Benutzer:OfficeBoy/Brigitte Frank

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Hinweis: Dieser Artikel wurde hier zwischenvermekt, da ich ihn in der Frauenwiki veröffentlichen möchte. Ich wurde freundlicherweise darauf hingewiesen, dass das möglich ist. Danke. OfficeBoy 11:15, 5. Apr. 2008 (CEST)

Es gibt Brigitte Frank jetzt im Frauenwiki:Brigitte Frank. Wikipedia stellt sich nach meiner Ansicht zu dämlich an, wenn es um Frauen geht. Sie ist aus meiner Sicht eindeutig als Person der jüngeren Geschichte relevant, auch wenn sie keine Verdienste vorweisen kann, sondern man sich von ihr voll Grausen abwendet. Vielen Dank an OfficeBoy, das Frauenwiki dankt ebenso. --MrsMyer 16:23, 5. Apr. 2008 (CEST)

Brigitte Frank, geborene Maria Brigitte Herbst (* 25. Dezember 1895 in Eitorf an der Sieg; † 9. März 1959 in München) war die Ehefrau des nationalsozialistischen Politikers Hans Frank, des Generalgouverneurs von Polen. Ferner ist sie die Mutter des Schriftstellers und ehemaligen Stern-Redakteurs Niklas Frank, der durch die Buchveröffentlichungen über seine Eltern weltweit Aufmerksamkeit erregte. 1953 sorgte sie für die Veröffentlichung von Hans Franks Memoiren, die er während seiner Gefangenschaft niedergeschrieben hatte.

Herkunft und Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brigitte Frank war die Tochter des Spinnereibesitzers Otto Herbst und dessen Frau Martha, geb. Langer. Kurz nach ihrer Geburt zog die junge Familie von Eitorf an der Sieg nach Forst in der Lausitz, da Martha Herbsts Familie von dort stammte und erfolgreich einen großen Fleisch- und Wurstvertrieb betrieb. Brigittes Rufname war eigentlich Maria. Sie hatte vier Geschwister: Else, Martha, Otto und Heinrich. 1908 beging ihr Vater Selbstmord, da er sich hoch verschuldet hatte und befürchtete, seine Familie nicht mehr ernähren zu können. Brigitte konnte diesen Verlust nie vollkommen verarbeiten. Charakterlich gesehen war sie dennoch sehr selbstsicher und unabhängig, zudem strebte sie schon als junges Mädchen nach einem höheren Lebensstandard, als ihn eine mittellose Halbwaise erwarten konnte.

Sie ging bei einem Justizrat in die Lehre und wurde Stenotypistin. Zu Beginn des ersten Weltkriegs ging sie nach Berlin, da sie sich dort bessere Arbeitschancen und einen schnelleren Aufstieg in höhere Gesellschaftskreise erhoffte. Zudem begann sie, gegen Kommission Pelzmäntel und andere Pelzwaren zu verkaufen. Zu diesem Zeitpunkt änderte sie ihren Rufnamen zu Brigitte, da ihr Maria zu gewöhnlich war (Zitat: „Nur Dirnen heißen Maria“). In Berlin arbeitete sie bei einem Anwalt, der sie raus warf, nachdem er festgestellt hatte, dass Brigitte seine Kanzlei als illegales Pelzlager benutzte. Sie lernte einen wohlhabenden verwitweten Leutnant kenne, der eine Sekretärin für seine Korrespondenz und eine Aufseherin für seine Kinder suchte. Schnell wurde Brigitte zu seiner Geliebten und siedelte mit ihm nach München über.

Die Ehe mit Hans Frank[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang der 1920er Jahre bekam sie durch wohlmeinende Liebhaber eine Stelle als Stenografinn im bayerischen Landtag und später als Sekretärin an der Münchener Universität. Dort wurden stets Mitarbeiterinnen gesucht, die die Doktorarbeiten der Studenten abtippten. Auf diese Weise lernte Brigitte im Mai 1924 den fünf Jahre jüngeren Hans Frank kennen, einen national gesinnten, antisemitischen Jura-Studenten, der mit der NSDAP sympathisierte. Brigitte war davon überzeugt, nur an der Seite eines Mannes erfolgreich und wohlhabend sein zu können; außerdem hatte sie gegenüber ihren Freundinnen stets geäußert, sie müsse vor ihrem 30. Geburtstag verheiratet sein. Hans Frank schien ihr genau richtig, er war gerade zum Dr. jur. promoviert und stieg innerhalb der NSDAP zu Hitlers Anwalt auf. Sie selbst hielt nichts vom Nationalsozialismus oder von Hitler, über den sie sich im Familien- und Freundeskreis gelegentlich lustig machte. Als politisch vollkommen uninteressierter Mensch spielte es für sie keine Rolle, in welcher Partei Frank war, solange es sich nur für sie rentierte. Sie trat nie in die NSDAP, die NS-Frauenschaft oder eine andere nationalsozialistische Organisation ein.

