Arminia Bielefeld (Frauenfußball)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Arminia Bielefeld
Frauenfußball
Vereinswappen von Arminia Bielefeld
Basisdaten
Name Deutscher Sportclub
Arminia Bielefeld e.V.
Sitz Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
Gründung 3. Mai 1905 (Verein)
1975 (Abteilung)
Farben schwarz-weiß-blau
Präsident Rainer Schütte
Website arminia-bielefeld-frauen.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Annabel Jäger
Spielstätte EDImedienArena
Plätze 2500
Liga Regionalliga West
2022/23 6. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Arminia Bielefeld (vollständiger Name: Deutscher Sportclub Arminia Bielefeld e.V.) ist ein Sportverein aus Bielefeld. Die Frauenfußballabteilung besteht seit 1975. Die erste Mannschaft spielt seit dem Abstieg im Jahre 2021 in der Regionalliga West. Von 2016 bis 2018 sowie von 2019 bis 2021 spielten die Bielefelderinnen in der 2. Bundesliga. In der Saison 2019/20 stand die Arminia im Halbfinale des DFB-Pokals.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühe Jahre (1975 bis 2009)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1975 wurde eine Abteilung für Frauen- und Mädchenfußball gegründet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, genügend Spielerinnen für die Mannschaften zu finden, wurden die DSC-Mädchen Ende der 1970er Jahre regelmäßig Kreismeister und -pokalsieger. Im Jahre 1980 gelang der Frauenmannschaft schließlich der Aufstieg in die Bezirksliga. 1982 folgte der Abstieg, als es durch zahlreiche Schwangerschaften innerhalb der Mannschaft zu personellen Engpässen kam. Dennoch gelang der sofortige Wiederaufstieg, dem ein Durchmarsch in die Landesliga folgte. Im Nachwuchsbereich konnte die Arminia zwischen 1985 und 1995 mangels Spielerinnen keine Teams stellen.[1]

Der ersten Mannschaft gelang im Jahre 1990 gelang erstmals der Aufstieg in die seinerzeit drittklassige Verbandsliga Westfalen, die höchste westfälische Frauenliga.[1] Nach einem zwischenzeitlichen Abstieg gelang den Armininen im Jahre 2003 der Wiederaufstieg in die Verbandsliga. Die Mannschaft konnte sich nun in der Verbandsliga, die 2008 in Westfalenliga umbenannt wurde, etablieren. Ein Jahr nach dem Aufstieg übernahm Markus Wuckel, der für die Männermannschaft der Arminia gespielt und vier Einsätze für die Fußballnationalmannschaft der DDR absolviert hatte, das Traineramt.[2]

Weg in die 2. Bundesliga (2009 bis 2016)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 2009 und 2010 wurden die Bielefelderinnen jeweils Vizemeister hinter dem 1. FFC Recklinghausen bzw. Sportfreunde Siegen. Den größten Erfolg im Pokal erreichte die Mannschaft im Jahre 2010, als sie in das Finale um den Westfalenpokal einzog. Das Endspiel in der SchücoArena konnten jedoch die Gäste des 1. FFC Recklinghausen mit 4:1 für sich entscheiden. Damit qualifizierte sich die Mannschaft für den DFB-Pokal der Frauen. In der ersten Runde traf die Arminia auf den Zweitligisten SV Victoria Gersten und unterlag mit 1:10.

Anfang der 2010er Jahre rutschten die Bielefelderinnen ins Mittelmaß der Westfalenliga zurück. In der Saison 2014/14 übernahm die Mannschaft am neunten Spieltag verstärkt durch die ehemaligen polnischen Erstligaspielerinnen Kamila Kmiecik und Symela Ciesielska die Tabellenführung und gaben diese nicht mehr her. Fortuna Freudenberg wurde im Saisonverlauf mit 13:0 geschlagen. Schließlich sicherte sich das Team am drittletzten Spieltag mit einem 8:0-Sieg bei Westfalia Hagen die Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga West.[3]

