Bergmann (Unternehmen)

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Bergmann GmbH & Co. KG

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1873
Sitz Laupheim, Deutschland
Leitung Hedda Freund
Mitarbeiterzahl 31
Branche Echthaar und Kunsthaar und seine Verwendung
Website www.bergmann.de
Stand: 2017

Die Bergmann GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen der haarverarbeitenden Industrie in Laupheim im Landkreis Biberach in Oberschwaben. Während des Zweiten Weltkrieges musste der jüdische Eigentümer des Unternehmens mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten auswandern. Das Unternehmen wurde arisiert und in Württembergische Haarfabrik umbenannt. Nach dem Krieg wurde der Betrieb im Jahre 1952 im Rahmen der Reparationen an die Eigentümer rückübereignet und unter dem Namen Bergmann weitergeführt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aus Böhmen eingewanderte Josef Bergmann begründete 1873 einen Haarhandel in Laupheim. Mit dem Haar wurde aber nicht nur gehandelt, sondern es wurde auch weiterverarbeitet in Theaterperücken, Fastnachtperücken, Toupets, Bärte, Zöpfe und Haarpräparationen. Damals waren auch heutige nicht mehr gängige Produkte im Sortiment wie die Uhrenkette aus Echthaar und Haarnetze aus Echthaar für den chinesischen Markt. Während der Inflationszeit in den 1920er Jahren verlor die Firma das ganze flüssige Kapital.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb „arisiert“ und nannte sich Württembergische Haarfabrik. Die Eigentümer, die der jüdischen Gemeinde Laupheim angehörten, mussten in die Vereinigten Staaten auswandern. Nach dem Krieg wurde der Betrieb im Jahre 1952 an Marco Bergmann rückübereignet, der im selben Jahr tödlich verunglückte. Seitdem führte die Familie Freund das Unternehmen unter dem Namen Bergmann.[1] Im Jahre 1966 erfand ein japanisches Unternehmen die Kunstfaser Kanekalon, die auch in der Haarverarbeitung Verwendung findet.

In den 1970er und 1980er Jahren entwickelte Bergmann eine eigene Kunsthaarfaser. Der Exportanteil des Unternehmens stieg auf 50 % seiner Produktion. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahre 1873 ist die Firma ein führender Hersteller, Verarbeiter und Händler von Haarprodukten in der Branche in Deutschland mit konstant 50 Mitarbeitern und Repräsentanzen in 19 Ländern und 6.000 Händlern. Maskenbildner von Broadway Produktionen und nahezu alle europäischen Bühnen verwenden die Produkte des Unternehmens.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Biberach (Hrsg.): Der Landkreis Biberach. Band II. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1990, ISBN 3-7995-6186-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Haarfabrik war sein Lebenswerk.@1@2Vorlage:Toter Link/www.schwaebische.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Schwäbische Zeitung. 28. Februar 2008, aufgerufen am 18. Juni 2012