Burosse-Mendousse

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Burosse-Mendousse
Burosse-Mendousse (Frankreich)
Burosse-Mendousse (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Terres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh
Gemeindeverband Luys en Béarn
Koordinaten 43° 31′ N, 0° 13′ WKoordinaten: 43° 31′ N, 0° 13′ W
Höhe 142–283 m
Fläche 5,62 km²
Einwohner 76 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 14 Einw./km²
Postleitzahl 64330
INSEE-Code

Ölpumpe bei Burosse-Mendousse

Burosse-Mendousse ist eine französische Gemeinde mit 76 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Terres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh (bis 2015: Kanton Garlin).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burosse-Mendousse liegt circa 40 Kilometer nördlich von Pau auf Anhöhen oberhalb des Tals des Lées am nordöstlichen Rand des Départements in der historischen Provinz Béarn.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Mascaraàs-Haron Saint-Jean-Poudge
Taron-Sadirac-Viellenave Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Vialer
Lalongue
Lannecaube

Burosse-Mendousse liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Zuflüsse, der hier Grand Lées genannt wird, markiert die westliche Gemeindegrenze zu Taron-Sadirac-Viellenave. Nebenflüsse des Lées, Ruisseau de Culay, Ruisseau Le Cayas und Ruisseau Le Baoulac, durchströmen das Gebiet der Gemeinde.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Namensgebung der beiden Ortsteile lassen auf eine Besiedelung in der Bronzezeit oder Eisenzeit schließen. Die Endungen -ossum und -ossa stammen aus der Sprache der Bevölkerung vor dem gallischen Krieg in den Jahren 58 bis 51/50 v. Chr. Gleichwohl zeigt der Fund einer Bronzestatuette, die den römischen Gott Merkur darstellt, eine Ansiedelung auch in gallorömischer Zeit.[2]

Erwähnungen von Burosse fanden sich unter den Formen Burossium im Jahre 1312 in den Urkunden der Vicomté von Béarn, Buroose im Jahre 1402 bei einer Volkszählung im Béarn und Burossa im Jahre 1540 in einer Manuskriptsammlung des Béarn. Mendousse wurden in den Schriften genannt unter den Formen Mendaosse (1286, Urkunden der Vicomté von Béarn), Mendeossa (13. Jahrhundert, fors de Béarn (Manuskript aus dem 14. Jahrhundert)), Bendaosse (1323, Urkunden der Vicomté von Béarn), Mendeosse (1385, Volkszählung im Béarn) und Mendosa (1538, Manuskriptsammlung des Béarn).[3] Auf der Karte von Cassini 1750 sind die beiden Gemeinden Burosse und Mendousse mit der heutigen Namensgebung eingezeichnet.[4]

In der Volkszählung von 1385 wurden in Burosse drei Haushalte gezählt und vermerkt, dass das Dorf in der Bailliage von Lembeye liegt.[3]

Die Vereinigung der Gemeinden Burosse und Mendousse am 27. Juni 1842 erfolgte auf Anordnung des Königs Louis-Philippe I.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Höchststand von über 300 Einwohnern in der Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Zahl bei kurzen Phasen der Stabilisierung in den 1880er Jahren, in den 1920er Jahren und am Ende der 1970er Jahre bis heute um insgesamt mehr als 80 % zurückgegangen.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 82 76 80 85 79 70 62 60 76
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Bis 1836 nur Einwohner von Burosse, ab 1841 von Burosse-Mendousse

Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[5] INSEE ab 2009[6]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche, gewidmet König Ludwig IX. von Frankreich, genannt Ludwig der Heilige oder Prud’homme. Nach der Vereinigung der beiden Gemeinden beschlossen die Bewohner, ein neues Gotteshaus für die neu gebildete Pfarrgemeinde zu bauen und vorher die bisherigen Ortskirchen abzureißen, um Baustoffe für das neue Gebäude zu gewinnen. Ein Stein in der neuen Kirche, auf das Jahr 1261 datiert, stammt wahrscheinlich von der ehemaligen Kirche in Burosse und lässt somit auf das mögliche Alter dieser ursprünglichen Kirche schließen. Das neue schiefergedeckte Gebäude wurde zwischen 1884 und 1887 errichtet und besteht aus einem Langhaus mit einem Kirchenschiff und ist mit einem Glockenturm zur Westseite abgeschlossen. Beide Eingänge stammen aus den ursprünglichen Kirchen.[7] Eines dieser romanischen Eingangsportale ist ein Rundbogen aus Natursteinen mit zwei Wölbungen, die mit Aufreihungen von kleinen Zylindern, Billettes genannt, geschmückt sind.[8] Außer zwei großen modernen Ölgemälden ist der schlichte Innenraum nur mit einem Kreuzweg ausgestattet. Die 14 Stationen werden in kleinen Bildern dargestellt, jeweils eingerahmt in Form einer Kapelle mit einem Kreuz an der Spitze.[9] Der Altar ist ein Steinsarg, der im 19. Jahrhundert auf dem Friedhof entdeckt wurde. Er stammt wahrscheinlich aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Allerdings fehlen jegliche Aufzeichnungen, die Auskunft über die Geschichte und Herkunft geben könnten.[10]
  • Schloss von Burosse. Der Marquis de Gramont besaß im 13. Jahrhundert einen Herrensitz an dieser Stelle. 1540 gehörte das Schloss der Familie Ferrand, von 1650 bis zur Französischen Revolution den Lasalles. Der heutiger Bau ist in seinen Ursprüngen am Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet und im 18. sowie im 20. Jahrhundert umgestaltet worden.[11]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weinrebe des Pacherenc du Vic-Bilh

Auf dem Gebiet der Gemeinde wird seit den 1970er Jahren Erdöl und Erdgas gefördert. Der Weinanbau ist jedoch auch heutzutage der wichtigste Wirtschaftsfaktor.[2] Burosse-Mendousse liegt in den Zonen AOC der Weinanbaugebiete des Béarn, Madiran und Pacherenc du Vic-Bilh.[12]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[13]
Gesamt = 8

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burosse-Mendousse wird durchquert von den Routes départementales 104 und 219.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burosse-Mendousse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ma commune : Burosse-Mendousse. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 22. März 2017 (französisch).
  2. a b c Conseil régional d’Aquitaine: Burosse-Mendousse. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 23. März 2023 (französisch).
  3. a b Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 37, 111–112, abgerufen am 22. März 2017 (französisch).
  4. France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 22. März 2017 (englisch).
  5. Notice Communale Burosse-Mendousse. EHESS, abgerufen am 22. März 2017 (französisch).
  6. Populations légales 2014 Commune de Burosse-Mendousse (64153). INSEE, abgerufen am 22. März 2017 (französisch).
  7. Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Louis-Roi. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. März 2017; abgerufen am 23. März 2023 (französisch).
  8. Conseil régional d’Aquitaine: Porte romane. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. März 2017; abgerufen am 23. März 2023 (französisch).
  9. Conseil régional d’Aquitaine: Chemin de croix. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 22. März 2017; abgerufen am 23. März 2023 (französisch).
  10. Conseil régional d’Aquitaine: Sarcophage. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 23. März 2017; abgerufen am 23. März 2023 (französisch).
  11. Conseil régional d’Aquitaine: Château de Burosse. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 6. Februar 2016; abgerufen am 23. März 2023 (französisch).
  12. Institut national de l’origine et de la qualité: Produits. Archiviert vom Original am 5. Februar 2017; abgerufen am 22. März 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.inao.gouv.fr
  13. INSEE: Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Burosse-Mendousse (64153). Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. März 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)