In der Regionalligasaison 2015/16 standen die Bielefelderinnen erneut an der Tabellenspitze und sicherten sich am drittletzten Spieltag durch einen 4:0-Sieg über die zweite Mannschaft des MSV Duisburg den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Während der gesamten Saison blieben die Bielefelderinnen ungeschlagen und erzielten dabei 124 Tore, davon entfielen 34 auf Maxine Birker, die damit Torschützenkönigin wurde, während Kamila Kmiecik 32 Tore erzielte. Die Sportfreunde Siegen wurden im Saisonverlauf mit 10:1, der SV Budberg gar mit 11:0 besiegt.[4]

Gegenwart (seit 2016)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord wechselte die Mannschaft in das Queller Waldstadion. Im DFB-Pokal 2016/17 erreichten die Bielefelderinnen nach Siegen beim FC Viktoria 1889 Berlin (0:5) und gegen den FSV Gütersloh 2009 (6:2) das Achtelfinale. Dort unterlag die Mannschaft dem Bundesligisten VfL Wolfsburg nur knapp mit 0:2. Derweil gerieten die Bielefelderinnen in der Zweitligasaison 2016/17 nie in Abstiegsgefahr und erreichten Platz fünf. In der folgenden Saison 2017/18 ging es um die Qualifikation zur eingleisigen 2. Bundesliga. Während der gesamten Saison belegten die Bielefelderinnen stets einen zur Qualifikation ausreichenden Platz, ehe die Mannschaft nach einer 1:4-Niederlage bei der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg am letzten Spieltag noch auf den Abstiegsrang acht abrutschte.[5]

Die Mannschaft blieb trotz des Abstiegs weitestgehend zusammen und sicherte sich bereits zwei Spieltage vor Saisonende nach einem 3:1-Sieg beim SV Bökendorf die Meisterschaft. Sarah Grünheid wurde mit 43 Toren Torschützenkönigin der Liga. Da aus der Regionalliga Nord sich keine Mannschaft um den Aufstieg in die 2. Bundesliga beworben hat, bedeutete die Meisterschaft den direkten Wiederaufstieg.[6] Die Zweitligasaison 2019/20 wurde wegen der COVID-19-Pandemie abgebrochen. Der Abstieg wurde ausgesetzt, wovon die Bielefelderinnen als Tabellenletzter profitierten.[7] Im DFB-Pokal 2019/20 erreichte die Mannschaft das Halbfinale, scheiterte dort aber am VfL Wolfsburg.

In der Saison 2020/21 konnte der Abstieg nicht mehr verhindert werden, das Team beendete die Saison auf dem achten und vorletzten Platz und mit zehn Punkten Abstand auf den Relegationsplatz sechs.[8] Während dieser Spielzeit wurde die Zusammenarbeit mit Trainer Markus Wuckel beendet[9], neuer Trainer wurde Tom Rerucha.[10][11] In der folgenden Spielzeit 2021/22 wurde in der Regionalliga West der vierte Platz erreicht.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kader Saison 2023/24[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
01 Lisa Venrath Deutschland
23 Charlotte Schneider Deutschland
24 Amelie Norf Deutschland
04 Celine Preuß Deutschland
05 Phine Ebert Deutschland
13 Grit Bender Deutschland
18 Rieke Barkhausen Deutschland
25 Jacqueline Manteas Deutschland
06 Leonie Heitlindemann Deutschland
07 Samantha Kühne Deutschland
08 Pamela Jahn Deutschland
10 Lisa Lösch Deutschland
11 Lena Meynert Deutschland
17 Inci Fenu Deutschland
19 Leonora Ejupi Kosovo
20 Samantha Hermann Deutschland
21 Emelie Klingen Deutschland
26 Anna Czekalla Deutschland
27 Jocelyn Hampel Deutschland
03 Rike Tolckmitt Deutschland
09 Sophia Thiemann Deutschland
14 Anna-Lena Meier Deutschland
15 Inga Merschel Deutschland
28 Sophia Pauli Deutschland

Transfers der Saison 2023/24[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zugänge Abgänge
Sommerpause 2023

Ehemalige Spielerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Wiederaufstieg im Jahre 2019 trägt Arminias Frauenmannschaft seine Heimspiele in der EDImedienArena aus. Das Stadion liegt im Stadtteil Windflöte. Es wird dort auf Hybridrasen gespielt.

