Bahnstrecke Bern–Neuenburg

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Bern–Neuchâtel
Niveaugleiche Kreuzung in Kerzers mit Zug nach Bern
Niveaugleiche Kreuzung in Kerzers mit Zug nach Bern
Streckennummer (BAV):220
Fahrplanfeld:305
Streckenlänge:41,96 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 22 
Minimaler Radius:300 m
0.12 Bern Endpunkt S 5 S 51 S 52 540 m ü. M.
Donnerbühl (401 m)
2.18 Bern Weyermannshaus Spw. 551 m ü. M.
nach Lausanne
2.54 Holligen 551 m ü. M.
2.54 BLS-GTB nach BelpThun
BLS-BSB nach Schwarzenburg
3.31 Bern Stöckacker 551 m ü. M.
4.20 Bern Bümpliz Nord 554 m ü. M.
Bern Brünnen Westside Endpunkt S 51
5.64 Niederbottigen 560 m ü. M.
8.49 Riedbach 568 m ü. M.
Scheitelpunkt
11.45 Rosshäusern 580 m ü. M.
Rosshäusern (1103 / 1910 m)
15.00 Rüplisried-Mauss (aufgehoben Dez. 2002) 520 m ü. M.
Gümmenenviadukt über die Saane (393 m)
Sensetalbahn von Flamatt
17.00 Gümmenen 494 m ü. M.
Faverwaldtunnel (430 m)
18.85 Ferenbalm-Gurbrü (aufgehoben Dez. 2018) 494 m ü. M.
Brücke über A1 (81 m)
Oberfeldtunnel (300 m)
von Murten S 5
22.17 Kerzers Keilbahnhof Flügelung S 5 Endpunkt S 52 443 m ü. M.
nach Lyss
26.44 Müntschemier 436 m ü. M.
TPF-FMA von FribourgMurten S 20
ASm von Biel/Bienne
29.79 Ins 438 m ü. M.
Islerenhölzi (81 m)
33.24 Gampelen 433 m ü. M.
Fanelwald
35.21 Zihlbrücke 436 m ü. M.
Zihlkanal (74 m)
36.72 Marin-Epagnier 450 m ü. M.
Tunnel Marin (55 m)
38.74 St-Blaise-Lac 432 m ü. M.
Tunnel Champréveyres (160 m)
42.08 SBB von Solothurn
42.08
76.14
Neuchâtel Est 480 m ü. M.
75.29 Neuchâtel (Neuenburg) Endpunkt S 5 S 20 479 m ü. M.
SBB nach Le Locle
SBB nach Lausanne und nach Pontarlier

Die Bahnstrecke Bern–Neuenburg wurde am 1. Juli 1901 von der Bern-Neuenburg-Bahn eröffnet. Sie gehört seit 1997 zum Streckennetz der BLS Lötschbergbahn, die 2006 zur BLS AG wurde. Sie wird auch Direkt Linie genannt, weil sie das Grosse Moos in fast gerader Linie durchquert. Ausserdem ist die Verbindung Teil der kürzesten Bahnstrecke zwischen Bern und Paris.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der Strecke ist stark von ihrer Bahngesellschaft, der Bern-Neuenburg-Bahn geprägt.

Die Haltestelle Rüplisried-Mauss auf Gemarkung der Gemeinde Mühleberg wurde aufgrund der sehr geringen Ein- und Aussteigerzahlen ab dem 16. Dezember 2002 aufgehoben.[1] Der Bahnhof Ferenbalm-Gurbrü wurde am 9. Dezember 2018 aufgehoben. Grund war die Inbetriebnahme des neuen Rosshäuserntunnel und die Anpassung des Angebots, womit die Fahrzeit zwischen Gümmenen und Kerzers keinen zusätzlichen Halt mehr zuliess.[2]

Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Neuchâtel (Neuenburg) mit aus Bern einfahrendem Zug

Die Strecke war anfänglich als einspurige Vollbahnstrecke angelegt worden, ein schrittweiser Ausbau auf Doppelspur ist jedoch im Gange und etwa die Hälfte davon ist realisiert.

Den Streckenteil Bern–Holligen (BLS Depot) teilt sie mit der Gürbetalbahn und der Bahn nach Schwarzenburg.

In Gümmenen bestand zwischen 1904 und 1993 Anschluss an die Sensetalbahn.

Unmittelbar vor dem Bahnhof Kerzers kreuzt die Strecke in einem 60°-Winkel die Broyelinie. Diese ist die einzige echte Kreuzung zweier normalspurigen Bahnstrecken in der Schweiz. Auch die Bahnhofanlage ist als Keilbahnhof angelegt.

Mit der Eröffnung dieser Strecke wurde auch die Chemin de fer Fribourg–Morat–Anet von Murten nach Ins verlängert. Die Strecke Murten–Ins konnte auch am 1. Juli 1901 eröffnet werden. Auf dem Bahnhofsplatz endet seit dem 19. März 1917 die meterspurige Biel-Täuffelen-Ins-Bahn.

In Neuenburg trifft die Strecke auf die bestehende Bahnstrecke Biel–Neuenburg entlang des Jurasüdfusses. Vom Bahnhof Neuenburg führen noch Strecken nach Yverdon, Pontarlier und Le Locle.

Der elektrische Zugsbetrieb konnte auf der Strecke Bümpliz Nord-Neuenburg am 14. Mai 1928 aufgenommen werden. Die Strecke Bern (Holligen)–Bern Bümpliz Nord wurde schon am 13. September 1923 mit 15 kV 16,7 Hz elektrifiziert.

Ausbau auf Doppelspur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BLS plant, die Strecke komplett auf Doppelspur mit 160 km/h auszubauen. Dies ist zwischen Bern und Gümmenen bereits geschehen. Der doppelspurig gebaute Rosshäuserntunnel ist am 3. September 2018 vorerst eingleisig in Betrieb genommen worden.[3] Die Verbreiterung des Gümmenenviadukts bis zur Station Gümmenen wurde 2020 fertig. Danach wurde das zweite Gleis gelegt und 2021 in Betrieb genommen.

Am 24. Juni 2007 wurde das doppelte Gleis zwischen Ins und Fanelwald in Betrieb genommen, die Verlängerung bis Zihlbrücke folgte am 16. September 2012. Der Abschnitt ist für 160 km/h trassiert.[4]

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Strecke wurden 1913 extra die beiden BN Ea 3/6 angeschafft. Es handelt sich hierbei um die leistungsstärkste Tenderdampflokomotive der Schweiz. Wegen ihrer hohen Achsgewichte konnte nach der Elektrifizierung ihrer Hausstrecke kein geeignetes Ersatz-Einsatzgebiet gefunden werden, so dass sie früh verschrottet wurden.

Die Strecke wird heute von der BLS betrieben mit den Linien S5, S51 und S52 der S-Bahn Bern und der InterRegio 66-Linie. Auf dieser verkehren seit dem 1. Mai 2021 MIKA-Züge.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Bern–Neuenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rüplisried-Mauss Die Station wird geschlossen. In: Berner Zeitung. 12. Juli 2002, S. 19.
  2. Stephan Künzi: Die Züge halten noch zwei Jahre. In: Berner Zeitung. 11. Januar 2017.
  3. Medienmitteilung BLS vom 25. August 2018
  4. Schienenverkehr Schweiz
  5. Medienmitteilung BLS vom 4. Mai 2021: Einführung der MIKA-Züge

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schienennetz Schweiz, herausgegeben 1980 vom Generalsekretariat SBB, Bern