Bahnstrecke Saint-Florentin–Monéteau-Gurgy

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Saint-Florentin–Monéteau-Gurgy
Bahnhof Cheu mit Gleisrest, 2010
Bahnhof Cheu mit Gleisrest, 2010
Streckennummer (SNCF):764 000
Kursbuchstrecke (SNCF):72/ 73 (P.O.)/ (SNCF)
Streckenlänge:26,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 9[1] 
Bahnstrecke Saint-Julien–Saint-Florentin-Vergigny von Saint-Julien
Bahnstrecke Paris–Marseille von Marseille
172,3
0,0
Saint-Florentin-Vergigny 105 m
Bahnstrecke Paris–Marseille nach Paris-Gare de Lyon
~4,3 N 77
5,9 Cheu 115 m
~6,6 Abzw. Chéu
ehem. Camp militaire de Chéu
7,1 LGV Sud-Est: Paris-Gare de LyonMarseille
               
~10,0 Camp militaire de Jaulges
ehem. Camp militaire de Varennes
Tacot du Serein (Bahnstrecke Laroche–L’Isle-Angely) v. L’Isle-Angély
12,1 Pontigny 112 m
~12,2 N 77
            
12,5 Serein (zerstört)
            
~13,1 Tacot du Serein nach Laroche-Migennes
15,7 Rouvray-Venouse 112 m
19,1 Héry 124 m
Bahnstrecke Laroche-Migennes–Cosne von Laroche-Migennes
25,6 A 6
26,2
168,3
Monéteau-Gurgy 103 m
Bahnstrecke Laroche-Migennes–Cosne nach Cosne-sur-Loire

Die Bahnstrecke Saint-Florentin–Monéteau-Gurgy ist eine ehemalige, 26 km lange, normalspurige, eingleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Frankreich. Sie wurde in den Jahren 1926 bis 1990 betrieben, zuletzt von der SNCF.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Strecke wurde nach dem Plan Freycinet des Politikers und Ministers für öffentliche Arbeiten Charles de Freycinet gebaut, mit dem das französische Eisenbahnnetz um 181 Strecken erweitert wurde. In diesem Plan ist sie unter der Nummer 26 als „von Auxerre nach Vitry-le-François, über oder bei Saint-Florentin, Troyes und Brienne“ beschrieben.[2] Die Konzession für den Bau und Betrieb ging am 24. Februar 1910 an die Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM), die in dieser Region schon zahlreiche Strecken besaß. Zwar wurde dieser Vertrag am 2. April des gleichen Jahres durch ein Gesetz genehmigt[3], doch dauerte es noch bis zum 19. März 1923, bis die endgültige Baugenehmigung vorlag.[4] Obwohl die Strecke für ein zweites Gleis konzipiert worden war, wurde dies nie verlegt.

Die beiden Bahnhöfe von Pontigny
PLM-Bahnhof, nach der Eröffnung
Sekundär-Bahnhof mit Meterspurgleisen, vor 1945

Die Strecke war bereits am 11. Oktober 1926 fertiggestellt und ging in Betrieb, aber aus wirtschaftlichen Gründen wurde sie bereits am 1. Juli 1932 für den Personenverkehr wieder geschlossen.[5] Im Zweiten Weltkrieg wurden von der deutschen Armee auf dem südöstlichen Streckenabschnitt zwischen Pontigny und Monéteau-Gurgy die Gleise entnommen, um sie an anderer Stelle weiterzuverwenden. Entsprechend fand auch kein Warenverkehr mehr statt. Zuvor war am 7. Oktober 1943 ein deutscher Munitionszug von französischen Partisanen zur Explosion gebracht worden. Sieben von 14 Güterwagen wurden zerstört und aus den Gleisen gerissen. Dies war nach dem 25. August der zweite Anschlag von Untergrundkämpfern der Gruppe Partisans de Migennes.[6] Die Gleise wurden nach dem Krieg nicht wieder ersetzt. Dieser Abschnitt zwischen Kilometer 12,5 und 24,5 wurde am 29. Oktober 1970 als Erster entwidmet. Der Warenverkehr auf der Reststrecke Saint-Florentin–Pontigny endete am 1. September 1990 und wurde zum 15. April 2002 entwidmet.[5]

In Pontigny bestand Anschluss an die Sekundärbahn Tacot du Serein, die auf Meterspur im Tal der Serein von Laroche-Migennes kommend bis nach Chablis und von dort weiter bis L’Isle-Angély fuhr. Die 1887 eröffnete Strecke hatte bis 1951 Bestand und gehörte zu dem umfangreichen Netz der Société générale des chemins de fer économiques.

Der Bau der LGV Sud-Est-Trasse (Inbetriebnahme 1983) kreuzt die Strecke bei Bahnkilometer 7,1. Weil die Bahnstrecke Saint-Florentin–Monéteau-Gurgy zu dieser Zeit noch im Streckenbestand der SNCF war, wurde sie von der LGV überbrückt, sodass die alte Trasse als Gleisträger heute immer noch nutzbar ist.

Strecke heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nahezu die gesamte ehemalige Strecke wurde in einen Freizeitweg umgewandelt. Fast alle Hochbauten wie die vier Unterwegsbahnhöfe, 17 Schrankenwärterhäuschen und Brücken sind noch erhalten und lassen den Baustil der Bahnarchitektur des beginnenden 20. Jahrhunderts nachvollziehen. Vereinzelt ist auch noch der PLM-Schriftzug auffindbar.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Saint-Florentin–Monéteau-Gurgy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carnet de profils et schémas. (Memento des Originals vom 23. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/trains-et-trainz.fr SNCF. Région du sud-est, 1959, Blatt 71
  2. N° 8168. Loi qui classe 181 lignes de chemin de fer dans le réseau des chemins de fer d’intérêt général. 17 juillet 1879, Bulletin des lois de la République Française, Paris 1879, Imprimerie Nationale, Ausgabe XII, Band 19, Nr. 456, Seite 7
  3. Loi approuvant une convention passée avec la Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée pour la concession du chemin de fer de Monéteau à Saint-Florentin déclaré d’utilité publique par la loi du 21 mars 1881, 2. April 1910. In: Journal officiel de la République Française, Nr. 93, Nationaldruckerei Paris, 5. April 1910, Seite 2970
  4. La Convention du 24 Février 1910, relative a la concession de la ligne de Monéteau à Saint-Florentin, in: Journal officiel de la République française. Lois et décrets. Nationaldruckerei Paris 1923, Nr. 93, 20. Aärz 1923, Seite 2611
  5. a b Ligne de Saint-Florentin-Vergigny à Monéteau-Gurgy auf Histoire de lignes oubliées, 22. Januar 2012
  6. Des sabotages ferroviaires (Memento des Originals vom 23. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archives.yonne.fr, in: Les sabotages – Les archives départementales de l’Yonne Dossier 3, Seite 16