Bahnstrecke Saint-Julien–Saint-Florentin-Vergigny

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Saint-Julien–Saint-Florentin-Vergigny
Bahnstrecke Paris–Marseille gen Osten.
Links zweigt die Strecke nach Brienne-le-Château ab.
Bahnstrecke Paris–Marseille gen Osten.
Links zweigt die Strecke nach Brienne-le-Château ab.
Streckennummer (SNCF):832 000
Streckenlänge:51,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung:
Zweigleisigkeit:ehem. ja
Bahnstrecke Paris–Mulhouse von Paris-Est
166,2 Troyes 113 m
169,7 Abzw. Saint-Julien
            
~170 Bahnstrecke Paris–Mulhouse nach Mulhouse u.
Bahnstrecke Troyes–Brienne-le-Château n. Brienne-le-Ch.
            
Bahnstrecke Saint-Julien–Gray nach Gray
171,8 Bréviandes
174,8 Saint Leger-Moussey
A 5
178,8 Roncenay-Bouilly
Entwidmungsbeginn
182,1 Saint-Jean-de-Bonneval
187,8 Jeugny
190 Tunnel de Jeugny (174 m)
192 Saint-Phal-Chamoy
197,3 Auxon
202,7 Ervy-le-Châtel
207,6 Courtaoult
~209,9 Départementsgrenze Aube/Yonne
~212 Entwidmungsende
212,4 Neuvy-Sautour
218 Saint Florentin-Est
218,5 Armance
219,1 Canal de Bourgogne
219,3 Armançon
Bahnstrecke Paris–Marseille von Marseille
221,3
172,3
Saint Florentin-Vergigny
169,5 Bahnstrecke Saint-Florentin–Monéteau-Gurgy n. Mon.-G.
Bahnstrecke Paris–Marseille nach Paris Gare de Lyon

Die Bahnstrecke Saint-Julien–Saint-Florentin-Vergigny ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Frankreich. Sie ging 1891 in Betrieb und wurde zusammen mit der Bahnstrecke Troyes–Brienne-le-Château zweigleisig konzipiert und konnte durch Umgehung von Troyes und Saint-Julien durchgehend befahren werden. Von der Gesamtlänge von 52 km liegen 43 im Département Aube.

Streckenführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westportal, 2011

Die Strecke verläuft grob in Nordost-Südwest-Richtung parallel zur N 77, stets südöstlich im Abstand von ein bis sieben Kilometer. Sie verbindet die beiden Magistralen Paris–Mulhouse und Paris–Lyon–Marseille. Unterwegshalte waren unbedeutend sowohl für den Güter- als auch für den Personenverkehr. Entsprechend waren die Unterwegshalte bis auf Saint-Julien Ostbahnhof und Auxon ohne Weichen ausgestattet. Mit dem Abbau des zweiten Gleises im Zweiten Weltkrieg durch die deutschen Besatzer wurde dieses jedoch zum Kreuzen der Züge an allen Stationen belassen und mit Weichen Verbindungen hergestellt.

Beim Bau der Strecke wurden keine besonderen topografischen Anforderungen gestellt, erhielt jedoch auf dem Gemeindegebiet von Jeugny den einzigen, 174 Meter langen Eisenbahntunnel im Département Aube. Dieser Tunnel ist nur von einer dünnen Deckschicht überzogen, seine Erbauung erfolgte in der Tradition der bergmännischen Sprengtechnik.[1]

In Roncenay, 11 Kilometer südsüdwestlich von Troyes, wird ein Getreidesilo betrieben, zu dem Eisenbahnverkehr notwendig ist und eine Entwidmung der Strecke bisher verhinderte. Der wichtigste Bahnhof war in Auxon. Dort gab es mehrere Gleise, eine Güterhalle und eine Rampe zum Verladen von Militärfahrzeugen.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 1842 wurde über eine Verbindung zwischen Saint-Florentin und Troyes mit seinem südlichsten Seine-Hafen diskutiert. Eine Enquete-Kommission widmete diesem Streben in dem Dossier Chemin de fer de Paris à Lyon, et de Paris à Strasbourg: Rapport de la Commission d’enquête du département de l’Aube einen eigenen Abschnitt.[3] Doch erst mit dem Frecyinet-Plan, dem Gesetz vom 17. Juli 1879 für die Errichtung von 181 Eisenbahnstrecken (Loi qui classe 181 lignes de Chemins de fer dans le réseau des Chemins de fer d’interêt général), wird diese Strecke genannt, genehmigt und gebaut.[4] Sie war ein Teilabschnitt auf der Verbindung AuxerreVitry-le-François, der aus sechs Kilometern der Bahnstrecke Laroche-Migennes–Cosne und ferner aus den Abschnitten Bahnstrecke Saint-Florentin–Monéteau-Gurgy, Troyes–Brienne-le-Château, sechseinhalb Kilometern der Bahnstrecke Jessains–Sorcy und der Bahnstrecke Vallentigny–Vitry-le-François bestand. Die Konzession zum Streckenbau erhielten die Chemins de fer de l’Est. Am 2. Februar 1881 wurde sie für gemeinnützig, also auch für den Personenverkehr benötigt, erklärt.[5]

Die Verlängerung der Strecke nach Monéteau-Gurgy zur Vollendung der Planungen von 1879 konnte erst 1926, also 45 Jahre später, in Dienst gestellt und damit vollendet werden. Diese Strecke zählt zu den Strategischen Bahnen und ist in ihrer Anlage vollständig kreuzungsfrei mit Überwerfungsbauwerken ausgeführt. Mit der Entfernung des zweiten Gleises wurde diese Konzeption hinfällig.

Seit 1996 verkehren keine Personenzüge mehr. Seit 2005 ist auch ein Großteil der Strecke für den übrigen Verkehr gesperrt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ligne Troyes – Saint Florentin, Association de Chemin de fer touristique Aubois
  2. L’ancienne ligne de Troyes – St Florentin, Streckenbeschreibung auf Geocaching.com
  3. Chemin de fer de Paris à Lyon, et de Paris à Strasbourg: Rapport de la Commission d’enquête du département de l’Aube. Commission d’enquête sur le chemin de fer à créer de Paris à Dijon, Anner-André, 1842, Seite 13–15
  4. Bulletin des lois de la République française. Paris, Juli 1879, Seite 6–12
  5. N° 10274 – Loi qui déclare d’utilité publique l’établissement de la première section du chemin de fer de Saint-Florentin à Vitry-le-François etc. Bulletin des lois de la République Française, Nationaldruckerei Paris, Ausgabe XII, Band 28, Nr. 834, 1884, Seite 345–352