Für viele Jahre war der Sportplatz Stadtheide an der Schillerstraße die sportliche Heimat von Arminias Frauenmannschaft. Den Kunstrasenplatz teilte sich die Mannschaft mit dem Verein SCE Rot-Weiss Bielefeld. In der 2. Bundesliga spielten die Bielefelderinnen von 2016 bis 2018 im Waldstadion im Stadtteil Quelle. Das Stadion liegt an der Marienfelder Straße östlich der Gesamtschule Quelle. Der Umzug nach Quelle war nötig geworden, da in der 2. Bundesliga keine Kunstrasenplätze erlaubt sind. Weitere Nutzer des Waldstadions sind der TuS Quelle sowie verschiedene Jugendmannschaften von Arminia Bielefeld. Für das DFB-Pokalspiel gegen den SV Victoria Gersten wichen die Bielefelderinnen in das Stadion Rußheide aus, da im DFB-Pokal der Frauen keine Spiele auf Kunstrasen erlaubt sind. Das Westfalenpokalendspiel im Jahre 2010 gegen den 1. FFC Recklinghausen sowie diverse DFB-Pokalspiele fanden dagegen in der SchücoArena statt.

Weitere Mannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zweite Frauenmannschaft schaffte im Jahre 2009 den Aufstieg in die Landesliga, die nach nur einem Jahr wieder nach unten verlassen werden musste. Im Jahre 2019 gelang der erneute Aufstieg in die Landesliga, dem drei Jahre später der Aufstieg in die Westfalenliga folgte. Die B-Juniorinnen spielten von 2010 bis 2014 in der Westfalenliga. Nach zwei Aufstiegen in Folge gelang 2019 der Aufstieg in die Regionalliga West. Vier Jahre später folgte der Aufstieg in die B-Juniorinnen-Bundesliga.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saisonbilanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Liga Level Platz S U N Tore Punkte
2001/02 Landesliga Westfalen, Gr. 2 IV 06. 09 1 10 037:39 28
2002/03 Landesliga Westfalen, Gr. 2 IV 01. 15 2 03 066:22 47
2003/04 Verbandsliga Westfalen III 05. 14 6 08 084:62 48
2004/05 Verbandsliga Westfalen IV 05. 13 4 09 079:41 43
2005/06 Verbandsliga Westfalen IV 10. 06 8 10 043:51 26
2006/07 Verbandsliga Westfalen IV 06. 09 1 12 049:69 28
2007/08 Verbandsliga Westfalen IV 05. 13 8 09 059:43 41
2008/09 Westfalenliga IV 02. 19 2 05 091:26 59
2009/10 Westfalenliga IV 02. 20 4 04 081:35 64
2010/11 Westfalenliga IV 04. 15 4 07 064:45 49
2011/12 Westfalenliga IV 05. 13 4 09 058:59 43
2012/13 Westfalenliga IV 10. 09 3 14 048:71 30
2013/14 Westfalenliga IV 07. 16 5 09 086:52 53
2014/15 Westfalenliga IV 01. 26 1 03 135:38 79
2015/16 Regionalliga West III 01. 21 5 00 124:23 68
2016/17 2. Bundesliga Nord II 05. 10 2 10 044:54 32
2017/18 2. Bundesliga Nord II 08. 11 2 09 046:30 35
2018/19 Regionalliga West III 01. 23 1 02 123:36 70
2019/20 2. Bundesliga II 14. a 04 3 09 027:33 15
2020/21 2. Bundesliga Nord II 08. 03 2 11 021:32 11
2021/22 Regionalliga West III 04. 15 6 07 067:36 51
2022/23 Regionalliga West III 06. 10 5 09 040:29 35
a 
Die Saison wurde wegen der COVID-19-Pandemie abgebrochen. Der Abstieg wurde ausgesetzt.

