Méracq

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Méracq
Méracq (Frankreich)
Méracq (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Artix et Pays de Soubestre
Gemeindeverband Luys en Béarn
Koordinaten 43° 31′ N, 0° 23′ WKoordinaten: 43° 31′ N, 0° 23′ W
Höhe 109–245 m
Fläche 8,24 km²
Einwohner 233 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 28 Einw./km²
Postleitzahl 64410
INSEE-Code

Rathaus (Mairie) von Méracq

Méracq [meʁak] ist eine französische Gemeinde mit 233 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Artix et Pays de Soubestre (bis 2015: Kanton Arzacq-Arraziguet).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Méracq liegt ca. 25 km nördlich von Pau in der historischen Provinz Béarn am nördlichen Rand des Départements.

Umgeben wird Méracq von den Nachbargemeinden:

Vignes Coublucq
Mialos Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Pouliacq
Séby Auga Lème

Méracq liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Nebenflüsse, der Louts, durchquert das Gemeindegebiet im östlichen Teil. Der Luy de France fließt an der südwestlichen Grenze zu den Nachbargemeinden Mialos und Séby entlang.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Méracq war ein Dorf der Vicomté von Louvigny, die sich aus dem Herzogtum Gascogne herausgelöst hatte. In der Folge gehörte es zur Vicomté von Tursam und zum Unterbezirk von Saint-Sever in den Landes.[2][3]

Toponyme und Erwähnungen von Méracq waren:

