Benutzer:Matutinho/Arbeitsindex/Rüss-Spitz

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Lemma korrigieren zu Rüss-Spitz/Wannhüseren + Schoren Schachen

Rüss-Spitz
Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Rüss-Spitz in der Lorze-Reuss-Mündung bei Maschwanden

Rüss-Spitz in der Lorze-Reuss-Mündung bei Maschwanden

Lage Cham, Hünenberg, Kanton Zug
Fläche 157.42 ha
Kennung ZG12
WDPA-ID 347935
Geographische Lage 47° 14′ N, 8° 25′ OKoordinaten: 47° 14′ 9″ N, 8° 24′ 42″ O; CH1903: 673680 / 232100
Einrichtungsdatum 2001
Rechtsgrundlage Amphibienlaichgebiete-Verordnung (vom 15. Juni 2001)
Rüss-Spitz/Wannhüseren
Flachmoor von nationaler Bedeutung

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Wiese mit Kopfweiden im Rüss-Spitz

Wiese mit Kopfweiden im Rüss-Spitz

Lage Cham, Hünenberg, Kanton Zug, Maschwanden, Kanton Zürich
Fläche 122.9 ha
Kennung 2779
WDPA-ID 166668
Geographische Lage 47° 14′ N, 8° 25′ O
Einrichtungsdatum 1994
Schoren Schachen
Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Lage Mühlau, Kanton Aargau, Schweiz
Fläche 27.95 ha
Kennung AG493
WDPA-ID 347390
Geographische Lage 47° 14′ N, 8° 24′ O
Einrichtungsdatum 2001
f4
Schoren Schachen
Flachmoor von nationaler Bedeutung

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Lage Mühlau, Kanton Aargau, Schweiz
Fläche 21.09 ha
Kennung 2778
WDPA-ID 166679
Geographische Lage 47° 14′ N, 8° 24′ O
Einrichtungsdatum 1994, rev. 2017
f4
Karte
Die beiden Gebiete (1) Rüss-Spitz/Wannhüseren und (2) Schoren Schachen sind beide als Flachmoore und Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung geschützt.

Der Rüss-Spitz (auch Reuss-Spitz) ist ein Flachmoor von nationaler Bedeutung und beherbergt auch ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung.

Rüss-Spitz/Wannhüseren + Schoren Schachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rüss-Spitz: Amphibienlaichgebiet von nat. Bedeutung
  • Rüss-Spitz/Wannhüseren: Flachmoor von nat. Bedeutung

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rüss-Spitz erstreckt sich zwischen dem Zusammenfluss der Lorze und der Reuss. Ein Teil des Schutzgebiets liegt ausserhalb dieses Dreiecks, östlich der Lorze. Administrativ gehört das Gebiet zu den Zuger Gemeinden Cham und Hünenberg und östlich der Lorze zur Zürcher Gemeinde Maschwanden. Nach Westen setzen sich das geschützte Amphibienlaich- und Flachmoorgebiet am linken Ufer der Reuss auf dem Boden der Gemeinde Mühlau im Schoren-Schachen fort. Nach Norden stösst der Rüss-Spitz, der sowohl ein Amphibienlaichgebiet als auch ein Flachmoor von nationaler Bedeutung darstellt, an die geschützte Auenlandschaft von Oberschachen-Rüsspitz. Diese Schutzgebiete sind Teil des sogenannten Smarag-Gebiets Reusstal. Diese gehören zusammen mit drei Dutzend anderen Gebieten in der Schweiz zum europäischen Smaragd-Netzwerk, für das sich die Schweiz mit der Ratifizierung der Berner Konvention engagiert.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flachmoore sind Überreste der natürlichen Natur- und Kulturlandschaft. Infolge von Gewässerkorrektionen im letzten Jahrhundert, vieler Trockenlegungen von Auen und Mooren, Strassenbau und der Ausdehung der Siedlungen sind sie stark im Rückgang begriffen. Sie sind Lebensraum für viele seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Amphibienpopulationen sind für ihre Fortpflanzung auf solche Moorlandschaften angewiesen. Die Amphibien gehören in der Schweiz zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Tieren. Auch viele Wasser- und Watvögel sind auf diese Gebiete angewiesen, weil sie hier brüten und für die Jungen genug Futter finden oder auf der Durchreise rasten und sich hier ernähren können.