DFB-Pokalspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Liste führt alle DFB-Pokalspiele der Arminia. Der Spielort wird nur bei Heimspielen genannt. Grün unterlegte Ergebnisse kennzeichnen einen Sieg der Arminia, während rot unterlegte eine Niederlage kennzeichnen. Gelb unterlegte Ergebnisse zeigen einen Sieg nach Elfmeterschießen.

Saison Runde Partie Ergebnis Spielort
2010/11 1 Arminia – SV Victoria Gersten 1:10 Stadion Rußheide
2016/17 1 FC Viktoria Berlin – Arminia 0:5
2 Arminia – FSV Gütersloh 2009 6:2 SchücoArena
Achtelfinale Arminia – VfL Wolfsburg 0:2 SchücoArena
2017/18 1 Herforder SV – Arminia 2:3 n. V.
2 Arminia – MSV Duisburg 2:1 SchücoArena
Achtelfinale Arminia – 1. FFC Turbine Potsdam 1:2 SchücoArena
2018/19 1 Magdeburger FFC – Arminia 2:5
2 Arminia – FSV Gütersloh 2009 1:0 SchücoArena
Achtelfinale Arminia – Bayer 04 Leverkusen 1:2 SchücoArena
2019/20 1 Eintracht Braunschweig – Arminia 1:3
2 Arminia – MSV Duisburg 0:0 n. V., 5:3 i. E. EDImedienArena
Achtelfinale 1. FC Nürnberg – Arminia 1:2
Viertelfinale Arminia – SC Sand 3:2 EDImedienArena
Halbfinale Arminia – VfL Wolfsburg 0:5 EDImedienArena
2020/21 1 FSV Gütersloh 2009 – Arminia 5:1
2021/22 1 Arminia – FC Viktoria Berlin 1:1 n. V., 3:2 i. E. EDImedienArena
2 Arminia – 1. FC Köln 0:6 EDImedienArena
2023/24 1 Rostocker FC – Arminia 1:13
2 Arminia – MSV Duisburg 1:6 EDImedienArena

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jens Kirschneck, Marcus Uhlig, Volker Backes, Olaf Bentkämper, Julien Lecoeur: Arminia Bielefeld – 100 Jahre Leidenschaft. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2005, ISBN 3-89533-479-0, S. 67.
  2. Matthias Arnhold: Markus Wuckel – Goals in International Matches. RSSSF, abgerufen am 5. Juni 2015 (englisch).
  3. Frauen machen Aufstieg perfekt. Arminia Bielefeld, archiviert vom Original am 27. Juni 2015; abgerufen am 5. Juni 2015.
  4. Durchmarsch mit neuem "100-Tore-Sturm". WFLV, archiviert vom Original am 11. Juni 2016; abgerufen am 11. Juni 2016.
  5. Trauer und Tränen: Arminia Bielefelds Frauen am Abgrund. FuPa, abgerufen am 18. Mai 2018.
  6. Arminias Frauen sind schon Zweitligist. FuPa, abgerufen am 2. Mai 2019.
  7. Beschlossen: Abbruch der 2. Frauen-Bundesliga. FuPa, abgerufen am 25. Mai 2020.
  8. Abstieg für DSC-Frauen. Arminia Bielefeld, 7. Mai 2021, abgerufen am 22. Juli 2022.
  9. Nach 17 Jahren: Arminia trennt sich von Trainer Wuckel. DFB, 8. April 2021, abgerufen am 22. Juli 2022.
  10. Bielefeld: Rerucha wird Wuckel-Nachfolger. DFB, 13. April 2021, abgerufen am 22. Juli 2022.
  11. Arminias neuer Trainer kommt aus dem Altkreis. Haller Kreisblatt, 24. April 2021, abgerufen am 22. Juli 2022.
  12. Arminia Bielefeld holt erstmals den Westfalenpokal der Frauen. Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen, 8. Juni 2023, abgerufen am 11. Juni 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]