Bahnstrecke Jerewan–Dscholfa

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Jerewan–Dscholfa
Zug im Bahnhof Jerasch
Zug im Bahnhof Jerasch
Streckenlänge:216 km
Spurweite:1520 mm / 1524 mm
Stromsystem:3000 V =
von Sotk
365,0 Jerewan
359,1 Noragawit
Umfahrung Jerewan
353,3
0,0
Kilometer 2865
von und nach Tiflis
22,0 Mchtschjan
Dalar
32,2 Artaschat
Bergwerksanschluss
JUVA
Schampajn
Nor Kjank
43,6 Ajgawan
Ajgawan Stadt
Awschar
Ararat Stadt
51,3 Ararat
Zementfabrik
Sod
59,0 Surenawan
63,0 Armasch
66,9 Jerasch
Armenien / Aserbaidschan (Nachitschewan)
72,8 Sədərək
79,1 Welidag
86,0 Kilometer 526
91,2 Şərur
Ilitschewsk Sawod (Bergwerksanschluss)
92,3 İliç
94,6 Dərvişlər
98,4 Taşarx
105,4 Püsyan
109,3 Qıvraq
117,4 Şahtaxtı
130,7 Kargalug
145,2
0,0
Başbaşı
10,0 Solprom-Bergwerk
157,4 Naxçıvan
160,0 Tumbul
165,0 Babek
168,1 Gara Bork
178,0 Negram
191,0 Dorascham
202,5 Culfa
Bahnstrecke Ələt–Culfa
Aras; Aserbaidschan (Nachitschewan) / Iran
Dscholfa
nach Täbris (Normalspur)

Die Bahnstrecke Jerewan–Dscholfa war die einzige Eisenbahnverbindung zwischen Russland, später der Sowjetunion, und dem Iran.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke wurde in russischer Breitspur errichtet und 1908 bis an die iranische Grenze verlängert. 1914 wurde der grenzüberschreitende Betrieb aufgenommen, der Anschluss an das iranische Eisenbahnnetz aber erst 1958 mit der Bahnstrecke Täbris–Dscholfa hergestellt. Zwischen 1969 und 1988 wurde die Strecke mit 3000 Volt Gleichspannung elektrifiziert.[1]

Nach der Unabhängigkeit von Armenien und Aserbaidschan 1991 kam die Strecke in ihrem südlichen Teil in der aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan zum Erliegen. Aufgrund des Konflikts zwischen beiden Staaten um Bergkarabach ist jeder Bahnverkehr zwischen ihnen seit 1989 unterbrochen.[2] Auch der grenzüberschreitende Eisenbahnverkehr in Dscholfa ruht seitdem.[3]

Zum Eisenbahnverkehr in Nachitschewan liegen widersprüchliche Angaben vor.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im armenischen Abschnitt wird die Strecke im Personenverkehr von einem Zugpaar täglich zwischen Jerewan und Jerasch befahren.[4] Der Eisenbahnverkehr nach Nachitschewan ist unterbrochen. Um den so gestörten Nord-Süd-Eisenbahnverkehr zwischen Russland, anderen betroffenen GUS-Staaten und dem Iran wieder zu ermöglichen, wurden einige Eisenbahnprojekte in Angriff genommen. Dazu zählen Grenzübergänge zwischen Astara (Aserbaidschan) und Astara (Iran) (im Bau) sowie zwischen Turkmenistan und dem Iran bei Saraqs / Seraqs.

Das Projekt einer direkten Bahnverbindung zwischen Armenien und dem Iran erforderte eine Neubaustrecke, die parallel zur bestehenden Strecke ausschließlich über armenisches Territorium, aber durch sehr bergiges Gelände führen würde. Diese Strecke ist zwar politisch gewünscht, aber wohl nicht bezahlbar.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Neil Robinson: World Rail Atlas. Bd. 8: The Middle East and Caucasus. 2006. ISBN 954-12-0128-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Robinson, S. 5f, 9, 19.
  2. Robinson, S. 6, 9.
  3. Robinson, S. 22, Anm. 11.
  4. Fahrplan der armenischen Eisenbahn für die Strecke; abgerufen am 17. April 2021.
  5. HaRakevet 95 (Dezember 2011), 95:08 Other Middle East Railways, C. Iran, (v) Armenia Plans Direct Link with Iran, S. 17.