Benutzer:Artsolutions/Gerhart Hein

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Gerhart Hein (* 18. Februar 1910 in Breslau; † 17. April 1998 in Rummelsberg bei Nürnberg) war ein deutscher Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem ursprünglichen Berufsziel Baumeister studiert Gerhart Hein nach der Gesellenprüfung im Maurerhandwerk ab 1928 an der Breslauer Kunstgewerbeschule, bald allerdings mit dem Schwerpunkt Malerei bei Peter Kowalski. Hier wird er von Otto Mueller entdeckt und ohne die sonst obligatorische Vorklasse in die Kunstakademie Breslau aufgenommen, wo er das Studium bei Otto Mueller, Alexander Kanoldt, Oskar Moll, Carlo Mense, Oskar Schlemmer und Johannes Molzahn) bis zur Schließung der Akademie 1932 fortsetzt.

1933-1940 verhindert wie bei vielen jungen deutschen Kunstschaffenden seiner Generation die politische Situation eine künstlerische Etablierung. Hein wird von den Nationalsozialistenals 1937 als "entartet" eingestuft. Ab 1940 muß Gerhart Hein Kriegsdienst leisten, 1945 gerät er in englische Kriegsgefangenschaft.

Ein existenzieller Neuanfang mit seiner in den Westen geflohenen Frau Elisabeth (die der bedeutenden Gelehrtenfamilie Harnack entstammt) und drei Kindern wird im Landkreis Nürnberg versucht, wo Hein von 1950 bis 1956 als Graphiker bei der amerikanischen Militärverwaltung tätig ist. Nach Auflösung seiner Planstelle lehnt Gerhart Hein eine Übernahme durch die neu geschaffene Bundeswehr ab, arbeitet zur Sicherung des Lebensunterhalts seiner Familie bis 1973 als Maurerpolier auf Großbaustellen in Nürnberg.[1]

Die Zeit von 1956 bis 1964 kann als wichtigste Schaffensperiode Gerhart Heins gelten, der sich neben dem „Brotberuf“ Bauhandwerker völlig seinen künstlerischen Neigungen widmet. Hein lebt seine Kreativität nur im privaten Raum aus, weigert sich grundsätzlich, mit Arbeiten an die Öffentlichkeit zu gehen. Nach dem Tod seiner Frau Elisabeth 1968 gibt Gerhart Hein jede aktive künstlerische Tätigkeit auf und beschränkt sich fortan auf vielfältige kunsttheoretische Studien.

Eine 1988 von Werner Timm, dem damaligen Direktor der Ostdeutschen Galerie in Regensburg geplante umfangreiche Werkschau der Arbeiten Gerhart Heins kommt nicht zustande, da der Künstler jedes "Öffentlichwerden" seines Werkes zu Lebzeiten ablehnt.[2] 1998 stirbt Gerhart Hein in Rummelsberg bei Nürnberg.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erhalten haben sich Arbeiten aus der Zeit von 1950 bis 1968. Die bis etwa 1954 geschaffenen, eher noch gegenständlichen Aquarelle zeigen Landschaften, Blumenbilder und Porträts, die enge Beziehungen zur französischen Matisse-Schule aufweisen, mit der Hein über seine Breslauer Akademielehrer engen Kontakt bekam. Ab 1955 löst sich die Figuration auf zugunsten einer ganz eigenständigen, vom Kubismus inspirierten Formfindung, die schließlich zu völlig abstrakten Strukturen aus geometrischen Liniengeflechten mit hierdurch eingegrenzten, weiter differenzierten Farbflächen führt. Gerhart Hein bezeichnet diese Konstrukte als "imaginäre Substanz".[3]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 71 (2013 in Vorbereitung)
  • Gerhart Hein - Die imaginäre Substanz. Katalogbuch herausgegeben 2006 von Almuth Hein anläßlich der Ausstellungen im Kunstmuseum Bayreuth und Solingen, ISBN 3-00-018406-6
  • Hans Peetz: In die Zukunft gerissen. In: Mit den Augen des Glaubens II. Theologische Gedanken zur Kunst. Bayreuth 2008. S.40-53

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

www.gerharthein.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ines Hein: Der Mensch und Maler Gerhart Hein - eine biografische Erinnerung. In: Gerhart Hein - Die imaginäre Substanz S. 24-31
  2. Der Briefwechsel mit Dr. Werner Timm befindet sich im schriftlichen Nachlass Heins.
  3. Gerhart Hein: Neugeschaffene Materien und unkontrollierte Natur. In: Ders. - Die imaginäre Substanz S. 20-23


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