaS, 27. Mai 2018
  2. Anna Gerstlacher: "Die Suche nach einem buddhistischen Korridor oder die Reise zu sich selbst". Virgina, Herbst 2018.[1]
  3. Franco Supino: Jahrhundertsommer. In: literaturblatt.ch. Gallus Frei Tomic, 7. November 2023, abgerufen am 31. Januar 2024.
  4. Manfred Papst: "Nie gross aus Murrheim weggekommen", NZZaS, 25. Juni 2023.
  5. Franziska Meister: Keine Wärme, nirgends. In: woz.ch. Wochenzeitung, 14. September 2023, abgerufen am 31. Januar 2024.