Benutzer:Vp40979/Schloss Colpach

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Vp40979/Schloss Colpach
Schloss Colpach

Schloss Colpach

Staat Luxemburg
Ort Ell
Heutige Nutzung Rehabilitationszentrum
Geographische Lage 49° 46′ N, 5° 49′ OKoordinaten: 49° 45′ 32,9″ N, 5° 49′ 23,7″ O
Vp40979/Schloss Colpach (Luxemburg)
Vp40979/Schloss Colpach (Luxemburg)

Das heutige Schloss Colpach war einst eine Festungsanlage aus dem 14. Jahrhundert, gelegen im Örtchen Niedercolpach, heute zur Kommune Ell gehörig, nicht weit von der luxemburgisch-belgischen Grenze.

Zum Herrenhaus/Schloß um- und wiederaufgebaut wurde es im 18 Jahrhundert; nach längerer Zeit des Leerstandes erfolgte in 2018 die Umwandlung in ein Rehabilitationszentrum des luxemburgischen Roten Kreuzes wobei dem bestehenden Gebäudeensemble durch ein zeitgemäßes ergänzt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Ursprünglich eine mittelalterliche Festung, gehörte das Schloss ab 1628 der Adelsfamilie von Pforzheim, die es ab 1747 in ein Herrenhaus umwandelten.

Das Schloss von Colpach beginnt eine echte kulturelle und soziale Bedeutung in der Geschichte des modernen Luxemburgs zu erlangen mit der Vereinigung von Baron Henri-Édouard de Marches (1820-1873), Herr von Guirsch, Erstleutnant der Husarden des Herzogs Ferdinand von Sachsen-Coburg im Dienst Österreichs, und Marie-Anne Cécile Papier (1845-1915) von Luxemburg, die aus einer wohlhabenden Familie stammt. Bereits 1871 bringen die de Marches-Papier den jungen ungarischen Maler Mihály Munkácsy (1844-1900) nach Luxemburg.

Darüber hinaus beherbergt das Schloss Colpach in seinen Mauern und in seinem nach und nach ausgebauten Park die luxemburgische Hochgesellschaft, aber auch markante ausländische Gäste, wie den Gemäldehändler Charles Sedelmeyer, die Maler László Paál und Wenzel de Brozik, den Bildhauer Stanislas Lami, den Geiger Jenő Hubay, den ungarischen Kardinal Haynald und vor allem Franz Liszt, der sich dort vom 5. bis 20. Juli 1886 aufhielt.

Bei dieser Gelegenheit gibt er am 19. Juli 1886 sein letztes Konzert im Casino Bourgeois in Luxemburg.

Das Schloss wurde 1917 von dem großen luxemburger Industriellen Émile Mayrisch, einem Tycoon der europäischen Stahlindustrie (Gruppe Arbed, heute Teil des Arcelor-Mitttal-Konzerns), gekauft, der es mithilfe des in Luxemburg sehr bekannten Architekten Sosthène Weis umgestalten und erweitern ließ, dabei aber stets den vorhandenen eleganten Stil beibehält.

Dort installiert er seine wichtigen Sammlungen, darunter bemerkenswerte Skulpturen von Maillol, Despiau, Kolb und Bourdelle im Park, die immer noch dort sind[1]. Und er macht das Schloss zu einem europäischen Begegnungszentrum, inspiriert von seinen Freunden aus den Dekaden von Pontigny, Paul Desjardins und André Gide an der Spitze[2].

Ein weiteres Mitglied der Dekade, der deutsche Akademiker Ernst Robert Curtius, wird zu einem Pfeiler der Colpach-Treffen.

Zusammen mit Émile Mayrisch, Marschall Lyautey, Pierre Viénot (Schwander von Mayrisch), Jean Schlumberger, Wladimir d'Ormesson, André Siegfried und einigen anderen beteiligte er sich 1926 an der Gründung des „Comité franco-allemand d'information et de documentation“ das darauf abzielt, den in Deutschland nach dem verlorenen 1. Weltkrieg verbreiteten Rachegeist zu bekämpfen, indem er den kulturellen Austausch und die europäische Annäherung fördert. Sitz dieses Komitees war bis zur Besetzung Luxemburgs durch die Deutsche Wehrmacht während des 2. Weltkrieges im Schloss Colpach.

Das Schloss heutzutage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

attribué à Mihaly Munkacsy, der Park von Colpach, 1886

Das Schloss wurde 1947 von Aline Mayrisch dem luxemburgischen Roten Kreuz als Stiftung vererbt; Émile Mayrisch und seine Frau Aline ruhen im Schlosspark[3].

Das Gebäude ist seit 2002 als Nationaldenkmal eingestuft[4].

Der Verein, Colp'Art, unter der Leitung von Patricia De Zwaef, kümmert sich um die kulturelle Animation des Ortes, indem er dort unter anderem Skulpturenausstellungen durchführt[5].

Im Rahmen der COVID-19 – Pandemie in Luxemburg wurde das Schloss in ein Rehabilitationszentrum des roten Kreuzes umgewandelt, in dem sowohl die Langzeitfolgen einer COVID-19 Erkrankung als auch die von Krebspatienten behandelt werden.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Colp‘Art: COLP'ART, UN GALERIE D'ART EN PLEIN AIR. Abgerufen am 29. Februar 2024 (französisch).
  2. XCs4niaWzIU online lesen
  3. Cercle des Amis de Colpach: .. Abgerufen am 1. März 2024 (französisch).
  4. INPA: LISTE DES IMMEUBLES ET OBJETS BENEFICIANT D’UNE PROTECTION NATIONAL. Abgerufen am 29. Februar 2024 (französisch).
  5. COLP'ART OU L'ART AU DOMAINE DE COLPACH. Abgerufen am 29. Februar 2024 (französisch).
  6. Croix Rouge Luxembourgeoise: Rehazentrum Schloss Colpach. Abgerufen am 29. Februar 2024.

Kategorie:Schloss in Luxemburg Kategorie:Colpach Kategorie:Nationaldenkmal (Luxemburg) Kategorie:Croix rouge Luxembourge