Bahnstrecke Commentry–Gannat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Commentry–Gannat
Bau des Bouble-Viadukts, 1885
Bau des Bouble-Viadukts, 1885
Streckennummer (SNCF):705 000
Kursbuchstrecke (SNCF):116
Streckenlänge:54 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 15[1] 
Zweigleisigkeit:teilweise (auf 18 km)
340,8 Commentry 372 m
Bahnstrecke Montluçon–Moulins von Moulins
~341,7 Sekundärbahn nach Marcillat-en-Combraille (S.E.; 1 m)
            
~341,8 Sekundärbahn nach Montvicq (S.E.; Tacot; 1m)
~343,0 D 69 (ehem. N 698a)
347,4 Hyds 416 m
349,2 Œil (Viaduc du Soleil; 190 m)
350,1 Viaduc des Baladiers (97 m)
~355,0 Département Allier/ Puy-de-Dôme
~356,8 S.E nach Montmarault (1 m)
358,8 Lapeyrouse 494 m
Bahnstrecke Lapeyrouse–Volvic nach Volvic
363,7 Bouble (Viaduc de la Bouble; 300 m)
364,5 Tunnel de Montrognon (200 m)
367,0 Louroux-de-Bouble 500 m
368,3 Viaduc du Bellon (231 m)
369,9 Viaduc de la Perrière (135 m)
372,2 Tunnel de Laléger (102 m)
374,7 Tunnel de Roches (444 m)
375,6 Bellenaves 395 m
~383,1 A 71
S.E. nach Chantelle (1 m)
385,5 Saint-Bonnet-de-Rochefort 337 m
            
~385,6 S.E. nach Ebreuil (1 m)
386,9 Sioule (Viaduc de Rouzat; 181 m)
387,9 Tunnel de Bègues (69 m)
388,1 Tunnel de la Croix (148 m)
388,6 Tunnel de Neuvial (215 m)
388,9 Viaduc de Neuvial (160 m)
~392,3 A 719
~393,1 D 2009 (ehem. N 9)
Bahnstrecke La Ferté-Hauterive–Gannat von La Ferté-Hauterive
Bahnstrecke Saint-Germain-des-Fossés–Nîmes v. Saint-Germain
394,8
378,4
Gannat 337 m
Bahnstrecke Saint-Germain-des-Fossés–Nîmes nach Nîmes
über Clermont-Ferrand

Die Bahnstrecke Commentry–Gannat ist eine 54 km lange, nicht elektrifizierte, bis auf die ersten 18 km eingleisige Eisenbahnstrecke in Zentralfrankreich. Sie steht unter der Verwaltung der TER Auvergne-Rhône-Alpes. Sie verbindet die Bahnstrecke Montluçon–Moulins im Nordwesten nahe Montluçon mit der Bahnstrecke Saint-Germain-des-Fossés–Nîmes im Südwesten und wird unter der Liniennummer 16: Montluçon – Gannat – Clermont-Ferrand geführt, wobei die Züge immer den ganzen Linienweg nehmen. Die Fahrtzeit beträgt ca. 90 Minuten.

Angeschlossene Sekundärbahnen auf Meterspur[2]
Streckenabschnitt Länge Eröffnung Schließung
Commentry - Marcillat 25 km 1891 1932
Commentry - Montvicq ? 1891 1939
Villefranche–Lapeyrouse 33 km 1892 1948
Chantelle - Ébreuil 22 km 1892 1939

Zahlreiche Sekundärbahnen fanden für einige Jahre Anschluss, verschwanden aber bald wieder. Heute verkehren auf ihr neben Güterzügen auch Personenzüge mit vier Unterwegshalten. Die Kilometrierung beginnt im Bahnhof Paris-Austerlitz und wird über Orléans, Vierzon und Montluçon fortgeführt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ursprüngliche Planung der Strecke von Lyon nach Bordeaux am Nordrand des Zentralmassivs stammt von der Bahngesellschaft Chemin de fer du Grand Central, die nur von 1853 bis 1857 bestand. Nach Liquidation der Gesellschaft wurde diese Strecke von der Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (P.O.) übernommen, am 14. Juni für gemeinnützig erklärt[3] und zwei Jahre später konzessioniert. Als Auflage wurde eine Fertigstellung innerhalb von acht Jahren bestimmt.[4]

Ausführender Bauingenieur war Wilhelm Nördlinger, der seit Mitte der 1850er Jahre in Frankreich für verschiedene Bahngesellschaften aktiv geworden war. Das teils anspruchsvolle Profil der Strecke erforderte zahlreiche Ingenieurbauwerke, davon sechs Tunnel mit einer Gesamtlänge von 1133 m und sieben Viadukte mit einer Länge von mindestens 100 m[5], deren Länge insgesamt 1379 m betrug. Zu dieser eisenbahngeschichtlich frühen Zeit gehörten sie zu den längsten Stahlkastenviadukten in Frankreich. Sie sind in Kombination von Grau- und Eisenguss hergestellt. Auch wurde hier erstmals die Vorschubtechnik beim Brückenbau angewendet.[4] Zwar gab es bereits in der ersten Hälfte der 1860er Jahre erste Vorleistungen, offizieller Baubeginn war 1868 und schon zum 1. Juni 1871, also wenige Wochen nach Ende des Deutsch-Französischen Kriegs konnte die Eröffnung gefeiert werden.[5] Zwar war diese Region kein Kriegsschauplatz, trotzdem ist erstaunlich, dass ein Deutscher zu dieser Zeit diese Stellung in Frankreich innehatte.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Commentry–Gannat – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carnet de profils et schémas. SNCF. Région du sud-est, 1959, Blatt 116.
  2. FACS. Patrimoine Ferroviaire Organisation reconnue d’Utilité Publique, 23. November 2017
  3. N° 9339. Décret impérial qui déclare d’utilité publique l’établissement d’un chemin de fer s’embranchant à ou près Commentry, sur le chemin de Montluçon, et aboutissant sur le chemin de Saint-Germain-des-Fossés à Clermont, 14. Juni 1861, In: Bulletin des lois de l’Empire Français, Paris 1861, Ausgabe XI, Band 18, Nr. 953, Seite 250–251
  4. a b Geschichte und Technische Daten auf der Informationstafel am Rouzat-Viadukt
  5. a b Eisenbahnstrecke Montluçon-Gannat, Structurae