Am 2. April 1925 fand in München die Hochzeit statt, die Flitterwochen verbrachten sie in Venedig. Die Eheleute waren sowohl vom Charakter und der Einstellung, als auch vom Alter und vom kulturellen Hintergrund her sehr verschieden. Die kühle, unemotionale Preußin Brigitte, die in einfachen Verhältnissen aufgewachsen war und jede Form von Intimität ablehnte sah sich einem jungen, lebenslustigen Bayern aus einer begüterten Anwaltsfamilie gegenüber, der musisch und sentimental veranlagt war. Die Ehe war nicht sehr herzlich, Frank konnte sich gegenüber seiner dominanten Frau nicht durchsetzten. Obwohl Brigitte Frank weder mütterliche Gefühle hegte noch besonders kinderlieb war, gebar sie im Verlauf der nächsten Jahre fünf Kinder: Sigrid (* 13. März 1927), Norman (* 3. Juni 1928), Brigitte (* 13. Januar 1935), Michael (* 15. Februar 1937) und Niklas Frank (* 9. März 1939).

Brigitte Frank betrachtete ihre Kinder als Legitimation und Rechtfertigung. "Hans, ich habe dir fünf Kinder geboren!" war ihr bevorzugtes Argument, um ihren Ehemann zu etwas zu bewegen. Den Geburten folgten oft lange Kuraufenthalte. Außerdem hatte Brigitte Frank mehrere Abtreibungen, da sie fürchtete, das Kind von einem ihrer Geliebten empfangen zu haben. In solchen Fällen täuschte sie eine Fehl- oder Frühgeburt vor, damit Hans Frank keinen Verdacht schöpfte. Die Familie lebte in Fischhausen in der bayerischen Gemeinde Neuhaus am Schiersee, wo sie auf einem alten restaurierten Bauernhof, dem „Schoberhof“, residierte.

Mit Franks Aufstieg innerhalb der Partei nach der Machtergreifung und dem steten Erwerb immer neuer Ämter ging ein konstanter Statuszuwachs einher, auf den Brigitte Frank großen Wert legte und sehr stolz war.

„Königin von Polen“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Hans Frank am 26. Oktober 1939 zum Generalgouverneur für die besetzten polnischen Gebiete ernannt worden war, zog die Familie Frank am 9. November 1939 auf die königliche Burg von Krakau, den Wawel. Zunächst war die Stadt Posen als Wohn- und Dienstsitz des Generalgouverneurs vorgesehen worden, doch Hitler hatte auf dem Wawel als Herzstück des alten Polen bestanden. Fortan gebärdeten sich die Franks in Polen wie ein Herrscherpaar, Brigitte Frank nannte sich selbst "Königin von Polen". Sie fuhr im offenen Mercedes in die Ghettos von Krakau und Warschau, wo sie inhaftierten Juden unter falschen Versprechen Schmuck, Pelze und andere Wertsachen abnahm. Weder Hans noch Brigitte Frank hatten Mitleid für Polen oder Juden. Kirchen, Schlösser und Gutshöfe des Landes dienten den Franks als Quelle für kostbare Möbel, Kunstwerke und Schmuck. Das Schloss Kressendorf außerhalb von Krakau (vormals im Besitz des Grafen Potocki) diente der Familie als Ferien- und Wochenendsitz. Während des Krieges schickte Brigitte Frank Lebensmittel zu ihrer Familie nach Forst. Nach und nach wurden aus Berlin Vorwürfe laut, das Generalgouvernement galt als Hort von Korruption und Vetternwirtschaft.

Nachdem Hans Frank 1942 seine Jugendliebe Lilly Groh (1898 – 1977) wieder getroffen hatte, beabsichtigte er, seine Frau zu verlassen und neu zu heiraten. Brigitte wollte auf ihren Status als "hohe Frau" und Gattin eines Reichsministers nicht verzichten und reiste nach Berlin, wo sie bei Hitler ein Scheidungsverbot durchsetzte (Zitat: "Lieber bin ich die Witwe als die geschiedene Frau eines Reichsministers!"). Frank versuchte ebenso massiv, Hitler davon zu überzeugen, einer Scheidung zuzustimmen. Dieser lehnte jedoch ab und verbot die Scheidung bis nach dem Krieg. Die Geliebte ihres Mannes bezeichnete Brigitte gegenüber dem Reichsführer SS Heinrich Himmler als Jüdin, um sie loszuwerden. Das Verhältnis der Eheleute zueinander war von da an vollkommen zerstört, die Ehe war nicht mehr zu retten.

