Arnold Ott

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Arnold Ott (* 5.[1] oder 6. Dezember 1840 in Vevey; † 30. September 1910 in Luzern) war ein Schweizer Arzt und Dichter.

Arnold Ott (1840–1910) Arzt und Dichter, 1870
Arnold Ott, 1870
Denkmal in Luzern

Berufs- und Lebensweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ott arbeitete als Augen- und Ohrenarzt in Neuhausen am Rheinfall, ab 1876 in Luzern. Des Weiteren war er als Lyriker und Dramatiker tätig.

In seiner Schulzeit lebte er bei seinem vermögenden Onkel Georg Heinrich Ott in Schaffhausen.[2] Auf dessen Wunsch hin bereitete sich der 16-jährige Ott im Polytechnikum auf den Beruf eines Architekten vor. Sein Bestreben war es jedoch, Medizin zu studieren. So nahm er in Tübingen zunächst ein Chemiestudium auf, bis ihm sein Onkel das ersehnte Medizinstudium finanzierte. Im Jahre 1869 heiratete er Anna Maria Spörli, die er in seinem späteren Werk Agnes Bernauer literarisch verewigte. Während des Deutsch-Französischen Krieges war Ott 1870 Lazarettarzt in Karlsruhe. Zum Facharzt für Augenleiden ließ er sich von 1871 bis 1873 in Paris und Wien ausbilden. Seit 1875 arbeitete er nebenberuflich als Theaterkritiker am Schaffhauser Intelligenzblatt.

1889 fand sein Volksstück Agnes Bernauer am herzoglichen Hoftheater in Meiningen „glänzende Aufnahme“.[3] Zwischen 1895 und 1904 wurden in Altdorf, Diessenhofen und Wiedikon von Arnold Ott verfasste Festspiele aufgeführt. Eines seiner bekannteren Stücke hiess Karl der Kühne und die Eidgenossen.[4] Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Friedental.

Ehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Medailleur Max von Kawaczynski aus Charlottenburg gestaltete zu Ehren des Augenarztes und Schriftstellers eine Porträt-Medaille. Sie zeigt Avers den Geehrten mit der Umschrift: DR. ARNOLD OTT sowie das Monogramm MvK des Berliner Künstlers mit der Jahreszahl 1901. Die Reversseite lehnt sich an eine Szene in Historienstücken an und trägt über einen am Boden mit Schwert ausgerüsteten leblosen Krieger sowie über ihn geneigten anderen Ritter die Umschrift: ICH WILL SO WEISE SEIN WIE ER UND SCHWEIGEN.[5]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Agnes Bernauer. Historisches Volksschauspiel mit Musik in 5 Akten. Bonz, Stuttgart 1889.
  • Rosamunde. Trauerspiel. Kaiser, Bern 1892.
  • Grabesstreiter. Eine Sagentragödie. Keller-Verlag, Luzern 1898 Digitalisat Über den mittelalterlichen Kreuzfahrer Emicho.
  • Gedichte. F. Fontane & Co., Berlin 1902

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Arnold Ott – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Calouri, 2005; Heinrich Bollinger: Arnold Ott zu seinem 100. Geburtstag, 5. Dezember 1940
  2. Hans Steiner: Arnold Albert Ott, Arzt und Dichter. In: Schaffhauser Beiträge 34/1957, S. 166–180; Bereitgestellt vom Stadtarchiv Schaffhausen.
  3. Joseph Victor Widmann: Sommerwanderungen und Winterfahrten (Frauenfeld 1897), S. 314.
  4. Gedenktafel in Schaffhausen (Memento vom 30. Oktober 2007 im Internet Archive). Stadtarchiv Schaffhausen
  5. Martin Heidemann: Medaillenkunst in Deutschland von 1895 bis 1914, Abb. 380 und Beschreibung der Medaille, Berlin 1988; DNB 95631824X