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Reuss-Spitz/Wannhüseren bilden die Flachmoore ungewöhnlich grosse zusammenhängende Flächen, die von zahreichen Feld- und Ufergehölzen durchsetzt sind. Schilfröhrichte und Hochstaudenrieder entlang der Wasserläufe stossen an seltene Pfeifengraswiesen und Klein- und Grossseggenrieder. Auffallend sind die zahlreichen Elemente der Flussaue wie schmale Wassergräben mit Ufergebüsch, Giessen und Auenwaldstreifen, die mit den Mooren abwechseln und mit diesen zusammen wertvolle Lebensräume bilden.[1]

Die Maschwander Allmend ist ein bedeutendes Brutgebiet verschiedener Sumpfvögel und ein wertvoller Rastplatz für Watvögel. Mindestens sieben Vogelarten auf der Roten Liste sind für ihr Überleben auf Sumpfgebiete angewiesen.[2]

Die Moorlandschaft ist Lebensraum vieler seltener und oft bedrohter Pflanzen- und Tierarten, wie z.B. Weissstorch, Kiebitz, Bekassine, Feldschwirl, Drosselrohrsänger, Dorngrasmücke, Grauammer, Eisvogel, Turmfalke, Graureiher, Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger; Geburtshelferkröte, Gelbbauchunke, Erdkröte, Laub-, Teich- und Grasfrosch, Bergmolch; Blindschleiche, Schlingnatter, Sumpfschildkröte, Zaun- und Bergeidechse, Ringelnatter, Bachneunauge, Äsche, Nase, Seeforelle. (AG Moorlandschaften, S. 15).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 18'000 Jahren überzogen imposante Gletscher das Gebiet der heutigen Schweiz. Durch die Rückbildung der Gletscher bildeten sich dort, wo der Boden wasserundurchlässig war, kleine Seen und versumpfte Talebenen.[3] Zuerst besiedelten Pionierpflanzen, insbesondere das Torfmoos, die Sümpfe. Periodische Überschwemmungen veränderten immer wieder die Lebensräume, was verhinderte, dass sich Büsche und Wälder ungehindert entwickeln konnten. In Tausenden von Jahren entstanden so die heutige Moorlandschaft und das Auengebiet, wo sich insbesondere Eschen durchsetzen und einen Auenwald bilden konnten.[4]

Im Norden von Reuss-Spitz sind Reste von Auenwald vorhanden, die nationale Bedeutung haben.»[5]

«Die Maschwander Allmend ist ein bedeutendes Brutgebiet verschiedener Sumpfvögel, Vogelarten offener extensiver Riedflächen und ein besonders wertvoller Rastplatz für Limikolen [Watvögel].» Mindestens sieben Vogelarten auf der Roten Liste sind für ihr Überleben auf Moorgebiete angewiesen (vorher zit. .der AG Moorlandschaften, S. 13)

Die Moorlandschaft Maschwander Allmend ist als Teil des Schutzobjekts Reusslandschaft im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN 1305) bezeichnet. Bedeutend ist das Gebiet auch für die Amphibien, die in der Schweiz stark gefährdet sind, weil ihre Lebensräume vor allem infolge von Trockenlegungen, Flussbegradigungen, Strassenbau und Siedlungsausdehnung stark reduziert wurde. Seit 2001 ist das Gebiet auch als Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung beim Kanton und im entsprechenden Bundesinventar registriert und geschützt. Nationale Bedeutung haben ebenfalls das ausgedehnte Flachmoorgebiet Rüss-Spitz/Wannhüseren und der Auenwald Ober Schachen-Rüss-Spitz. Das Flachmoor steht seit der Flachmoorverordnung von 1994 unter besonderem Schutz und ist in der Liste der Flachmoorgebiete von nationaler Bedeutung im Kanton Zug und im entsprechenden Bundesinventar aufgeführt.[6] (AG Moorlandschaften, S. 15).

Schoren Schachen (überflüssig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet Schoren Schachen erstreckt sich westlich der Reuss und schliesst sich dem Schutzgebiet im Reuss-Spitz an. Es umfasst knapp 28 ha und gehört zu den Amphibienlaichgebieten von nationaler Bedeutung im Kanton Zug und ist im entsprechenden Bundesinventar der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutungaufgeführt.

  • AG 493: Schoren Schachen: Amphibienlaichgebiet von nat. Bedeutung (AG)


Hünenberg, Baar, Risch und Zug erhalten das Label des Bruno-Manser-Fonds.[7] (Hat das etwas mit dem Amph-laich-geb. Rüss-Spitz zu tun?)

«Auf seine Gesamtfläche bezogen ist der Kanton Zug der hochmoorreichste Kanton der Schweiz. Bereits 1972 hat er zahlreiche Moorgebiete unter Schutz gestellt. 1982 und 1993 nahm er weitere Flächen als kantonale Naturschutzgebiete in den Richtplan auf und erliess für alle Gebiete Schutzpläne. 1996 folgten die Schutzpläne für die vier Moorlandschaften von nationaler Bedeutung, die ganz oder teilweise im Kanton Zug liegen. Heute bestehen total 130 kantonale Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 1600 ha, das entspricht 6% der Kantonsfläche. Sechs Gebiete enthälten Hochmoore, 34 Flachmoore und 19 sowohl Hoch- wie Flachmoore von nationaler Bedeutung. Die übrigen 51 Naturschutzgebiete bestehen aus verschiedenen Biotoptypen von kantonaler Bedeutung, darunter wiederum zahlreiche Feuchtgebiete.»[8]

