Amt Pelkum

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Wappen Deutschlandkarte
Amt Pelkum
Deutschlandkarte, Position des Amtes Pelkum hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1967)
Koordinaten: 51° 38′ N, 7° 45′ OKoordinaten: 51° 38′ N, 7° 45′ O
Bestandszeitraum: 1843–1967
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Kreis Unna (1930–1974)
Fläche: 102,62 km2
Einwohner: 59.406 (1950)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte: 579 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 12 Gemeinden
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen

Das Amt Pelkum war bis zur Kommunalreform, die am 1. Januar 1968 in Kraft trat, ein Amt im Kreis Hamm, ab 1930 Kreis Unna. Es gehörte zur preußischen Provinz Westfalen und zum Land Nordrhein-Westfalen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Amt lag südlich der Lippe und bildete den Norden des Kreises/Landkreises Hamm bzw. Kreises Unna.

Nachbarn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Amt Pelkum grenzte, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an den Kreis Lüdinghausen, an die (seit 1901 kreisfreie) Stadt Hamm, an die Ämter Rhynern und Unna-Kamen, die amtsfreie Stadt Kamen sowie an die (bis 1928 zum Kreis Dortmund gehörende und seitdem kreisfreie) Stadt Lünen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Pelkumer Amtshaus

Die preußische Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen von 1841 ersetzte die in der Franzosenzeit (1806 bis 1813) eingeführten Bürgermeistereien mit Wirkung ab 1843 durch Ämter.[1][2] Das Amt Pelkum gehörte zunächst zum Kreis Hamm und umfasste anfänglich die 17 Gemeinden Altenbögge, Bergkamen, Bönen, Derne, Heil, Herringen, Lerche, Nordbögge, Osterbönen, Overberge, Pelkum, Rottum, Rünthe, Sandbochum, Weetfeld, Westerbönen und Wiescherhöfen.

Anlässlich der Auskreisung der Stadt Hamm am 1. April 1901 wurde aus dem Kreis der Landkreis Hamm. Nach einer Gebietserweiterung im Jahr 1929 wurde dieser im Oktober 1930 in Kreis Unna umbenannt.[3]

Am 1. April 1951 wurden Altenbögge und Bönen zur Gemeinde Altenbögge-Bönen zusammengeschlossen.[4] Am 1. Januar 1965 schied die Gemeinde Herringen aus dem Amt aus und wurde amtsfrei.[5]

Am 1. Januar 1966 wurden Bergkamen, Heil und Rünthe mit den Gemeinden Oberaden und Weddinghofen des Amtes Unna-Kamen zu einer neuen Gemeinde Bergkamen zusammengeschlossen, die aus dem Amt Pelkum ausschied und amtsfrei wurde.[6]

Am 1. Januar 1968 wurde das nun noch zwölf Gemeinden umfassende Amt durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Unna aufgelöst.[7] Lerche, Pelkum, Sandbochum und Weetfeld wurden mit Herringen zu einer neuen amtsfreien Gemeinde Pelkum zusammengeschlossen, Wiescherhöfen wurde nach Hamm eingemeindet, Altenbögge-Bönen, Nordbögge, Osterbönen sowie Westerbönen kamen zur neuen Gemeinde Bönen, Derne sowie Rottum kamen zu Stadt Kamen und Overberge kam zur Stadt Bergkamen.

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gliederung der Bürgermeisterei Pelkum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bürgermeisterei Pelkum war bis 1843 wie folgt gegliedert:[8]

Die 17 Orte der Bürgermeisterei wurden Landgemeinden im Amt Pelkum im Sinne der Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen.[9]

Gebietsänderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Gemeinde vor der Änderung Maßnahme Gemeinde nach der Änderung
01.04.1932 Heil,
Gebietsteile
Umgliederung Oberaden (Amt Unna-Kamen)
01.04.1951 Altenbögge,
Bönen
Zusammenschluss Altenbögge-Bönen
01.01.1966 Bergkamen,
Heil,
Oberaden (Amt Unna-Kamen),
Rünthe,
Weddinghofen (Amt Unna-Kamen)
Zusammenschluss Bergkamen, amtsfrei

Verbleib der Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinde Datum der Änderung Gemeinde bis 1974 Gemeinde ab 1975
Altenbögge-Bönen 01.01.1968 Bönen Bönen
Bergkamen 01.01.1966 Bergkamen Bergkamen
Derne 01.01.1968 Kamen Kamen
Heil 01.01.1966 Bergkamen Bergkamen
Herringen 01.01.1968 Pelkum Hamm
Lerche 01.01.1968 Pelkum Hamm
Nordbögge 01.01.1968 Bönen Bönen
Osterbönen 01.01.1968 Bönen Bönen
Overberge 01.01.1968 Bergkamen Bergkamen
Pelkum 01.01.1968 Pelkum, Gebietsteile zu Hamm Hamm
Rottum 01.01.1968 Kamen Kamen
Rünthe 01.01.1966 Bergkamen Bergkamen
Sandbochum 01.01.1968 Pelkum Hamm
Weetfeld 01.01.1968 Pelkum Hamm
Westerbönen 01.01.1968 Bönen Bönen
Wiescherhöfen 01.01.1968 Hamm, Gebietsteile zu Pelkum Hamm

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred Gleisner: Das Amt Pelkum mit seinen Gemeinden. In: Der Landkreis Unna. Geschichte – Landschaft – Wirtschaft. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung. Gerhard Stalling AG / Wirtschaftsverlag, Oldenburg 1966, S. 256–269.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen 1841 (PDF-Datei; 1,6 MB)
  2. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 382, abgerufen am 7. Juli 2022.
  3. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 196, 214, 317.
  4. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1951, S. 214, abgerufen am 7. Juli 2022.
  5. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1966, S. 145, abgerufen am 7. Juli 2022.
  6. Gesetz über den Zusammenschluß der Gemeinden Bergkamen, Heil, Oberaden, Rünthe und Weddinghofen, Landkreis Unna
  7. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 192.
  8. Zusammensetzung der Bürgermeisterei Pelkum, Stand 1839
  9. M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S. 183 ff.