Nach dem Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brigitte Frank floh Ende 1944 mit ihren Kindern aus dem Generalgouvernement ins bayerische Neuhaus. Hans Frank verließ Krakau am 17. Januar 1945 Richtung Bayern, wurde am 1. Mai in Josephstal verhaftet und im November in Nürnberg vor das Hauptkriegsverbrechertribunal gestellt. Er wurde für schuldig befunden und am 16. Oktober 1946 hingerichtet.

Im Mai 1945 überfielen mitten in der Nacht befreite polnische Zwangsarbeiter den Schoberhof und ließen die Familie Frank mit dem Rücken zur Wand aufstellen. Brigitte Frank rechnete damit, erschossen zu werden, doch die Eindringlinge ließen von der Familie ab, nachdem sie den Weinkeller des Generalgouverneurs entdeckt hatten. Die älteste Tochter Sigrid heiratete im Oktober 1945 im Alter von 18 Jahren und verließ als erstes der fünf Kinder das Haus. Brigitte Frank lebte auf dem Schoberhof, bis sie am 29. Mai 1947 verhaftet und zwei Tage später in das Arbeits- und Internierungslager Augsburg-Göggingen gebrachte wurde (Interniertennummer 1467). Sämtliche Ehefrauen der 1946 verurteilten Hauptkriegsverbrecher (sofern in Bayern ansässig) wurden wegen "Flucht- und Verdunkelungsgefahr" inhaftiert. Im Lager baute sie eine enge Freundschaft zu Ilse Heß auf, Emmy Göring dagegen wurde zu einer Intimfeindin. Sie kam 1948 aus der Haft frei und veröffentlichte 1953 das Buch "Im Angesicht des Galgens. Deutung Hitlers und seiner Zeit auf Grund eigener Erlebnisse und Erkenntnisse", das ihr Ehemann während seiner Haftzeit im Nürnberger Justizgefängnis 1945 – 1946 geschrieben hatte. Sie lebte bis zu ihrem Tod 1959 in München.

Brigitte Frank (die Tochter) starb als erstes der Kinder im Alter von 46 Jahren. Offiziell gab die Familie Krebs als Todesursache an, doch halten sich Gerüchte, wonach sie Selbstmord begangen haben soll. Sie hatte oft gesagt, dass sie nicht älter als ihr Vater werden wollte, der im Alter von 46 gehängt worden war. Michael Frank starb im Alter von 53 Jahren an Organversagen. Im März 2005 veröffentlichte der jüngste Sohn Niklas Frank, der 1987 schon mit einem Buch mit seinem Vater, dem "Polenschlächter" abgerechnet hatte, auch ein Enthüllungsbuch über seine "deutsche Mutter", in dem er sie als charakterlose Karrieristin und herzlose Mutter anprangerte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Frank, Niklas: Der Vater - Eine Abrechnung, München, Wilhelm Goldmann Verlag, 1987
  • Frank, Niklas: Meine deutsche Mutter, München, C. Bertelsmann Verlag, 2005
  • Lebert, Norbert und Stephan: Denn du trägst meinen Namen, München, Karl Blessing Verlag GmbH, 2000
  • Schenk, Dieter Hans Frank – Hitlers Kronjurist und Generalgouverneur; Frankfurt am Main, S. Fischer Verlag GmbH, 2006 (Der Autor widmet ihr die Kapitel 'Brigitte Frank, geborene Herbst', 'Königin von Polen' und 'Zerrüttete Ehe')
  • Malaparte, Curzio Kaputt (1943) (Der Autor war während des Krieges mehrmals Gast des Generalgouverneurs Frank in Krakau und widmete dem Ehepaar Frank in seinem Roman 'Kaputt' das Kapitel 'Die Ratten')

Brigitte Frank in anderen Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der italienisch-polnischen Fernsehproduktion Karol – Ein Mann, der Papst wurde (2005) über Papst Johannes Paul II., in der auch das frühe Leben des Papstes in Polen gezeigt wurde, wurde Brigitte Frank von der polnischen Schauspielerin Grazyna Szapołowska dargestellt. [[Kategorie:Frau|Frank, Brigitte]] [[Kategorie:Deutscher|Frank, Brigitte]] [[Kategorie:Ehepartner einer berühmten Person|Frank, Brigitte]] [[Kategorie:Literatur (Deutsch)|Frank, Brigitte]] [[Kategorie:Politische Literatur|Frank, Brigitte]] [[Kategorie:Biografie|Frank, Brigitte]] [[Kategorie:Geboren 1895|Frank, Brigitte]] [[Kategorie:Gestorben 1959|Frank, Brigitte]]