Buch (Untermerzbach)

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Buch
Gemeinde Untermerzbach
Koordinaten: 50° 8′ N, 10° 49′ OKoordinaten: 50° 7′ 57″ N, 10° 48′ 35″ O
Höhe: 394 m ü. NHN
Einwohner: 41 (2009)
Postleitzahl: 96190
Vorwahl: 09533
Kommunbrauhaus
Kommunbrauhaus

Buch ([buːxAudiodatei abspielen) ist ein Gemeindeteil von Untermerzbach im unterfränkischen Landkreis Haßberge.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises auf dem Rücken eines langgestreckten Höhenzugs der Haßberge. Die Kreisstraßen HAS 54 und HAS 46 führen durch den Ort. Im Osten befindet sich ein Wald mit einem ehemaligen englischen Landschaftsgarten, den die Familie Greiffenclau Ende des 18. Jahrhunderts anlegen ließ.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname beruht wohl auf der Bezeichnung Buchenwald.[1] Im Jahr 1225 war die erste Nennung, als das Kloster Banz das Dorf „Buche“ erhielt. 1232 folgte eine Erwähnung in der Teilungsurkunde des Würzburger Fürstbischofs Hermann, in der Ebern von der Pfarrei Pfarrweisach getrennt wurde und „Bugh“ zu Ebern kam.[1] 1260 bekam Albert von Schaumberg das Dorf „Buch“ als Pfand. 1303/13 erhielten die Theino und Karle de Lichtenstein den Zehnt in Buch. 1575 hatte das Bistum Würzburg Hintersassen in Buch.[1]

1818 entstand der Gemeindeverband Lichtenstein, bestehend aus dem Pfarrdorf Lichtenstein und den Weilern Buch, Dürrnhof sowie Herbelsdorf. 1862 wurde Lichtenstein in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Die 813,90 Hektar große Landgemeinde zählte im Jahr 1871 237 Einwohner, von denen 217 evangelisch waren, und 37 Wohngebäude. Der Weiler Buch hatte 78 Einwohner. Eine evangelische Bekenntnisschule und eine Pfarrei befanden sich im 2,5 Kilometer entfernten Lichtenstein.[2]

1900 wohnten in Buch 63 Einwohner in 14 Wohngebäuden. Der Ort gehörte zum Sprengel der 1,0 Kilometer entfernten katholischen Pfarrei Gereuth, wo auch die katholische Schule stand.[3] 1925 lebten in Buch 58 Personen in 13 Wohngebäuden.[4] 1950 hatte der Ort 63 Einwohner und 11 Wohngebäude.[5] Im Jahr 1961 zählte Buch 49 Einwohner und 10 Wohngebäude.[6] 1970 waren es 41[7] und 1987 47 Einwohner sowie 12 Wohngebäude mit 12 Wohnungen.[8]

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Ebern aufgelöst und die Gemeinde Lichtenstein kam zum Haßbergkreis. Am 1. Mai 1978 folgte die Eingliederung der Gemeinde Lichtenstein ohne den Gemeindeteil Buch nach Pfarrweisach. Buch wurde der Gemeinde Untermerzbach zugeordnet.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapelle

Die evangelisch-lutherische Kapelle errichtete die Bucher Bürgerschaft. Die Einweihung war im Jahr 1892. Der neugotisch gestaltete, giebelständige Satteldachbau hat einen verschieferten Dachreiter mit einem Zeltdach.

In der Bayerischen Denkmalliste sind acht Baudenkmäler aufgeführt, darunter das Kommunbrauhaus.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Buch (Untermerzbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 6.
  2. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1293, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  3. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1305 (Digitalisat).
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1340 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1176 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 860 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 187 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 363 (Digitalisat).