Bulgarische Botschaft in Berlin

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Bulgarien Bulgarische Botschaft in Berlin
Staatswappen
Staatswappen
Staatliche Ebene bilateral
Stellung der Behörde Botschaft
Aufsichts­behörde(n) Außenministerium
Hauptsitz Deutschland Berlin
Botschafterin Grigor Porozhanov
Mitarbeiter 14 (Sommer 2015)
Website Bulgarische Botschaft
Botschaftsgebäude (2008)

Die bulgarische Botschaft in Berlin ist die diplomatische Vertretung Bulgariens in Deutschland. Sie befindet sich in der Mauerstraße 11 im Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks.

Botschafterin ist seit dem 27. September 2023 Grigor Porozhanov.

Bulgarien unterhält Generalkonsulate in Frankfurt am Main und München sowie Honorarkonsulate in Darmstadt, Hamburg, Leipzig, Mainz, Magdeburg und Münster.[1]

Geschichte der diplomatischen Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge im 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Zarentum Bulgarien bestanden seit den 1920er Jahren diplomatische Verträge. So hatte Deutschland eine Gesandtschaft in Sofia und Konsulate in Rustschuk und Varna.[2]

Bulgarien unterhielt in Berlin am Kurfürstendamm 257 seine Gesandtschaft[3] bzw. die Botschaftskanzlei. In der Schadowstraße 4/5 befand sich das Generalkonsulat.[4]

Botschaft in der Villa Garbáty in Berlin-Pankow (1987)

In der DDR[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DDR und die Volksrepublik Bulgarien nahmen am 17. Oktober 1949 diplomatische Beziehungen auf.[5] Sie bestanden bis zur deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990. Die Botschaft befand sich in Ost-Berlin in der Villa Garbáty im Ortsteil Pankow (Berliner Straße 123/124). Die Villa war ursprünglich der Wohnsitz des jüdischen Zigarettenfabrikanten Josef Garbáty. 1989 zog die Botschaft in das neu errichtete Gebäude in der Mauerstraße 11 um. Die Villa in Pankow wurde bis 1990 als Wohnsitz des bulgarischen Botschafters in der DDR genutzt.

In der Bundesrepublik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesrepublik Deutschland hatte 1964 mit der Volksrepublik Bulgarien zunächst die Einrichtung einer Handelsvertretung in Frankfurt am Main vereinbart. Am 21. Dezember 1973 nahmen Bulgarien und die Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen auf.[6] Die bulgarische Botschaft hatte seit 1974 ihren Sitz im Ortsteil Plittersdorf in Bonn (Auf der Hostert 6).

Seit 1999[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skulptur Mauern durch­brechen

Nach der deutschen Wiedervereinigung und dem Umzug der deutschen Regierung von Bonn nach Berlin gemäß dem Bonn-Berlin-Gesetz erfolgte eine Modernisierung des bulgarischen Botschaftsgebäudes in Berlin, und die bulgarischen diplomatischen Vertreter zogen 1999 hier wieder ein.

Botschafter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude in der Mauerstraße 11 / Ecke Leipziger Straße geht auf Planungen eines deutsch-bulgarischen Architektenkollektivs zurück, das aus der SOF Projekt Sofia und dem VEB BMK Ingenieurhochbau Berlin bestand. Die Stahlbetonskelettkonstruktion wurde 1983–1989 errichtet.[10]

Der Bau war außer der tschechoslowakischen Botschaft in Berlin der bedeutendste Botschaftsneubau in der DDR in den 1980er Jahren. Der Gebäudekomplex mit einer Gesamtfläche von etwas über 20.000 m² enthält neben den Geschäftsräumen auch Wohnungen für Botschaftsmitarbeiter und ein Hotel. Die Kubatur ist teilweise durch die Prinzipien der sozialistischen Stadtplanung geprägt. Das Gebäude weist keine Blockrandbebauung auf, sodass sich Grünflächen zu den Straßenverläufen ergeben. Die Räumlichkeiten der Botschaft im Gebäudekomplex sind durch eine differenzierte Fassadengestaltung hervorgehoben.

Auf der Rasenfläche zwischen Botschaft und Mauerstraße steht die Skulptur Mauern durchbrechen des bulgarischen Künstlers Georgi Tschapkanow, die an den Fall der Berliner Mauer erinnern soll. Die vier Meter hohe Bronzeplastik steht auf einem polierten Granitsockel und zeigt zwei menschliche Figuren. Die Skulptur wurde für den Standort vor der Botschaft angefertigt und mit Spenden finanziert. Die Aufstellung erfolgte 2006 zum bulgarischen Nationalfeiertag.[11]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bulgarische Botschaft in Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vertretungen Bulgariens. In: www.auswaertiges-amt.de. Abgerufen am 12. April 2023.
  2. Deutsche Gesandtschaften im Ausland. In: Berliner Adreßbuch, 1925, Teil 3, S. 9.
  3. Ausländische Botschaften in Deutschland. In: Berliner Adreßbuch, 1925, Teil 3, S. 8.
  4. Ausländische Gesandtschaften in Berlin. In: Berliner Adreßbuch, 1925, Teil3, S. 8.
  5. Diplomatische Beziehungen der DDR zu 55 Ländern. In: Neues Deutschland, 3. Januar 1973, S. 6; online.
  6. Bulgarien: Überblick. In: www.auswaertiges-amt.de. Abgerufen am 12. April 2023.
  7. Akkreditierung von Botschaftern. In: www.bundespraesident.de. 24. Februar 2012, abgerufen am 12. April 2023.
  8. Akkreditierung von Botschafterinnen und Botschaftern. In: www.bundespraesident.de. 27. Februar 2019, abgerufen am 12. April 2023.
  9. Akkreditierung von Botschafterinnen und Botschaftern. In: bundespraesident.de. Abgerufen am 27. September 2023.
  10. Kerstin Englert, Jürgen Tietz (Hrsg.): Botschaften in Berlin. Gebr. Mann, Berlin 2004, ISBN 3-7861-2494-9, S. 155.
  11. Georgi Tschapkanow – Mauern durchbrechen (2006). Vor der bulgarischen Botschaft Leipziger Straße Ecke Mauerstraße; abgerufen am 28. Dezember 2013.

Koordinaten: 52° 30′ 35,9″ N, 13° 23′ 17,4″ O