Bahnstrecke Duisburg-Meiderich Nord–Hohenbudberg

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Duisburg-Meiderich Nord – Hohenbudberg
Oberhausen West – Meerbeck (Abzw)
Streckennummer (DB):2331 (OB Walzwerk – Meerbeck)
2333 (DU-Baerl – Hohenbudberg)
Kursbuchstrecke (DB):% (nur GV)
zuletzt 476 (1983)
ex 243a (1963)
Streckenlänge:(21 km) 18 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
Zugbeeinflussung:PZB90
Zweigleisigkeit:OB Walzwerk – OB Mathilde
DU-Meiderich Ost – Meerbeck
Strecke von OB-Osterfeld / Bottrop Süd
27,1 Oberhausen Walzwerk (Abzw)
Hollandstrecke Wesel–Oberhausen
Strecke nach Duisburg/Dortmund
24,8 Oberhausen West (ehem. Oberhausen RhE)
Strecke von Oberhausen Hbf
24,8 Oberhausen Mathilde (Abzw)
A 3
zwei Strecken nach Duisburg-Hochfeld/Wedau
zwei Strecken nach Duisburg-Ruhrort Hafen
(Rhein-Herne-Kanal)
22,8 Duisburg-Meiderich Ost (Abzw)
Duisburg-Meiderich Ost
ehem. Strecke von Mülheim-Styrum
21,2 Duisburg-Meiderich Süd
Strecke nach Duisburg-Ruhrort
ehem. Strecke von OB-Osterfeld
21,1 Duisburg-Meiderich Nord
ehem. Strecke nach Duisburg-Ruhrort
(A 59)
19,8 Buschmannshof (Abzw)
17,5 Duisburg-Beeck
16,2 Duisburg-Beeck Gbf
15,0 Duisburg-Beeckerwerth
3,8 ≡ 13,1 Haus-Knipp-Brücke (Rhein, Kilometersprung)
3,5    12,9 Duisburg-Baerl (ehem. Bf, zuletzt Üst)
Friedrich Heinrich–Rheinpreußen-Hafen
(ehem. niveaufreie Ausfädelung)
Strecke Rheinberg–Moers
Niederrheinstrecke von Xanten
0,0            Meerbeck (Abzw)
Niederrheinstrecke nach Moers
ehem. Strecke Moers–Homberg
A 40
Niederrheinstrecke von Moers
6,0 Oestrum (Abzw)
Güterstrecke Trompet–Homberg
4,5 Bergheim (b Moers)
Güterstrecke von Trompet
Niederrheinstrecke Trompet–Rheinhausen
Strecke von Rheinhausen
0,5 Hohenbudberg (ehem. Rbf)
0,0 Duisburg-Mühlenberg (Abzw)
Strecke nach Krefeld

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Duisburg-Meiderich Nord – Hohenbudberg ist eine ehemalige vorrangig vom Güterverkehr genutzte Eisenbahnstrecke in Deutschland vom Bahnhof Duisburg-Meiderich Nord zum Rangierbahnhof Hohenbudberg mit Stichstrecke zum ehemaligen Bahnhof Rheinpreußen.

Sie verbindet heute als Bahnstrecke Oberhausen West – Meerbeck den Güterbahnhof Oberhausen West an der Güterstrecke von Duisburg-Wedau nach Bottrop Süd mit der Abzweigstelle Meerbeck (Abzw) an der Strecke Rheinhausen–Xanten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Stilllegung des Trajekts Ruhrort–Homberg am 19. Mai 1907 wurde zwar für den Personenverkehr ein einfacher Fährbetrieb über den Rhein aufrechterhalten, der Güterverkehr musste aber über einen anderen Weg geführt werden, da auch die Duisburg-Hochfelder Eisenbahnbrücke nur über Umwege zu erreichen war.

Die Preußischen Staatseisenbahnen begannen den Bau ihrer neuen Strecke im Bahnhof Duisburg-Meiderich Nord an der Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Dortmund. Sie führte mitten zwischen den dicht besiedelten Gebieten von Ruhrort und Beeck hindurch und überquerte den Rhein zwischen Beeckerwerth und Baerl über die Haus-Knipp-Eisenbahnbrücke.

Im Bahnhof Baerl gabelte sich die Strecke niveaufrei, eine Stichstrecke führte nach Westen zum Bahnhof Rheinpreußen an der Niederrheinstrecke (Fahrtrichtung Nord). Die eigentliche Strecke führte wiederum mittig zwischen den dicht besiedelten Gebieten von Homberg und Moers hindurch. Sie traf in Höhe der Abzweigstelle Asberg auf die Niederrheinstrecke (Fahrtrichtung Süd) und folgte dieser bis zur Abzweigstelle Oestrum.

Nachdem die Strecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach gekreuzt wurde, verlief sie über den Bahnhof Bergheim östlich des Toeppersees zum Rangierbahnhof Hohenbudberg. In dieser Form wurde die Strecke am 1. Oktober 1912 für den Güterverkehr eröffnet.

Ein Jahr später wurde dann am 1. September 1913 eine zusätzliche Verbindung von der Abzweigstelle Buschmannshof über Duisburg-Meiderich Süd zum Bahnhof Oberhausen West in Betrieb genommen.

Zwischen 1917 und 1920 wurde der Bahnhof Rheinpreußen zu Gunsten des knapp einen Kilometer weiter nördlich gelegenen Haltepunktes Utfort aufgelassen. 1923 wurde die Stichstrecke dann nach Süden zur neu errichteten Abzweigstelle Meerbeck (Abzw) verschwenkt.

