Bahnstrecke Cluny–Châlon-sur-Saône

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Cluny–Châlon-sur-Saône
Bahnhof Buxy, August 2017
Bahnhof Buxy, August 2017
Streckennummer (SNCF):772 000
Kursbuchstrecke:89
Streckenlänge:50,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 15[1] 
Zweigleisigkeit:ursprünglich ja
CFD RSL von Villefranche-sur-Saône ü. Monsols
119,6 Bahnstrecke Moulins–Mâcon
120,5
66,0
Cluny 248 m
Depot
LGV (Combs-la-Ville–Saint-Louis)
73,8 Massilly 222 m
74,9 Grosne (24 m)
D 981 (ehem. N 481)
76,1 Taizé 216 m
78,9 Cormatin 208 m
80,0 Grosne
81,9 Malay 205 m
83,1 Grosne
87,1 Saint-Gengoux 232 m
89,9 Etiveau (Keilbahnhof) 244 m
Bahnstrecke Étiveau–Montchanin nach Montchanin
D 981 (ehem. N 481)
93,1 Saint-Boil 229 m
96,4 Jully-lès-Buxy 223 m
D 977 (ehem. N 477)
99,7 Buxy 237 m
104,2 Saint-Désert 217 m
N 80
108,0 Givry 210 m
A 6
Bahnstrecke Paris–Marseille von Marseille-St-Charles
Bahnstrecke Chalon-sur-Saône–Bourg-en-Bresse
von Gare de Bourg-en-Bresse
116,3
382,2
Chalon-sur-Saône 179 m
Bahnstrecke Seurre–Chalon-sur-Saône nach Seurre
Bahnstrecke Paris–Marseille nach Paris-Gare-de-Lyon
Gemeindewappen und Gedenktafel der Depor­tierten am Bahnhofsgebäude von Cluny, August 2020

Bahnhof Saint-Gengoux-le-National, April 2013

Die Bahnstrecke Cluny–Chalon-sur-Saône war eine 50,3 km lange, zweigleisige Bahnstrecke in Frankreich. Sie stellte eine Nord-Süd-Verbindung her zwischen der Bahnstrecke Moulins–Mâcon im Süden mit dem Verkehrsknoten Chalon-sur-Saône an der Bahnstrecke Paris–Marseille und zwei weiteren, normalspurigen Strecken. Sie liegt vollständig im Département Saône-et-Loire. Das Streckenprofil ist mit 15  nur wenig geneigt. Die Kilometrierung beginnt an der Bahnstrecke Le Coteau–Montchanin (BK 18,3) in Pouilly-sous-Charlieu (via La Clayette und Clermain).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine private Bietergemeinschaft der Herren Parent-Pecher und der Gebrüder Riche aus Brüssel unterzeichneten am 26. August 1873 eine Konzessionsvereinbarung mit dem Präfekten des Départements, die am 8. Januar des Folgejahrs vom Senat genehmigt wurde. Dieses von lokalem Interesse initiierte Eisenbahnprojekt konnte von der Gesellschaft nicht zu Ende geführt werden, weil die Mittel zum 8. Januar 1874 erschöpft waren.[2] Es wurde daher an den Generalrat des Départements zurückübereignet, der es wiederum dem Staat überließ, die von der Bevölkerung ersehnte Strecke zu vollenden.

Mit dem Freycinet-Plan von 1879, der eine flächendeckende Vernetzung von Eisenbahnstrecken forderte, kam Schwung in die Planung und den Bau. Der Staat und das Département übernehmen die Erdarbeiten und die Ingenieurbauwerke, während sich die Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) als Konzessionsgesellschaft für die Schienen, den Bau der Bahnhöfe usw. verantwortlich zeigte. Die Kosten für die Bahngesellschaft wurden mit fast 25 Millionen Francs veranschlagt.[3] Die PLM, die ringsum viele weitere Strecken betrieb oder diese gerade aufbaute, war seit Juli 1880 im Besitz dieser Streckenverbindung. Nach diesem Gesetz war die Strecke das nördliche Ende der insgesamt längeren Verbindung von Roanne bis Chalon über die Bahnstrecken Coteau–Montchanin, Pouilly–Clermain und Moulins–Mâcon. Der Staat finanzierte mit 100 Mio. Franc.[4]

Streckenschließung Güterverkehr
Abschnitt Länge Schließung
Cluny–Massilly 6,6 28. Juni 1989[5]: S. 110
Massilly–Givry 34,3 1. Januar 1992[5]: S. 118
Givry–Chalon 8,3 1. November 2003[5]: S. 120

Die Eröffnung fand am 20. Oktober 1888 statt. Mit dem Winterfahrplan am 1. November 1969 wurde die Strecke für den Personenverkehr geschlossen.[6] Ab 1989 begann von Süden nach Norden die Betriebseinstellung für den Güterverkehr (s. Tabelle).

Sekundärbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Cluny gab es von 1911 bis 1934 Anschluss an die Meterspur-Bahn der Chemins de fer départementaux du Rhône et de Saône et Loire (R.S.L.) mit zwei (freitags drei) Zugpaaren täglich. Die Fahrt auf der 30 km langen Trasse bis Monsol dauerte 45 Minuten.[7] 1924 ging die Gesellschaft Konkurs, den Betrieb übernahm die Chemin de fer du Beaujolais (CFB). Doch war das Geschäft zu defizitär und der Betrieb wurde auf Drängen der beiden Département, die an der Finanzierung beteiligt waren, nach nur 34 Jahren eingestellt.[8]

Aktueller Zustand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1997 wurde die inzwischen entwidmete, ehemalige Trasse zu einer Grünen Route (voie verte) ausgebaut. Das Streckennetz beschränkt sich nicht auf diese eine Verbindung, sondern wurde von Cluny auch auf die ebenfalls stillgelegte Bahnstrecke Moulins–Mâcon ausgedehnt und in das übrige Fernradwegenetz des Landes integriert. Mâcon ist der Endpunkt der an der Deutsch-französischen Grenze bei Perl beginnenden V50. La Voie Bleu, Moselle-Saône à vélo de Metz à Pont-à-Mousson und dann über Nancy, Épinal und Chalon.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Cluny–Châlon-sur-Saône – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. S.N.C.F. Région du Sud-Est. Carnet de profils et schémas, 1959. Blatt 89.
  2. Henri Lathuillere: Un peu d’Histoire locale, 1992, Seite 73
  3. La ligne ferroviaire "Saint Gengoux-Montchanin" auf: Histoire et histoires, 5. Oktober 2015
  4. Loi qui incorpore dans le réseau d'intérêt général le chemin de fer d'intérêt local de Roanne a Chalon, avec embranchement sur Montchanin. In: Bulletin des lois de la République Française. Paris 1880, Seite 269–270
  5. a b c Historail Nr. 17, April 2011, ISSN 1469-5103
  6. Chalon-sur-Saône Cluny Mâcon, auf: Archéologie ferroviaire. Atlas des lignes de chemins de fer disparues.
  7. Historique de Tramayes. Tramayes, Internet Archive, 10. April 2010
  8. Ligne Cluny-Monsols-La Clayette. Private Website.
  9. V51a / Voie Verte de Bourgogne du sud, de St-Gengoux-le-National à Cluny. L’AF3V, Creil