  • Meirac (13. Jahrhundert, fors de Béarn, Manuskript aus dem 14. Jahrhundert),
  • Honerac (1538, Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts),
  • Lo Merac (1546, Urkunden der Vicomté von Béarn),
  • Loumeracq (1750 und 1793, Karte von Cassini bzw. Notice Communale),
  • Meracq (1801, Bulletin des lois) und
  • Méracq oder Louméracq (1863, Dictionnaire topographique Béarn-Pays basque).[3][4][5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl von rund 610 in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1960er Jahren auf ein Niveau von rund 200, was bis heute gehalten wird.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 200 208 192 202 210 210 206 206 233
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[5] INSEE ab 2006[6][7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche du Cœur Immaculé de Marie
  • Pfarrkirche von Méracq, gewidmet dem unbefleckten Herz Mariä. Sie wurde 1937 im Zentrum der Gemeinde errichtet als Ersatz für die frühere Pfarrkirche. Umfangreiche Umbau- und Renovierungsarbeiten sind im 19. Jahrhundert an der alten Kirche durchgeführt worden, aber die Gemeinde hat sich anschließend doch für einen Neubau entschlossen. Ein Fenster der Apsis der früheren Kirche aus dem 15. oder 16. Jahrhundert ist hierbei in der Wand des neuen Kirchengebäudes wiederverwendet worden. Das Eingangsportal unter dem Vorbau der neuen Kirche ist eine Kopie des alten Portals. Das aktuelle einschiffige Langhaus wird von einer Seitenkapelle flankiert und ist nach Nordosten mit einem Glockengiebel, nach Südwesten mit einer dreiwandigen Apsis abgeschlossen. Die Sakristei befindet sich rechts von der Apsis.[8][9]
  • Ehemalige Pfarrkirche. Ein Teil ihres Glockenturms aus dem 12. oder 13. Jahrhundert stammt von einer früheren Kirche, die vielleicht als Friedhofskirche diente. Der größte Teil des Gebäudes, Langhaus und Apsis, datiert aus dem 15. Jahrhundert, 1648 wurde ein Seitenschiff hinzugefügt, die Strebewerke und die Sakristei vermutlich im 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche als veraltet betrachtet und die heutige Pfarrkirche wurde an anderer Stelle gebaut. 2007 wurde die Außenseite dieser Kirche restauriert.[10]
  • Schloss von Méracq. Das Gutshaus ist im 17. Jahrhundert im Ortsteil Marioulet errichtet worden. Es handelt sich um ein rechteckiges Gebäude mit einem Dreiecksgiebel an der Hauptfassade und zwei flankierenden viereckigen Türmen. Die Tür des linken Turms aus dem Jahre 1604, der die Funktion eines Treppenturms verloren hat, befindet sich inzwischen im Gebäudeinneren. Eine Eiche im Schlosspark trägt die Inschrift auf französisch „Eiche, 1794 gepflanzt bei der Geburt von Catherine, deren Großvater Paul-Alexis de Labernade, Leibgardist von Ludwig XV. am nächsten Tag guillotiniert wurde“. Catherine, die als letzte Nachfolgerin den Namen de Labernade trug, verstarb 1874. Auf dem Grundstück befindet sich eine Friedhofskapelle, in der Louis Bernard Bonnefène, gestorben im Jahre 1926, bestattet wurde. Er war Bürgermeister der Gemeinde gewesen und hatte in seiner Amtszeit das Denkmal zu Ehren der im Ersten Weltkrieg Gefallenen gestiftet. Das Schloss wurde im 18. Jahrhundert umgestaltet, im 19. und 20. Jahrhundert fanden zahlreiche Umbildungen statt. Nach der Funktion als Gutshaus, war es nacheinander im Privatbesitz, eine medizinische Einrichtung und ist heute ein Hotel.[11]
Ehrenmal für die Gefallenen
  • Ehrenmal für die Toten. Der Bürgermeister der Gemeinde stiftete das Denkmal, das vom Bildhauer Cros-Lassalle aus Pau geschaffen wurde. Eine Statue von Jeanne d’Arc, eine Standarte schwingend, steht auf einem Obelisken, der auf einem Sockel ruht. Am Fuß des Obelisken liegt ein Frontsoldat auf der Seite mit einem schwermütigen Blick, gestützt auf sein Gewehr, das er in seiner rechten Hand hält. Unterhalb, auf einem weiteren Sockel, kniet die weinende Witwe. Auf einem weiteren Sockel, der Teil der Umzäunung ist, ragt ein lateinisches Kreuz empor, verziert mit Waffen und einem Lorbeerkranz, Symbol des Sieges. Der Wahlspruch Pro Patria (deutsch ‚Für das Vaterland‘) ist in das Kreuz eingraviert. Unter der Liste der zwanzig im Ersten Weltkrieg Gefallenen der Gemeinde lautet die Inschrift „aux enfants de Méracq soldats de la Grande Guerre morts pour la France“ (deutsch ‚Für die Kinder von Méracq, Soldaten des großen Krieges, gestorben für Frankreich‘). Das Ehrenmal ist am 6. Juni 1924 öffentlich gesegnet und eingeweiht worden.[12]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landwirtschaft ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[13]
Gesamt = 24

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Méracq verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 21 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[14]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Méracq wird durchquert von der Route départementale 944, der ehemaligen Route nationale 644.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Méracq – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ma commune : Méracq. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 18. September 2017 (französisch).
  2. Conseil régional d’Aquitaine: Méracq. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 23. September 2017; abgerufen am 18. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  3. a b Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 112, abgerufen am 18. September 2017 (französisch).
  4. David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 18. September 2017 (englisch).
  5. a b Notice Communale Méracq. EHESS, abgerufen am 18. September 2017 (französisch).
  6. Populations légales 2006 Commune de Méracq (64380). INSEE, abgerufen am 18. September 2017 (französisch).
  7. Populations légales 2014 Commune de Méracq (64380). INSEE, abgerufen am 18. September 2017 (französisch).
  8. Eglise du Cœur Immaculé de Marie. In: Visites en Aquitaine. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. September 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. église paroissiale Coeur-Immaculé-de-Marie. In: Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 18. September 2017 (französisch).
  10. Église Saint-Julien de Brioude. In: Visites en Aquitaine. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. September 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Manoir du XVIIe siècle. In: Visites en Aquitaine. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. September 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. Monument aux morts de Méracq. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. September 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Méracq (64380). INSEE, abgerufen am 18. September 2017 (französisch).
  14. École élémentaire. In: Nationales Bildungsministerium. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. September 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.education.gouv.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)