Der Grund für diese Änderung war folgender: Seit 1908 war eine Bahnlinie von Geldern nach Baerl geplant. Man sah damit eine Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und der Strecke in die Niederlande über Kleve vor. Das Ziel war vor allem die Umgehung des überlasteten Strecken bei Duisburg, Rheinhausen und Moers. Die Verbindung sollte von der in diesem Lemma beschriebenen Güterverkehrsstrecke von Oberhausen nach Hohenbudberg beim Block Baerl abzweigen. Von Baerl ausgehend führte die geplante Bahn über Utfort, dem eben genannten Kreuzungsbahnhof mit der Strecke Rheinhausen–Kleve, und in westlicher Richtung über die künftigen Bahnhöfe Repelen, Lintfort, Dachsberg bei Kamp-Lintfort, Sevelen und Hartefeld bis nach Geldern. Hier sollte an die Linie Krefeld–Kleve angeschlossen werden.

Die Errichtung von Bahndamm und Überführungen waren zum großen Teil fertig gestellt, als die Arbeiten durch den Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 unterbrochen wurden. Nach dem Krieg, ab 1918, betrachteten die Siegermächte diese Strecke als strategisch wichtig, da sie in künftigen Kriegen als deutsche Aufmarschbahn in Richtung Westen in die Niederlande, nach Belgien und Frankreich hätte dienen können. Die Sieger verboten daher den Weiterbau. Als dieses Verbot Anfang der 1920er Jahre fiel, hatte die Reichsbahn kein Interesse mehr am Weiterbau. Von der Strecke sind noch große Teile als Bahndamm bzw. als Einschnitte erkennbar. Teilweise wurden neue Straßen über den alten Bahndamm geführt, so dass er hier eingeebnet wurde und die Fläche mit Wohnbebauung versehen wurde. Im übrigen dient der Damm als Wanderweg; ein fertiges Brückenbauwerk an der Repelener Straße im Ortsteil Genend, am westlichsten Punkt, wurde mit einer gewerblich genutzten Halle überbaut.[3]

Personenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die baulichen Voraussetzungen für eine durchgehende Verbindung geschaffen waren, wurde am 29. Mai 1929 der Personenverkehr von Oberhausen Hauptbahnhof über Duisburg-Meiderich Süd einerseits, sowie von Osterfeld Süd über Duisburg-Meiderich Nord andererseits nach Moers eröffnet.

Der Personenverkehr über Duisburg-Meiderich Nord wurde bereits am 2. Oktober 1932 wieder eingestellt. Über Duisburg-Meiderich Süd hingegen lief er weiter, abgesehen von der Zeit Ende des Zweiten Weltkrieges, in der die Haus-Knipp-Eisenbahnbrücke zerstört war.

Seit den 1960er Jahren wurde der Personenverkehr auf der Strecke nur noch mit Akkutriebwagen der DB-Baureihe ETA 150 durchgeführt und am 23. September 1983 endgültig eingestellt.

Heutige Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Güterzug aus Duisburg-Beeck Gbf in Duisburg-Meiderich; hier unterquerte die Bahnstrecke aus Meiderich Nord nach Ruhrort früher die Trasse

Der Streckenabschnitt zwischen Baerl und Hohenbudberg wurde am 25. August 1969 stillgelegt, gut ein Jahr später am 1. Oktober 1970 folgte das Teilstück zwischen Duisburg-Meiderich Nord und der Abzweigstelle Buschmannshof. Sämtliche Gleise wurden inzwischen komplett abgebaut.

Der verbliebene Streckenabschnitt wird seitdem vom Bahnhof Oberhausen West zur Abzweigstelle Meerbeck (Abzw) an der Niederrheinstrecke durchgebunden und führt über Duisburg-Beeck Gbf. Dieser war als Rangierbahnhof geplant, trotz weitgehend vollendeter Erdarbeiten jedoch nur als Provisorium mit etwa 15 Gleisen in Betrieb genommen und nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut worden. Heute sind davon insgesamt vier Gleise verblieben, das eine Ausweichgleis ist abgetrennt, das andere nach langer Sperrdauer seit Oktober 2013[4] wieder befahrbar. Das DrS2-Stellwerk wird aus dem Zentralstellwerk Maf bei Oberhausen West ferngesteuert. Auf Grund der Verlagerung der Strecke kommt es zu einem Kilometersprung in Höhe der Haus-Knipp-Brücke, dort springt die Kilometrierung von 3,800 auf 13,070 (gleichzeitig Regionalgrenze der ehemaligen Bundesbahndirektionen Köln und Essen).

Ab 1998 war das nördliche Brückengleis außer Betrieb, der Güterverkehr fand zwischen dem ehemaligen Haltepunkt Duisburg-Beeckerwerth sowie der Überleitstelle Duisburg-Baerl eingleisig statt. Bauarbeiten zur Wiederinbetriebnahme des zweiten Gleises begannen im Mai 2012, mit Fertigstellung entfiel im Dezember 2012 die Betriebsstelle Duisburg-Baerl.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Paul Höpfner: Eisenbahnen. Ihre Geschichte am Niederrhein. Mercator Verlag, Duisburg 1986, ISBN 3-87463-132-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

NRWbahnarchiv von André Joost:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Eintrag von Claus Weber zu Bahnhof Repelen in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland (mit Luftbild, auf dem der geplante Bahnhof Repelen zu erkennen ist), abgerufen am 12. Dezember 2018.
  4. drehscheibe-foren.de
  5. Duisburg Baerl: Rheinbrücke wieder zweigleisig (DB-PM). In: Drehscheibe Online. 3. Dezember 2012, abgerufen am 12. September 2015.