«Vor 18'000 Jahren setzte die Entwicklung der Moore in der nördlichen Hemisphäre ein. Zu dieser Zeit bedeckten imposante Gletscher die Schweiz. Durch die Rückbildung der Gletscher bildete sich ein wasserundurchlässiger Boden - die Grundbedingung für die Entstehung von Mooren.»[9]

Literatur (noch zu checken)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Atlant Bieri: Bedrohter Naturschutz. In: NZZ am Sonntag Nr, 50, 15. 12. 2019, S.
  • Martin Läubli: Es lebe das Moor! In: TA Nr. 156, vom 09.07.2018, S. 34 => informiert allgemein über die Bedeutung der Moore weltweit als Klimafaktor (CO-Speicher/C02-Emissionen bei Entwässerung)
  • Livio Brandenberg: Einige Brutvogelarten sind akut bedroht. In: Zuger Zeitung 276, vom 29.11.2017
  • Carmen Rogenmoser: Der Schiessplatz mitten im Moor. In: Zuger Zeitung 87, vom 15.04.2020, S. 17 (zum Moorgebiet in Rothenthurm (cf. Hoch- und Übergangsmoor von nat. Bedeutung in Altmatt/Biberbrugg Nr. 303, 24.6 ha)
  • Kurt Eichenberger: Moorschutz ist Klimaschutz mal zehn. In: WWF Magazin 1, März 2018, S. 4-5
  • Silke Schmeing: Wasser bis zum Hals. In: Hochparterre 5, Mai 2015, S. 20-21
  • Christian Volken: Dieses Moor kann aufatmen. In: Neue Zuger Zeitung 211 vom 13.09.2014
  • Yvonne Anliker: Hundeverbot soll die Natur schützen. In Neue Zuger Zeitung 123, vom 27.05.2011 - Anzahl der bodenbrütenden Vögel stark abgenommen, deswegen wahrscheinlich Hundeverbot.
  • Manuel Bucher: Diese Gegend ist mehr als nur Sumpf. In: Zuger Presse 4, vom 26.01.2011 von den insgesamt 89 Moorlandschaften von nationaler Bedeutung liegen drei im Kanton Zug. =>Reuss-Spitz/Maschwander Allmend: Im Westen bildet die breit geschwungene Reuss mit ihren hohen Damm, gesäumt von Birken-, Weiden-, und Erlenreihen, die Grenze.
  • Yvonne Anliker: Für noch mehr Reichtum. In: Neue Zuger Zeitung, 246, vom 24.10.2009,
  • Hansjakob Baumgarnter: Lebensräume mit Zukunft. Biotope und Moorlandschaften. In: Umwelt (BUWAL) 1, vom Februar 2007
  • Michael Erhardt: Hochmoore Rothenthurm: Wo bleibt der Volkswille? In: Schwyzer Panda 3, vom Sept. 2003
  • Sr. Sigrid Bachmann: Was blüht denn da im Hochmoor? In: Neue Zuger Zeitung, Nr. 122, vom 27.05.2003, Flora

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marco Morosoli: Wer lernen will, muss laufen. In: Neue Zuger Zeitung. 19. Mai 2005, S. 23.
  2. Arbeitsgruppe Moorlandschaft: Moorlandschaften. Schutz der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung im Kanton Zug. Hrsg.: Amt für Raumplanung des Kantons Zug. Zug Dezember 1997, S. 13.
  3. Manuel Bucher: Diese Gegend ist mehr als nur Sumpf. In: Zuger Presse Nr. 4, vom 26.01.2011. Nr. 4, 26. Januar 2011.
  4. Arbeitsgruppe Moorlandschaft: Moorlandschaften. Schutz der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung im Kanton Zug. Hrsg.: Amt für Raumplanung des Kantons Zug. Zug Dezember 1997, S. 13.
  5. Arbeitsgruppe Moorlandschaft: Moorlandschaften. Schutz der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung im Kanton Zug. Hrsg.: Amt für Raumplanung des Kantons Zug. Zug Dezember 1997, S. 13.
  6. Arbeitsgruppe Moorlandschaft: Moorlandschaften. Schutz der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung im Kanton Zug. Hrsg.: Amt für Raumplanung des Kantons Zug. Zug Dezember 1997, S. 13.
  7. Urwaldfreundliche Zuger. In: Zuger Presse. 21. März 2003.
  8. nico: Erfolgreiche Regeneration von Hochmooren im Kanton Zug. In: Umwelt Zeitung 21, 22.05.2015. 24. Mai 2015, S. 6.
  9. Manuel Bucher: Diese Gegend ist mehr als nur Sumpf. In: Zuger Presse Nr. 4, vom 26.01.2011. Nr. 4, 26. Januar 2011.