Anthologie des Schwarzen Humors

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Die Anthologie des Schwarzen Humors[1] (französischer Originaltitel: Anthologie de l'humour noir) ist eine von André Breton (1896–1966) herausgegebene Anthologie von 45 Schriftstellern.

André Breton (fotografiert von Henri Manuel, 1927)

Kurzeinführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anthologie wurde erstmals 1939[2][3] bzw. 1940 in Paris bei Éditions du Sagittaire veröffentlicht und ihr Vertrieb wurde von der Vichy-Regierung sofort verboten. Nach Bretons Rückkehr aus dem Exil wurde sie 1947 mit einigen Ergänzungen neu aufgelegt. 1966 wurde das Buch erneut veröffentlicht und diese Ausgabe als „die endgültige“ bezeichnet.

Die Anthologie stellte nicht nur einige bis dahin fast unbekannte oder vergessene Autoren vor, sondern prägte auch den Begriff „schwarzer Humor“. Die Auswahl der Autoren erfolgte ganz nach Bretons Geschmack, den er im Vorwort erläutert (er nennt es „Der Blitzableiter“, ein von Lichtenberg vorgeschlagener Begriff). Es gilt als ein Werk von großer Tiefe, Breton war der wichtigste Theoretiker der surrealistischen Bewegung. Die Autoren, die jeweils durch ein Vorwort von Breton eingeführt und durch einige Seiten aus ihren Schriften vertreten werden, sind chronologisch geordnet.

Dem französischen Schriftsteller und Literaturkritiker Jean-Louis Bédouin zufolge wurden diese Texte

„nicht mit dem Ziel zusammengestellt, zu überzeugen oder zu beweisen. Sie dienen nicht als Illustration für eine These. Sie leuchten und brennen, sie sind Waffen.[4]

Das Buch ist immer noch im Druck. Es wurde in mehrere Sprachen übersetzt, ins Englische von Mark Polizzotti im Jahr 1997; eine deutsche Übersetzung war bereits 1971 erschienen, die erste deutsche Ausgabe folgte der vierten französischen Ausgabe von 1966.

Inhaltsübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Übersetzung der Anthologie hat den folgenden Inhalt:[5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgaben und Übersetzungen

  • André Breton: Anthologie de l'humour noir. Paris Sagittaire 1940
  • André Breton: Œuvres complètes – II, Gallimard, Bibliothèque de la Pléiade, 1992
    • (dt. Übersetzung) Anthologie des Schwarzen Humors. (Deutsch von Rudolf Wittkopf, Paul Celan, Christian Enzensberger, Hans Wollschläger u. a.). Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins 1979 (vgl. DNB – Inhaltsverzeichnis Ausgabe 2011)
    • (engl. Übersetzung) Anthology of Black Humor. Translated from the French and with an Introduction by Mark Polizzotti. 1997 (Online-Teilansicht)

Sekundärliteratur

  • Christophe Graulle: André Breton et l’humour noir, Une révolte supérieure de l’esprit. L’Harmattan, 2000
  • Mireille Rosello: L'humour noir selon André Breton. 1987
  • Mark Polizzotti: Revolution des Geistes. Das Leben André Bretons. Übersetzung Jörg Trobitius. München: Hanser, 1996, ISBN 3-446-16548-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Titelwiedergabe nach der deutschen Übersetzung.
  2. André Breton: Anthologie de l'humour noir. 1972 * („Publiée pour la première fois en 1939, l’Anthologie de l'humour noir se vit refuser le visa de censure par les autorités de Vichy.“)
  3. E. S. Shaffer: Comparative Criticism. Part I: Comedy, Irony, Parody. Volume 10, 1989, S. 153
  4. Zitiert nach: Robert Sabatier: Histoire de la poésie française XXè siècle. II: Révolutions et Conquêtes. Albin Michel 1982, S. 277 (ces textes [...] n'ont pas été réunis dans le but de convaincre, de démontrer. Ils ne servent d'illustration à aucune thèse. Ils brillent et ils brûlent, ils sont des armes.)
  5. DNB (nach der Ausgabe von 2011)